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Schlussbericht (PDF) - Nationales Forum Alter und Migration

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1.9.1 Spitex<br />

2010 wurden in der Schweiz 245'636 Personen von der Spitex betreut <strong>und</strong> gepflegt<br />

(Ges<strong>und</strong>heitsstatistik 2012: 84). Das Jahr 2011 zeigt einen leichten Zuwachs auf 251'137<br />

Personen, was knapp 3,2% der ständigen Wohnbevölkerung entspricht (Statistik 2012: 1).<br />

Die Inanspruchnahme von Spitex-Leistungen nimmt mit dem <strong>Alter</strong> deutlich zu.<br />

Durchschnittlich beziehen die 80-jährigen <strong>und</strong> älteren Klientinnen <strong>und</strong> Klienten pro Jahr 59<br />

St<strong>und</strong>en Spitex-Leistungen, während es bei den unter 65-Jährigen 37 St<strong>und</strong>en sind (Statistik<br />

2012: 3). Mehr als die Hälfte der verrechneten St<strong>und</strong>en werden für die Pflege <strong>und</strong><br />

Betreuung von 80-jährigen <strong>und</strong> älteren Klientinnen <strong>und</strong> Klienten erbracht, die lediglich 5%<br />

der Gesamtbevölkerung ausmachen (Statistik 2012: 2). Etwa zwei Drittel der Personen, die<br />

Spitex-Leistungen erhalten, sind Frauen. „Dieser Umstand ist unter anderem darauf<br />

zurückzuführen, dass Frauen eine höhere Lebenserwartung haben als Männer. Zudem<br />

werden die Männer zu Hause oft von ihren meist jüngeren Ehefrauen gepflegt, so dass sie<br />

die professionellen Spitex-Dienstleistungen weniger in Anspruch nehmen“ (Statistik 2012: 3;<br />

vgl. Spitex-Inanspruchnahme 2010).<br />

„Wie viele Ausländerinnen <strong>und</strong> Ausländer die Spitex heute bereits betreut, ist nicht bekannt:<br />

Die Nationalität wird in der Spitex-Statistik nicht erfasst“ (Egger 2007: 26). Ebenso wenig<br />

werden Merkmale erfragt, die die <strong>Migration</strong>spopulation treffender beschreiben würden.<br />

„Fachpersonen aus der Praxis äussern aber eher die Vermutung, dass die<br />

<strong>Migration</strong>sbevölkerung unter der Spitex-K<strong>und</strong>schaft untervertreten ist“<br />

(Hungerbühler/‌Bisegger 2012: 52). Das GMM II erbrachte aufgr<strong>und</strong> der geringen Zahl von<br />

Befragten, die Spitex-Dienste in Anspruch nahmen, nur vorläufige <strong>und</strong> unsichere Ergebnisse;<br />

mit diesem Vorbehalt wurde festgestellt: „Portugiesen, Serbinnen <strong>und</strong> Kosovarinnen<br />

scheinen dazu zu neigen, weniger als ihre Schweizer Pendants SPITEX-Dienste in Anspruch<br />

zu nehmen. Zwischen der verbleibenden <strong>Migration</strong>sbevölkerung <strong>und</strong> den Schweizerinnen<br />

<strong>und</strong> Schweizern besteht kein Unterschied. Allerdings muss hier offen bleiben, ob dies über<br />

alle <strong>Alter</strong>skohorten der Fall ist“ (Guggisberg, Jürg et al. 2012: 34).<br />

Eine Studie im Auftrag von SPITEX Basel hat ergeben, dass Spitex-intern der Anteil von<br />

Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten an der K<strong>und</strong>schaft als eher niedrig wahrgenommen wird, auch<br />

in Quartieren mit hohem Ausländeranteil (Jacobs Schmid 2001b). Das könnte damit<br />

zusammenhängen, dass im älteren Bevölkerungssegment Ausländer <strong>und</strong> Ausländerinnen –<br />

Pflegearrangements <strong>und</strong> Einstellung zur Spitex bei Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten in der Schweiz<br />

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