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Prof. Th. Scheper Institut für Technische Chemie Bioprozesstechnik ...

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Einführung in die Biotechnologie - 16 - <strong>Scheper</strong>, TCI Hannover<br />

- Mono- bzw. Polysaccharide<br />

z. B. das D-Mannit oder das als Nahrungsmittelzusatz oder Foliengrundstoff gebräuchliche<br />

Pullulan<br />

- Vitamine<br />

z. B. das Riboflavin (Vit. B 2 )<br />

- Enzyme<br />

Auswahl: Pectinasen, Glucamylasen und ß-Galactosidasen, Cellulasen, Labferment<br />

- Antibiotika<br />

Penicillin (Abb. 3.11), Cephalosporin u. a.<br />

Ersteres wird durch verschiedene Penicilliumarten<br />

gebildet. Das Antibiotikum wirkt hauptsächlich<br />

auf GRAM-positive Bakterien. Es beeinträchtigt<br />

die Quervernetzung des Mureinsacculus<br />

über Peptidbrücken bei wachsenden Zellen<br />

(s. Kap. 1.2.1).<br />

- Alkaloide<br />

Diese werden durch Claviceps spec. gebildet und finden wie die Antibiotika Anwendung in<br />

der Medizin.<br />

Ein weiteres Gebiet, in dem Pilze in der Biotechnologie Anwendung finden, sind die<br />

sogenannten Biotransformationen. Dabei wird ausgenutzt, daß Mikroorganismen sehr selektiv<br />

chemische Reaktionen an hauptsächlich makromolekularen Stoffen durchführen können.<br />

Durch Biotransformationen konnten viele vormals<br />

O<br />

HO<br />

O<br />

Progesteron<br />

11-α-Hydroxyprogesteron<br />

Abb. 3.12: Die mikrobielle<br />

Hydroxylierung von<br />

Progesteron führt zum 11-α-<br />

Hydroxyprogesteron<br />

R<br />

CO<br />

NH<br />

O<br />

chemische nur sehr aufwendig durchführbare<br />

Synthesen vereinfacht und wirtschaftlicher gemacht<br />

werden. Dies gilt vor allem für die Herstellung von<br />

Steroiden, die in der Medizin beispielsweise als<br />

entzündungshemmende Medikamente oder als<br />

Wirkstoff in Antibabypillen Anwendung finden. Die<br />

Abb. 3.12 stellt eine mikrobiell katalysierte<br />

Einzelschrittreaktion dar, die u. a. für die Synthese<br />

von Cortison wichtig ist. Daneben können durch<br />

Biotransformationen auch mehrere Reaktionen, also<br />

Teilsynthesen, katalysiert werden. Reaktions- und<br />

Stereoselektivität, Regiospezifität und milde<br />

Reaktionsbedingungen sind die Vorteile, die sich<br />

bei diesem biologischen Verfahren gegenüber<br />

chemischen Prozessen ergeben.<br />

N<br />

Abb. 3.11 Penicillin<br />

S<br />

COOH

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