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Schlussbericht (PDF) - Nationales Forum Alter und Migration

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elevant waren, <strong>und</strong> sie daher nicht weiter beachtet hätten. Sie sah das Problem weniger bei<br />

der Information als bei der Akzeptanz möglicher Unterstützungsleistungen.<br />

Die Befragten, die der Meinung waren, Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten hätten unzureichende<br />

Kenntnisse über Ges<strong>und</strong>heitswesen, Betreuungs- <strong>und</strong> Beratungsangebote, bezogen das vor<br />

allem auf ambulante Hilfs- <strong>und</strong> Unterstützungsmassnahmen, wie sie die Spitex anbiete, auf<br />

das Hausarztwesen <strong>und</strong> auf Ergänzungsleistungen.<br />

Schriftliches Informationsmaterial scheint allgemein eine geringere Rolle zu spielen als<br />

mündliche Auskünfte von Beratungsstellen <strong>und</strong> der Erfahrungsaustausch der Migrantinnen<br />

<strong>und</strong> Migranten untereinander. Von den Kindern wird berichtet, dass sie sich für ihre Eltern<br />

k<strong>und</strong>ig machen <strong>und</strong> sich oft schon in jungem <strong>Alter</strong> sehr verantwortungsvoll zeigen.<br />

3.4 Pflegeleistungen<br />

Wie viele der Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten, mit denen die Fachpersonen Kontakt hatten<br />

oder haben, pflegebedürftig waren oder sind, ist wegen der Ungenauigkeit der Angaben in<br />

vielen Experteninterviews schwer einzuschätzen. Vier der fünf befragten Spitex-<br />

Mitarbeitenden bestätigten, dass sie pflegebedürftige Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten zu ihren<br />

K<strong>und</strong>en zählen.<br />

Bei den in Anspruch genommenen Leistungen handelt es sich vor allem um<br />

behandlungspflegerische Tätigkeiten (z.B. Verbände anlegen, Spritzen <strong>und</strong> Medikamente<br />

verabreichen) <strong>und</strong>/oder Hilfen im Haushalt. Die Gr<strong>und</strong>pflege wird – ausser bei<br />

Pflegebedürftigen, die keine Familie am Ort haben – in den seltensten Fällen von<br />

Professionellen übernommen, sondern fast immer durch die Angehörigen geleistet.<br />

In den Telefoninterviews in der Romandie wurde geäussert, dass medizinische oder<br />

pflegerische Dienstleistungen von Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten beider Herkunftsbereiche<br />

(Italien <strong>und</strong> ehemaliges Jugoslawien <strong>und</strong> seiner Folgestaaten <strong>und</strong> Albanien) leichter<br />

angenommen werden als etwa Mahlzeitendienst, Haushaltshilfe, Besuchsdienst oder andere<br />

Dienstleistungen, die weithin auf Ablehnung stossen. Auch existiere vor allem in den<br />

italienischen Familien durchaus ein Bewusstsein, dass sich die Familie nicht um alle Anliegen<br />

ihrer Mitglieder kümmern kann <strong>und</strong> externe Hilfe beanspruchen muss.<br />

Das Wunscharrangement im Falle von Pflegebedürftigkeit ist nach Aussage aller befragten<br />

Expertinnen <strong>und</strong> Experten (auch aus der Romandie), zu Hause von den engsten Angehörigen<br />

gepflegt zu werden. Meistens sind das die Töchter oder Schwiegertöchter, die aufgr<strong>und</strong> der<br />

Pflegearrangements <strong>und</strong> Einstellung zur Spitex bei Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten in der Schweiz<br />

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