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CHRONIQUES ET COMPTES RENDUS

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286 P<strong>ET</strong>ER STOTZ<br />

phie — Register zum Gesamtwerk. (Quellen und Untersuchungen zur Lateinischen<br />

Philologie des Mittelalters 15). Stuttgart : Hiersemann, 2004. XIV, 361 Seiten. ISBN<br />

3-7772-0409-9. — Seinen umfangreichen Essay, der das erste Drittel des Buches<br />

ausmacht, ordnet der Verfasser nach dem bekannten Frage-Hexameter : Quis, quid,, ubiy<br />

quibus auxiliis, cur, quomodo, quando ? Unter quis ? wird beispielsweise erörtert, ob der<br />

Biograph seinen Helden kennen müsse, und es wird zwischen Distanzierung und Identifikation<br />

geschieden. Unter quid ? werden nebst anderem Gattungsfragen und solche der<br />

Darstellung (Chronologie) behandelt. Mit ubi ? wird nicht nur nach den Orten von<br />

Produktion und Rezeption gefragt, sondern auch nach der Anzahl der Exemplare eines<br />

bestimmten Textes, quibus auxiliis ? bezieht sich auf Modelle der Biographie, auf angewandte<br />

Schemata und gewisse Leitideen. Bei cur? geht es um die immer wieder<br />

genannten Veranlassungen zur Abfassung einer Biographie : Angaben, denen man allerdings<br />

bisweilen ein gewisses Mißtrauen entgegenzubringen hat. Die Frage quomodo ?<br />

vereinigt unterschiedliche schriftstellerische Erwägungen und Entscheidungen, so etwa,<br />

ob Prosa oder Versform zu wählen sei. Eine ganze Reihe von Topoi wird hier gebucht.<br />

Und schließlich geht es unter quando ? um die zeitliche Dimension bei Produktion<br />

(Arbeitszeit) und Rezeption (Lesezeit), aber auch hinsichtlich des Abstandes des Autors<br />

zu den beschriebenen Ereignissen. Unter all diesen Gesichtspunkten wird unablässig auf<br />

Stellen in der vorangegangenen Darstellung der einzelnen biographischen Werke<br />

verwiesen. Die umfangreichen Register zum Gesamtwerk umfassen lateinische Wörter,<br />

Wortformen und Junkturen, ein Register der angeführten Stellen (Autoren bis etwa 600),<br />

ein Sachregister (auch betreffend Zahlen), ein Register der geographischen Namen, eine<br />

Konkordanz mit der BHL und schließlich ein Incipitregister für Stücke in gebundener<br />

Form.<br />

An der Universität Kiel läuft ein Graduiertenkolleg « Imaginado borealis : Perzeption,<br />

Rezeption und Konstruktion des Nordens ». In diesem Rahmen und als Dissertation<br />

der Universität Hamburg von 2003/04 ist eine mentalitätsgeschichtliche Untersuchung<br />

erschienen, welche der Frage nachgeht, welche Benennungen für den ‘Norden’<br />

bestanden haben, welche Vorstellungen von ihm, vor allem jedoch, welche Bewertungen<br />

: David F r a e s d o r f f . Der barbarische Norden. Vorstellungen und Fremdheitskategorien<br />

bei Rimbert, Thietmar von Merseburg, Adam von Bremen und Helmold von<br />

Bosau. (Orbis mediaevalis, Vorstellungswelten des Mittelalters 5). Berlin: Akademie<br />

Verlag, 2005. 415 Seiten. ISBN 3-05-004114-5. Im ersten Hauptteil der Arbeit geht es<br />

um die Vorstellungen, die man sich vom ‘Norden’ gemacht hat. Zunächst werden die<br />

griechischen und lateinischen Bezeichnungen des Nordens besprochen, sodann die<br />

geographischen Vorstellungen, die man sich in der Antike, dann im 8. bis 10., und<br />

schließlich im 11. und 12. Jahrhundert darüber gemacht hat. Was die Einschätzungen<br />

angeht, wird bei denen der Himmelsrichtungen allgemein angesetzt, dann werden die<br />

Wertungen des ‘Nordens’ bei den vier im Titel genannten Autoren gemustert. Im zweiten<br />

Hauptteil geht es um das « Barbarische », um das Fremde am Norden. (Insofern trifft<br />

sich die Arbeit teilweise mit der in ALMA 62, 2004, S. 250f., angezeigten von Völker<br />

S c i o r . ) Eingesetzt wird hier mit methodischen Überlegungen und bei den sprachlichen<br />

Bezeichnungen der Fremdheit in Antike und Mittelalter. Dann werden bei den vier<br />

Autoren unterschiedliche Kategorien der Fremdheit dingfest gemacht : religiöse, ethnische,<br />

politische und kulturelle Fremdheit. Bei R i m b . Anscar. geht es nebst anderem um<br />

das missionarische Interesse, in T h i e t m . chron. erscheint der ‘Norden’ als Gegenwelt ;<br />

bei A d a m . gest. wird ein antikisierendes Nördlichkeitsbild und die eschatologische<br />

Bedeutung des ‘Nordens’ hervorgehoben.<br />

Der St. Galler Mönch Ekkehart IV. ist vor allem als hochbegabter Erzähler bekannt<br />

und geschätzt. Vielleicht nicht ganz so anziehend, jedoch bildungs- und kulturge­

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