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CHRONIQUES ET COMPTES RENDUS

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<strong>CHRONIQUES</strong> <strong>ET</strong> <strong>COMPTES</strong> <strong>RENDUS</strong> 283<br />

reiche weitere Arbeiten Ebendorfers enthält ; es sind keine weiteren Textzeugen bekannt.<br />

Ebendorfer verzichtete auf die Weiterführung und den Abschluß der Schrift wegen der<br />

Arbeit an seiner Papstchronik (s. ALMA 55, 1997, S. 304f.), die inzwischen eingesetzt<br />

hatte, und wozu der Schismentraktat eine Vorarbeit ist. Für die Behandlung der, je nach<br />

Zählung, 24 oder 25 Schismen stützte Ebendorfer sich hauptsächlich auf die ‘Chronica<br />

summorum pontificum et imperatorum Romanorum’ des Regensburger Chorherm<br />

Andreas (vollendet 1422), daneben auf Martin von Troppau, den Anonymus Leobiensis<br />

und andere Texte, unter anderm auch solche joachitischer Herkunft, vor allem auf die<br />

Schrift ‘De causis, statu, cognitione ac fine schismatis et tribulationum futurarum’ des<br />

Telesphorus von Cosenza (1386). Soeben hat Ebendorfers Schismentraktat eine neue<br />

kritische Edition erhalten : Thomas Ebendorfer. Tractatus de schismatibus. Herausgegeben<br />

von Harald Z i m m e r m a n n . (Monumenta Germaniae Histórica: Scriptores rerum<br />

Germanicarum, Nova series 20). Hannover : Hahn, 2004. XXXIV, 147 Seiten. ISBN<br />

3-7752-O22O-X. — Vorliegende Edition ist die Neubearbeitung der Dissertation, mit<br />

welcher der Herausgeber 1952 bei Alphons Lhotsky promoviert hatte (erschienen in:<br />

Archiv für österreichische Geschichte 120, 1954, S. 43-147).<br />

Unter den zahlreichen historischen Werken von Enea Silvio Piccolomini (Pius II.,<br />

1405-1464) ist seine im Sommer 1458, kurz vor seiner Papstwahl, vollendete<br />

Geschichte Böhmens nicht das geringste. Sie reiht sich ein in eine ganze Reihe von<br />

Beschreibungen einzelner Regionen Europas, hat denn auch Gemeinsamkeiten mit<br />

seiner etwa gleichzeitig entstandenen Schrift ‘Europa’ sowie mit seiner ‘Historia<br />

Austrialis’ (1453/58). Bereits während des Konzils von Basel war er auf Böhmen, vor<br />

allem auf die Hussiten, aufmerksam geworden, in denen er eine große Gefahr sah. Die<br />

‘Historia Bohémica’ ist nach heutiger Kenntnis in 39 Handschriften sowie zwei Inkunabeln<br />

überliefert. Bald schon ist sie in einzelne Volkssprachen übersetzt worden.<br />

Noch in die Lebenszeit des Autors fällt die deutsche Übersetzung des Peter Eschenloër.<br />

Bald folgte eine Übertragung ins Tschechische durch Jan Hüska. Übersetzungen<br />

ins Spanische und ins Italienische schlossen sich an. Im Gefolge vierer deutsch-tschechischer<br />

Humanismus-Konferenzen (1985 bis 1993) entstand ein umfangreiches<br />

Editionswerk: Aeneas Silvius Piccolomini. Historia Bohémica. Herausgegeben von<br />

Joseph H e j n i c und Hans R o t h e . 3 Bände : Band 1 : Historisch-kritische Ausgabe des<br />

lateinischen Textes, besorgt von J’ H’, mit einer deutschen Übersetzung von Eugen<br />

U d o l p h / Band 2 : Die frühneuhochdeutsche Übersetzung (1463) des Breslauer Stadtschreibers<br />

Peter Eschenloër, herausgegeben von Václav B o k / Band 3 : Die erste alttschechische<br />

Übersetzung (1487) des katholischen Priesters Jan Hüska, herausgegeben<br />

von Jaroslav K o l á r . (Bausteine zur Slavischen Philologie und Kulturgeschichte, Neue<br />

Folge, Reihe B: Editionen 20, 1-3). Köln: Böhlau, 2005. ISBN 3-412-15404-0<br />

(Gesamtwerk) / -5504-7 (Band 1). — Nachstehend einige Angaben zum lateinischen<br />

Text und zu dessen Edition in Band 1 : Geboten wird eine kritische Edition unter<br />

Berücksichtigung der gesamten bekannten Überlieferung, im Paralleldruck mit einer<br />

deutschen Übersetzung. Am Fuß der linken Seite findet der umfangreiche Variantenapparat<br />

Platz, an dem der rechten die konzis gehaltenen Sachanmerkungen. Voran steht<br />

eine Einleitungspartie von 263 Seiten. Hervorgehoben sei daraus der — von einer<br />

deutschen Übersetzung begleitete — Abdruck dreier umfangreicher biographischer<br />

Zeugnisse zu Piccolomini, sodann Erörterungen zu seiner Kenntnis Böhmens, zu den<br />

Gemeinsamkeiten mit ändern seiner historiographischen Werke, zu den für die<br />

‘Historia Bohémica’ selber herangezogenen — antiken und zeitgenösisschen —<br />

Quellen, zur Überlieferung und zur Wirkungsgeschichte des Werkes und endlich zum<br />

geschichtlich-politischen Denken Piccolominis, wie es hier zutagetritt, vor allem<br />

betreffend die Rolle Böhmens im deutschen Reich.

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