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Prof. Th. Scheper Institut für Technische Chemie Bioprozesstechnik ...

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Einführung in die Biotechnologie - 4 - <strong>Scheper</strong>, TCI Hannover<br />

Im folgenden Kapitel sollen daher verschiedene, grundlegende mikrobiologische<br />

Sachverhalte und Arbeitstechniken vorgestellt werden, um einen kurzen Einblick in dieses<br />

Fachgebiet zu vermitteln. Biotechnologische Aspekte werden dabei ebenfalls berücksichtigt.<br />

3.1 Von den Kleinsten der Kleinen<br />

In der Natur gibt es eine Vielzahl von Lebensformen, die sich in der Regel einer der drei<br />

folgenden Gruppen zuordnen lassen.<br />

Die normalerweise unbeweglichen Pflanzen zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus,<br />

Sonnenlicht zum Aufbau körpereigener Substanzen nutzen zu können. Hierzu gehören der bis<br />

zu 120 m hoch werdende Mammutbaum (Sequoia) als auch winzig kleine Vertreter, die zum<br />

Teil nicht größer als 0,02 mm sind. Sie alle synthetisieren aus anorganischen Stoffen<br />

organische Substanz, weshalb sie auch Produzenten genannt werden. Die Erforschung dieser<br />

Lebewesen ist Gegenstand der Botanik.<br />

Durch wesentlich komplexere Bewegungs- und Sinnesleistungen zeichnen sich<br />

demgegenüber die Tiere aus. Sie bauen als sogenannte Konsumenten die von den Pflanzen<br />

gebildete organische Substanz wieder unter Energiegewinn um oder ab. Zu dieser Gruppe<br />

gehören Vertreter wie der Blauwal, der mit einer Länge von 30 m das größte derzeit lebende<br />

Säugetier ist. Aber auch winzig kleine Organismen wie die einzelligen Protozoen gehören<br />

dazu, die minimale Ausmaße von etwa 0,01 mm erreichen können. Das Studium der Tiere<br />

bildet das Arbeitsfeld der Zoologie.<br />

Irgendwann muß die organische Substanz, die in Pflanzen und Tieren festgelegt ist, wieder<br />

in die anorganischen Bausteine zerlegt, d. h. mineralisiert werden. Dies wird durch die<br />

Destruenten geleistet. In erster Linie werden hierzu Bakterien und Pilze gezählt, die,<br />

zusammen mit den Viren, im Fachgebiet der Mikrobiologie bearbeitet werden (s. Abb. 3.1).<br />

Die Mikrobiologie stellt also die Lehre des Lebens mikroskopisch kleiner Objekte dar (logos<br />

(griech.) Vernunft, Begriff / (bios (griech.) Leben-, das Leben betreffend). Je nach<br />

Untersuchungsobjekt wird diese Wissenschaft noch weiter unterteilt in Bakteriologie,<br />

Mykologie („Pilzkunde“) und Virologie. In den Grenzbereich zu anderen biologischen<br />

Richtungen fallen die Algologie und die Protozoologie. Schon sehr früh wurden diese<br />

Organismen unter dem Sammelbegriff Protisten zusammengefaßt. Protisten weisen eine<br />

geringere morphologische Differenzierung als Pflanzen und Tiere auf und sind meistens einzellig.<br />

Viren sind nicht-zelluläre Teilchen, können sich nur mit Hilfe fremder Zellen vermehren<br />

und unterscheiden sich dadurch von den Organismen. Abb. 3.2 gibt die<br />

Größenverhältnisse zwischen Zellen, Viren und Sporen im Vergleich mit einem menschlichen<br />

Haar wieder.

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