Schlussbericht (PDF) - Nationales Forum Alter und Migration

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eantworteten sie die Fragen detailliert und ausführlich und trugen der Komplexität des Themas Rechnung. Pflegearrangements und Einstellung zur Spitex bei Migrantinnen und Migranten in der Schweiz 36
3. Ergebnisse Dieses Kapitel stellt die Ergebnisse aus der Fokusgruppe und den Interviews dar, d.h. die Sicht und Interpretation der beteiligten Fachpersonen. Sofern nicht anders angegeben, gelten die Aussagen für die beiden Gruppen von Migrantinnen und Migranten (Italien, ehemaliges Jugoslawien und seine Folgestaaten und Albanien), auf die sich die Studie konzentriert. Teilweise beziehen sie sich auch auf Migrantinnen und Migranten generell, da die meisten Expertinnen und Experten auch Erfahrungen mit Personen aus anderen Ländern (z.B. Türkei, afrikanische Staaten, Sri Lanka, Spanien, Portugal) haben. 3.1 Sozio-ökonomische und biographische Merkmale Alte Migrantinnen und Migranten bilden hinsichtlich ihrer Herkunft, ihrer Familiensituation sowie ihrer Lebens- und Migrationsgeschichte eine heterogene Gruppe (vgl. Dietzel- Papakyriakou 2001: 79; Hubert/Althammer/Korucu-Rieger 2009: 87). Für ihr Leben im Alter sind oft nicht so sehr spezifisch kulturelle Faktoren bestimmend als vielmehr soziale Schicht, Biographie (Kindheit und Jugend, Migrationsverlauf) und Grad der Integration im neuen Kontext (vgl. Höpflinger 2009: 44). Wir haben deshalb die Fachpersonen danach befragt, wie nach ihrer Erfahrung die beiden Gruppen von Migrantinnen und Migranten (aus Italien und dem ehemaligen Jugoslawien und seinen Folgestaaten und Albanien) in dieser Hinsicht zu charakterisieren sind. 3.1.1 Sozio-ökonomischer Status und Migrationsgründe Die aus Italien stammenden Migrantinnen und Migranten sind oft in den 1950er und 1960er Jahren in die Schweiz eingewandert. Daher gibt es unter ihnen heute viele Pensionierte und Hochbetagte. Fast alle Befragten gaben an, dass ihre italienisch-stämmigen Klientinnen und Klienten der 1. Generation als Arbeitsmigrantinnen und –migranten aus wirtschaftlichen Gründen in die Schweiz gekommen seien. Es handele sich um eher bildungsferne Menschen mit niedrigem sozio-ökonomischem Status, die ursprünglich die Absicht hatten, ihre ökonomische Situation zu verbessern und dann wieder in die Heimat zurückzukehren. Diese Charakterisierung entspricht den Beschreibungen in der Literatur (s. z.B. Höpflinger 2009). Dass viele doch geblieben sind, war wohl seltener eine bewusste Entscheidung, sondern ergab sich zum Beispiel dadurch, dass andere Familienmitglieder ebenfalls in die Schweiz Pflegearrangements und Einstellung zur Spitex bei Migrantinnen und Migranten in der Schweiz 37
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