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Risiken für eine Erwerbsminderungsrente - bei der ...

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2 Einleitung<br />

Die sozialepidemiologische Forschung und die Gesundheitsberichterstattung<br />

haben inzwischen zahlreiche empirische Befunde dafür<br />

erbracht, dass zwischen <strong>der</strong> sozialen und gesundheitlichen Lage <strong>der</strong><br />

Bevölkerung ein enger Zusammenhang besteht. Für viele chronische<br />

Krankheiten und Beschwerden gilt, dass sie <strong>bei</strong> Personen, die in Bezug<br />

auf Qualifikation, Berufsstatus und Einkommen als benachteiligt<br />

angesehen werden können, vermehrt auftreten und zudem oftmals<br />

<strong>eine</strong>n ungünstigeren Verlauf nehmen (vgl. Mielck 2000, 2005;<br />

Zinke et al. 2006). Als Grund hierfür wird neben <strong>eine</strong>m riskanteren<br />

Gesundheitsverhalten, das z. B. an <strong>eine</strong>m höheren Tabak- und Alkoholkonsum,<br />

<strong>eine</strong>r geringeren körperlich-sportlichen Aktivität und<br />

<strong>eine</strong>r ungünstigeren Ernährung festgemacht wird, vor allem auf die<br />

schlechteren Ar<strong>bei</strong>ts- und Lebensbedingungen sowie die geringeren<br />

sozialen Teilhabechancen verwiesen (vgl. Braun et al. 2006; Lampert<br />

et al. 2005; Richter und Hurrelmann 2009). Die soziale Ungleichverteilung<br />

vieler Krankheiten und Risikofaktoren spiegelt sich letztlich<br />

in <strong>der</strong> Lebenserwartung wi<strong>der</strong>. Wie aktuelle Studien zeigen, liegt die<br />

mittlere Lebenserwartung <strong>bei</strong> Geburt in den Bevölkerungsgruppen,<br />

die <strong>eine</strong>m Armutsrisiko ausgesetzt sind, etwa fünf bis zehn Jahre<br />

niedriger als in den Bevölkerungsgruppen mit hohen Einkommen<br />

(vgl. Himmelreicher et al. 2008; Lampert et al. 2007; SVR 2006; Unger<br />

2003).<br />

Das frühzeitige Ausscheiden aus dem Erwerbsleben durch Frühberentung<br />

ist für die Betroffenen in mehrfacher Hinsicht ein gravierendes<br />

krankheitsbezogenes und soziales Ereignis. Zum <strong>eine</strong>n geht<br />

<strong>der</strong> Frühberentung zumeist <strong>eine</strong> Krankheitsgeschichte voraus, die<br />

zu langfristigen Einschränkungen <strong>der</strong> Gesundheit und Leistungsfähigkeit<br />

führt und häufig das Ende <strong>eine</strong>r beruflichen Laufbahn markiert.<br />

Zum an<strong>der</strong>en ist <strong>der</strong> Bezug <strong>eine</strong>r <strong>Erwerbsmin<strong>der</strong>ungsrente</strong> mit<br />

finanziellen Einbußen und weiteren Nachteilen verbunden (vgl.<br />

Dragano et al. 2008; Sternberg-Fray 2011). Im Mittelpunkt des vorliegenden<br />

Beitrags steht die Frage nach <strong>der</strong> sozialen Selektivität des<br />

Zugangs in <strong>eine</strong> EM-Rente. Da<strong>bei</strong> gehen wir von zwei Thesen aus,<br />

die sich im Rahmen <strong>der</strong> sozialepidemiologischen Forschung und des

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