CHE-QUEST - Centrum für Hochschulentwicklung
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2 Studierendenbefragungen und noch eine Befragung:<br />
<strong>CHE</strong>-<strong>QUEST</strong><br />
Um mehr über die Zufriedenheit der Studierenden im Studium zu erfahren, werden seit<br />
Jahren ganz unterschiedliche Studierendenbefragungen durchgeführt. Die Hochschulen<br />
haben im Zuge ihrer Bemühungen im Qualitätsmanagement zudem Lehrveranstaltungsevaluationen<br />
oder andere Befragungen eingeführt, die helfen, im Hinblick auf<br />
einzelne Lehrveranstaltungen, Module und Studiengänge insgesamt Qualitätsmerkmale<br />
und Entwicklungsmöglichkeiten zu identifizieren. Auch Befragungen, die bspw. im<br />
Rahmen des <strong>CHE</strong> HochschulRankings durchgeführt werden, fokussieren auf Studienzufriedenheit.<br />
Beides ist allerdings kaum mit Informationen über die Studierenden<br />
selbst gekoppelt und kann daher nur im Hinblick auf einzelne Studienangebote und<br />
nicht im Hinblick auf die persönliche Studienerfahrung ausgewertet werden.<br />
Diese Befragungen ähneln in ihrer Struktur Zufriedenheitsbefragungen, wie sie in der<br />
Wirtschaft genutzt werden, um Kundenzufriedenheit zu messen. Dabei werden subjektive<br />
Meinungen abgefragt in Bezug auf bestimmte, spezifizierte Leistungen. Allerdings<br />
ist der Prozess der Leistungserbringung zwischen Hochschule und Studierenden natürlich<br />
deutlich komplexer als der zwischen einem Unternehmen und seinem Kunden, weil<br />
die besondere Qualität darin besteht, dass die Leistung jeweils von der Hochschule<br />
und den Studierenden gemeinsam erbracht wird. Die Evaluationen können jedoch allenfalls<br />
den „Kundenaspekt“ der Hochschule-Studierenden-Beziehung abbilden; der<br />
Beitrag der Studierenden zum Studienprozess spielt dabei kaum eine Rolle. Befragungen,<br />
wie sie bei der Studierendenauswahl wiederum eingesetzt werden, betrachten<br />
zwar den Beitrag des/der Studierenden und nutzen die vorhandenen Kenntnisse darüber,<br />
welche – vor allem kognitive – Eigenschaften der Studierenden die Wahrscheinlichkeit<br />
eines erfolgreichen Studienabschlusses erhöhen, beziehen sich aber vor allem<br />
auf Studienerfolg, nicht auf den (wandelbaren) Prozess der Leistungserbringung.<br />
Dieser Prozess, der sich zwischen Studierenden und Hochschule abspielt und der<br />
bspw. in England unter dem Stichwort „student experience“ 5 diskutiert wird, umfasst<br />
allerdings mehr als dies. Insbesondere die Einbeziehung der Studierenden in diesen<br />
Prozess, bezeichnet als „student engagement“, führt dazu, dass die „student experience“<br />
als ein wechselseitiger Prozess zwischen Hochschule und Studierenden beschrieben<br />
werden kann, der auf beiden Seiten – und auch auf unterschiedlichen Ebenen –<br />
Anpassungsleistungen verlangt. Eine der einflussreichsten Quellen <strong>für</strong> eine theoretische<br />
Fundierung des Konzepts der Adaption (adaptation to college) ist das sogenannte<br />
5 Vgl. bspw. Paul Ramsden, Chief Executive der Higher Education Academy, im Kontext der<br />
vom Secretary of State Mitte 2008 angestoßenen Debatte um die künftige Gestaltung des Higher<br />
Education Sektors: Ramsden (2008). Die deutsche Debatte über das Studium als Bildungserfahrung<br />
– im Gegensatz zu einem reinen Ausbildungsprozess – weist zu dieser Vorstellung<br />
einige Parallelen auf (vgl. Mittelstraß (2001)), zu diesen Begriffen gibt es bisher im deutschen<br />
Sprachraum aber kaum empirische Forschung oder Erhebungsinstrumente.<br />
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