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DIE REISESEITEN VON L-MAG HEISSEN JETZT QUEER TRAVEL. MEHR INFORMATIO TROTZDEM MARSEILLE! Der Europride 2013 war ein Desaster. Dennoch gibt es in der Metropole am Mittelmeer viel Sehenswertes zu entdecken, meint Queer-Travel-Autorin Dana Müller DIE Queer TraveL WIR REISEN REISESEITEN ÜBERALLHIN VON L-MAG Foto: istockphoto.com 82 L-MAG
NEN UND AKTUELLE REISENACHRICHTEN AUF WWW.QUEER-TRAVEL.NET DIE Queer TraveL WIR REISEN REISESEITEN ÜBERALLHIN VON L-MAG Kulturhauptstadt Marseille: Von Dalí inspirierte Statue am alten Hafen Das Aux 3 G ist die älteste lesbische Bar der Stadt Fotos: Dana Müller Ich atme tief ein. Es riecht nach frischem Fisch und Salzwasser. Bereits auf der Rolltreppe der Metro empfängt mich dieser Duft, der Urlaub verspricht. Innerhalb von Sekunden versetzt mich das Ambiente am alten Hafen von Marseille in entspannte Stimmung – strahlender Sonnenschein, kreischende Möwen und unzählige Segelboote, die auf dem blauen Wasser sanft hin und her schaukeln. Auf dem weitläufigen Platz prangt ein riesiger verspiegelter Sonnenschutz. Daneben ragt die Statue „L’Éléphant de triomphe“ nach dem Gemälde von Salvador Dalí in den blauen Himmel. Marseille ist im Jahr 2013 gemeinsam mit Košice in der Slowakei Kulturhauptstadt Europas, gleichzeitig richtet die Stadt den Europride aus. Der sollte Touristen aus aller Welt anlocken – doch gekommen ist niemand. Obwohl der Europride schon vor zwei Tagen begonnen hat, kann ich in der Stadt keine einzige Regenbogenfahne entdecken. Lesbenszene(n) schließlich noch die ältere Generation an Lesben; die Nonkonformistinnen, die finden, dass wir – die mittlere Generation – überhaupt nicht aktiv seien, weil wir auch offen für andere sind.“ Mit dem Bike zum Pride Anne drückt mir spontan einen Motorradhelm in die Hand, gemeinsam fahren wir zu Friche la Belle de Mai, einem alten Fabrikgelände, das im Zuge der Umgestaltung der Stadt nun ein alternativer Kulturraum geworden ist. Hier soll das Herz des Europride schlagen, der EuroPridePark. Grundsätzlich eine tolle Idee, ist der Park doch ein altes Industriegelände mit unglaublich viel Platz. Doch spätestens hier wird auch der Reinfall des Europride offensichtlich. Das Organisationsteam hat sich verkalkuliert. Allein der Aufbau am Strand mit Ständen, DJs, Bars, Darkroom und Pools verschlang 200.000 Euro, hieß es aus dem Team Vielleicht hilft lokale Unterstützung. Ich lande im Aux 3 G, der ältesten lesbischen Bar der Stadt. Kaum ist die Tür geöffnet, schallt mir ein offenherziges „Salut! Bienvenue!“ entgegen. Die Bar wird von einem gemeinnützigen Verein geführt. Mit Anne, im Vereinsvorstand, komme ich sofort ins Gespräch. Sie erklärt mir die zersplitterte Marseiller Lesbenszene: „Die ganz jungen Lesben in Marseille sind so gar nicht politisch aktiv. Sie gehen aus und konsumieren. Das ist alles. Daneben gibt es eine Generation im Alter von 30 bis 50 Jahren, die politisch aktiv ist, aber offen für Partys mit den Jungs oder auch den Heteros. Und dann gibt es Marseille kann schön sein, dem Klischee zum Trotz. Zum Beispiel am alten Hafen (linke Seite) und beim Blick über die Stadt L-MAG 83
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