PDF Katalog - Koller Auktionen
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Impressionismus & Klassische Moderne<br />
3243<br />
ARP, HANS<br />
(Strassburg 1888 - 1966 Basel)<br />
Olympia (Relief). 1955.<br />
Öl auf Pavatex. Exemplar 2/2. Verso auf<br />
Etikett signiert: arp.<br />
73,5 x 63 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Galerie Proarta, Zürich.<br />
- Galerie d‘art moderne, Basel.<br />
- Privatbesitz Schweiz.<br />
Ausstellung: Basel 1968. Galerie d‘art<br />
moderne, Jean Arp - Relief, 03. Mai - 15.<br />
Juni 1968, Basel, Kat.Nr. 9 (mit Abb.).<br />
Literatur: Rau, Bernd/Seuphor, Michel.<br />
Hans Arp, die Reliefs - Oeuvre <strong>Katalog</strong>,<br />
1981. Kat. Nr. 479b. (mit Abb. Version 1/2).<br />
Neben den Skulpturen bilden die Reliefs<br />
einen zweiten Schwerpunkt in Hans Arps<br />
Oeuvre und demonstrieren eindrücklich,<br />
dass der Künstler mit Traditionen bricht<br />
und bisherige Entwicklungen durch seine<br />
Eigenen überwindet. So sind seine Reliefs<br />
eine konsequente Weiterentwicklung<br />
seiner frühen Collagen. Er nimmt<br />
einzelne Teile, schichtet diese und lässt<br />
sie auf einer Trägerplatte anbringen.<br />
Mit der Schichtung schafft er eine neue<br />
Gattung von Relief, die bisher aus einem<br />
Materialblock gefertigt wurden. Zwischen<br />
Collagen und Reliefs besteht kein Unterschied,<br />
wie Arp in einem Interview mit<br />
Camille Bryen erklärt: „I don‘t - there is<br />
no difference between them, except in<br />
thickness. My reliefs are screwed down,<br />
my cartoons are stuck together with glue<br />
and my papers with white paste” (ebenda,<br />
S. 49). Schlussendlich heisst es auch,<br />
dass es sich bei den Reliefs nach seinem<br />
Verständnis um zweidimensionale Werke<br />
handelt, und somit schafft er die erfolgreiche<br />
Überwindung des ihm verhassten<br />
Tafelbildes. Im Text zur Ausstellung in der<br />
Galerie Tanner 1915 schreibt Arp: „Sie<br />
sind der Hass gegen die Schamlosigkeit<br />
der menschlichen Seitlichkeiten, der Hass<br />
gegen die Bilder, die Malerei“ (Ausst.Kat.:<br />
Reliefs. Formprobleme zwischen Malerei<br />
und Skulptur im 20. Jahrhundert, Westfälisches<br />
Landesmuseum Münster 1980, S.<br />
48). Der Entstehungsprozess wird immer<br />
von schöpferischen und zerstörerischen<br />
Kräften begleitet, der sich dann in einer<br />
neuen Einheit bzw. einem Kunstwerk<br />
auflöst. Das Prinzip der Collage zieht sich<br />
durch Arps gesamtes künstlerisches<br />
Leben. Alle künstlerischen Prozesse<br />
wiederrum basieren auf dem Zufall: „Ich<br />
entwickle die Klebearbeit weiter, indem<br />
ich die Anordnung willenlos, automatisch<br />
ausführte. Ich nannte dies ‚nach dem<br />
Gesetz des Zufalls‘ arbeiten. Das ‚Gesetz<br />
des Zufalls‘, welches alle Gesetze in sich<br />
begreift und uns unfasslich ist wie der<br />
Urgrund, aus dem alles Leben steigt, kann<br />
nur unter völliger Hingabe an das Unbewusste<br />
erlebt werden. Ich behauptete,<br />
wer dieses Gesetz befolge, erschaffe<br />
reines Leben.“ (Arp, ebenda, S. 55).<br />
CHF 50 000.- / 70 000.-<br />
€ 41 670.- / 58 330.-<br />
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