CHRONIQUES ET COMPTES RENDUS
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<strong>CHRONIQUES</strong> <strong>ET</strong> <strong>COMPTES</strong> <strong>RENDUS</strong> 285<br />
Einführung von Wolfgang M ü l l e r . Katalogbeschreibungen und Verzeichnisse der Tafeln<br />
von Helga L e n g e n f e l d e r . (Monumenta xylographica et typographica 5). München :<br />
Lengenfelder, 2004. 96 Seiten Text, 8 Mikrofiches. ISBN 3-89219-405-X. — Zu den<br />
publizierten Blockbüchem gehören: Armenbibel, ‘Speculum humanae Salvationist ‘Ars<br />
memorandi’, ‘Defensorium virginitatis Mariae’, Apocalypsis, ‘Ars moriendi’ und andere.<br />
Nunmehr ist auf einige M onographien hinzuweisen. Begonnen sei mit einem<br />
Werk, das eine große Spannweite aufweist, und dessen Hauptausrichtung nicht zu den in<br />
dieser Zeitschrift gepflegten Schwerpunkten gehört, jedoch aller Beachtung wert ist.<br />
Thema sind die Formen und Methoden, in und mit denen die Inhalte der Artes liberales<br />
im Mittelalter vermittelt worden sind, dies mit dem Blick auf die volkssprachliche<br />
Umsetzung für ein Laienpublikum, und auf deren Darstellung in Medien, die von der<br />
gelehrten Abhandlung zur veranschaulichenden Darstellung, zur « Inszenierung » führen,<br />
handle es sich nun um Bilderhandschriften, Einblattholzschnitte oder Fastnachtsspiele :<br />
Michael Stolz. Artes liberales-Zyklen. Formationen des Wissens im Mittelalter.<br />
2 Bände. (.Bibliotheca Germanica. Handbücher, Texte und Monographien aus dem<br />
Gebiete der Germanischen Philologie 47/1. II). Tübingen: Francke, 2004. XIII,<br />
9 9 2 Seiten (durchpaginiert), 130 Abb. ISBN 3-7720-2 0 3 8 -0 . — Das umfangreiche Werk,<br />
eine Habilitationsschrift der Universität Bern von 2 000, wird gerahmt von zwei Großkapiteln<br />
von allgemeinerer Ausrichtung, « Zugänge » und « Perspektiven ». Dazwischen<br />
steht ein — selber schon über 3 0 0 Seiten starker Mittelteil mit « Fallstudien » über Artes<br />
liberales-Zyklen aus der Rezeption des ‘Anticlaudianus’ des Alanus ab Insulis. Der<br />
zweite Band enthält Anhänge mit dem Abdruck lateinischer und deutschsprachiger<br />
Texte, einen großzügig bestückten Abbildungsteil und umfangreiche Verzeichnisse und<br />
Register. In dem einführenden Teil « Zugänge » geht es unter anderm um die bildungsgeschichtlichen<br />
Grundlagen — mit Benennung auch der mittelalterlichen Instanzen wie<br />
Gerberts, der Schule von Chartres, Johannes’ von Salisbury, Hugos von St-Victor und<br />
anderer —, um die fachlichen Inhalte der einzelnen Artes, um Gebrauchskontexte und<br />
die Methodik ihrer Vermittlung. Daran schließen sich drei « Pilotuntersuchungen » an ;<br />
sie betreffen die Übersetzung des Martianus Capella durch Notker den Deutschen, die<br />
Artes-Miniatur in Herrads ‘Hortus deliciarum’ und Verwandtes sowie den Aries-Zyklus<br />
im ‘Welschen Gast’ des Thomasin von Zerklære. Der Mittelteil handelt von Artes-Personifikationen<br />
mit unterschiedlichem Status in Bilderhandschriften des ‘Anticlaudianus’,<br />
über Artes-Signaturen in Einblattillustrationen sowie über die Heranziehung des Motivs<br />
des Wagenbaus bzw. von Rad und Wagen zur Vergegenwärtigung der Artes. Im weiteren<br />
geht es um Aries-Personifikationen als similitudines corporales in der Gedächtnislehre<br />
des Thomas von Aquin, mit einer eingehenden Analyse der Quellen. Im Mittelpunkt des<br />
Schlußteils, « Perspektiven », stehen « diskursive Transformationen » des Gegenstandes<br />
in drei deutschsprachigen Texten : Die Artes stehen dabei im Dienste der Herrschaftsrepräsentation,<br />
dienen als Memento mori oder vermitteln die Liebeskunst. Von den<br />
Anhängen des zweiten Bandes seien erwähnt : die Edition lateinischer Aries-Merkverse<br />
aus verschiedenen Handschriften (Anh. 1-3), eines enzyklopädischen Vorspanns zum<br />
Psalmenkommentar des Wilhelm Müncher (nebst Bildbeischriften ; Anh. 5), von Aries-<br />
Abschnitten im Spruchbuch des Heinrich von Mügeln (teils lateinisch, teils deutsch,<br />
Anh. 6) sowie der (ebenfalls teils lateinischen, teils deutschen) Bildbeischriften einer<br />
‘Vermahnung der geistlichen und weltlichen Stände Deutschlands’ (Anh. 7).<br />
In Walter Berschins breit angelegter Arbeit über die Biographie im lateinischen<br />
Mittelalter bis etwa 1220 hat die Darstellung der einzelnen Epochen ihr Ziel erreicht<br />
(vgl. ALMA 59, 2001, S. 281). Inzwischen ist, wie angekündigt, ein das Ganze überwölbender<br />
Schlußband erschienen: Walter B e r s c h i n . Biographie und Epochenstil im<br />
lateinischen Mittelalter. 5 : Kleine Topik und Hermeneutik der mittellateinischen Biogra-