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Risiken für eine Erwerbsminderungsrente - bei der ...

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von vollen EM-Renten im Zeitraum von 2000 bis 2010 nominal von<br />

738 Euro auf 640 Euro gesunken. Der Rentenzahlbetrag <strong>bei</strong> teilweiser<br />

Erwerbsmin<strong>der</strong>ung ging gleichzeitig von 547 Euro auf 359 Euro<br />

zurück. Die durchschnittlichen Rentenzahlbeträge aller EM-rentenbeziehenden<br />

lagen im Jahr 2010 <strong>bei</strong> 600 Euro pro Monat und damit<br />

gut 10 Prozent unter dem Rentenzahlbetrag für Altersrente, <strong>der</strong> im<br />

Jahr 2010 <strong>bei</strong> 673 Euro lag (vgl. DRV 2011a: 103 ff.). Insofern sind<br />

EM-Rentnerinnen und -Rentner beson<strong>der</strong>s vom Paradigmenwechsel<br />

in <strong>der</strong> Alterssicherung – in Richtung verstärkter Eigenvorsorge –<br />

betroffen (vgl. Viebrok et al. 2004). Je nach Alter <strong>bei</strong> EM-Rentenzugang<br />

variieren die durchschnittlichen Zahlbeträge zwischen 500<br />

und knapp 800 Euro (vgl. Köhler-Rama et al. 2010: 80) und stellen<br />

<strong>bei</strong> etwa jedem zweiten EM-Rentner die einzige persönliche Einkommensquelle<br />

dar (vgl. Albrecht et al. 2007).<br />

Weitere Ursachen sinken<strong>der</strong> Rentenzahlbeträge sind darin zu sehen,<br />

dass sich <strong>der</strong> Zugang stärker auf Jüngere mit geringeren versicherten<br />

Entgelten verlagert hat und dass vermehrt Personen mit niedrigen<br />

Anwartschaften die Voraussetzungen zum Bezug von EM-Renten<br />

erfüllen, wie (bisher noch) Ar<strong>bei</strong>tslosengeld-II-Beziehende (vgl.<br />

Köhler-Rama et al. 2010). Wegen dieser enormen Einbußen for<strong>der</strong>t<br />

die CDU/FDP-Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag, „dass<br />

auch erwerbsgemin<strong>der</strong>te Menschen angemessen sozial abgesichert<br />

sind“ (Koalitionsvertrag 2009). 3 Gerade diejenigen, die ihre Erwerbs-<br />

3<br />

Es soll geprüft werden, wie Erwerbsmin<strong>der</strong>ungsrisiken in <strong>der</strong> staatlich<br />

geför<strong>der</strong>ten Vorsorge kostenneutral verbessert werden können. Kostenneutral<br />

bedeutet da<strong>bei</strong>, dass EM-<strong>Risiken</strong> ohne staatliche o<strong>der</strong> betriebliche<br />

För<strong>der</strong>ung von den Beschäftigten zu finanzieren sind, und zwar im<br />

Rahmen <strong>der</strong> bereits geför<strong>der</strong>ten Altersvorsorge à la „Erwerbsmin<strong>der</strong>ungs-Riester“.<br />

Ein solches Produkt würde die Altersvorsorge verringern,<br />

weil <strong>bei</strong> <strong>eine</strong>m gegebenen Beitrag ein weiteres Risiko zu versichern wäre<br />

o<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmern würden höhere Kosten entstehen. Vor allem die<br />

Gruppe mit den höchsten <strong>Risiken</strong> würde vermutlich auch zukünftig<br />

nicht in <strong>der</strong> Lage sein, die <strong>Risiken</strong> <strong>eine</strong>s niedrigeren Lebensstandards<br />

durch private Vorsorge auszugleichen. Dies gilt sowohl für die Deckungslücke<br />

<strong>bei</strong> Altersrenten als auch für EM-Renten.

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