28.01.2014 Aufrufe

Das Magazin für Lesben - L-Mag

Das Magazin für Lesben - L-Mag

Das Magazin für Lesben - L-Mag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

NEN UND AKTUELLE REISENACHRICHTEN AUF WWW.QUEER-TRAVEL.NET<br />

DIE<br />

Queer<br />

TraveL<br />

WIR<br />

REISEN<br />

REISESEITEN<br />

ÜBERALLHIN<br />

VON<br />

L-MAG<br />

Kulturhauptstadt<br />

Marseille: Von<br />

Dalí inspirierte<br />

Statue am alten<br />

Hafen<br />

<strong>Das</strong> Aux 3 G ist die älteste<br />

lesbische Bar der Stadt<br />

Fotos: Dana Müller<br />

Ich atme tief ein. Es riecht nach frischem Fisch<br />

und Salzwasser. Bereits auf der Rolltreppe der<br />

Metro empfängt mich dieser Duft, der Urlaub<br />

verspricht. Innerhalb von Sekunden versetzt mich<br />

das Ambiente am alten Hafen von Marseille in entspannte<br />

Stimmung – strahlender Sonnenschein,<br />

kreischende Möwen und unzählige Segelboote, die<br />

auf dem blauen Wasser sanft hin und her schaukeln.<br />

Auf dem weitläufigen Platz prangt ein riesiger<br />

verspiegelter Sonnenschutz. Daneben ragt die<br />

Statue „L’Éléphant de triomphe“ nach dem Gemälde<br />

von Salvador Dalí in den blauen Himmel.<br />

Marseille ist im Jahr 2013 gemeinsam mit Košice<br />

in der Slowakei Kulturhauptstadt Europas, gleichzeitig<br />

richtet die Stadt den Europride aus. Der<br />

sollte Touristen aus aller Welt anlocken – doch gekommen<br />

ist niemand. Obwohl der Europride schon<br />

vor zwei Tagen begonnen hat, kann ich in der Stadt<br />

keine einzige Regenbogenfahne entdecken.<br />

<strong>Lesben</strong>szene(n)<br />

schließlich noch die ältere Generation an <strong>Lesben</strong>;<br />

die Nonkonformistinnen, die finden, dass wir – die<br />

mittlere Generation – überhaupt nicht aktiv seien,<br />

weil wir auch offen <strong>für</strong> andere sind.“<br />

Mit dem Bike zum Pride<br />

Anne drückt mir spontan einen Motorradhelm in<br />

die Hand, gemeinsam fahren wir zu Friche la Belle<br />

de Mai, einem alten Fabrikgelände, das im Zuge<br />

der Umgestaltung der Stadt nun ein alternativer<br />

Kulturraum geworden ist. Hier soll das Herz des<br />

Europride schlagen, der EuroPridePark. Grundsätzlich<br />

eine tolle Idee, ist der Park doch ein altes<br />

Industriegelände mit unglaublich viel Platz. Doch<br />

spätestens hier wird auch der Reinfall des Europride<br />

offensichtlich. <strong>Das</strong> Organisationsteam hat<br />

sich verkalkuliert. Allein der Aufbau am Strand mit<br />

Ständen, DJs, Bars, Darkroom und Pools<br />

verschlang 200.000 Euro, hieß es aus dem Team<br />

Vielleicht hilft lokale Unterstützung. Ich lande im<br />

Aux 3 G, der ältesten lesbischen Bar der Stadt.<br />

Kaum ist die Tür geöffnet, schallt mir ein offenherziges<br />

„Salut! Bienvenue!“ entgegen. Die Bar<br />

wird von einem gemeinnützigen Verein geführt.<br />

Mit Anne, im Vereinsvorstand, komme ich sofort<br />

ins Gespräch. Sie erklärt mir die zersplitterte Marseiller<br />

<strong>Lesben</strong>szene: „Die ganz jungen <strong>Lesben</strong> in<br />

Marseille sind so gar nicht politisch aktiv. Sie gehen<br />

aus und konsumieren. <strong>Das</strong> ist alles. Daneben<br />

gibt es eine Generation im Alter von 30 bis 50 Jahren,<br />

die politisch aktiv ist, aber offen <strong>für</strong> Partys mit<br />

den Jungs oder auch den Heteros. Und dann gibt es<br />

Marseille kann schön sein, dem Klischee zum Trotz. Zum Beispiel am alten Hafen<br />

(linke Seite) und beim Blick über die Stadt<br />

L-MAG<br />

83

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!