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Prof. Th. Scheper Institut für Technische Chemie Bioprozesstechnik ...

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Einführung in die Biotechnologie - 22 - <strong>Scheper</strong>, TCI Hannover<br />

eingesetzt werden, lithotrophe Organismen verwerten anorganische H-Donatoren wie z. B.<br />

H 2 S, S, NH 3 , H 2 , Fe 2+ .<br />

Pflanzen sind demnach photolithoautotroph, da sie erstens Photosynthese betreiben,<br />

zweitens H 2 O als Quelle für Reduktionsäquivalente nutzen und drittens den Kohlenstoff<br />

für Zellbausteine durch Fixierung von CO 2 gewinnen. Tiere demgegenüber sind<br />

chemoorganoheterotroph, da sie Energie durch Atmung gewinnen und organische<br />

Verbindungen als Wasserstoff- und Zellkohlenstoffquelle nutzen. Üblicherweise werden<br />

nicht immer alle Bezeichnungen genannt. Im folgenden Kapitel werden weitere<br />

grundlegende Aspekte des Stoffwechsels behandelt.<br />

Mikrobieller Stoffwechsel<br />

Was ist der „Stoffwechsel“? Damit werden sämtliche durch Organismen katalysierten<br />

Reaktionen zusammengefaßt, wobei abbauende (katabole) und aufbauende (anabole)<br />

Wege unterschieden werden. Stoffe müssen aus der Umwelt aufgenommen und verarbeitet<br />

werden. Bausteine für beispielsweise die Synthese der Zellwand, DNA oder RNA,<br />

Fettsäuren oder Proteine müssen gebildet (= synthetisiert) werden. Endprodukte müssen<br />

entsorgt werden. Für viele Vorgänge muß Energie bereitgestellt werden, damit die<br />

Reaktionen unter den recht milden Bedingungen in der Zelle überhaupt ablaufen können.<br />

Der Organismus muß zusätzlich in der Lage sein, auf Änderungen des äußeren Milieus zu<br />

reagieren, etwa bei Verschlechterung der Lebensbedingungen. Alle diese Wachstums- und<br />

Lebensprozesse von Organismen gehen auf den Stoffwechsel zurück. Die<br />

hochkoordinativen Prozesse gewährleisten, daß bestimmte Stoffe zu bestimmten Zeiten an<br />

bestimmten Orten in bestimmter Weise zur Verfügung gestellt werden.<br />

Die Werkzeuge des Stoffwechsels sind die Enzyme, die Informationen für den Bauplan<br />

dieser Proteine sind auf der DNA festgelegt. Die Information muß zum richtigen Zeitpunkt<br />

richtig abgelesen und übersetzt werden: eine weitere Leistung des Stoffwechsels.<br />

(Genetische Aspekte werden in Kap. XX (Gentechnikteil) behandelt.)<br />

Beim Vergleich des Stoffwechsels verschiedener Organismen fällt auf, daß sich<br />

bestimmte „Motive“ häufig wiederholen. Die enzymatischen Reaktionen lassen sich auf<br />

wenige Grundtypen zurückführen, bestimmte Stoffwechselwege sind in fast allen<br />

Organismen vorhanden und auch der genetische Code, der den „Übersetzungsschlüssel“<br />

von der DNA zum Protein darstellt, ist nahezu ubiquitär verbreitet.<br />

Am Beispiel des sehr gut untersuchten Stoffwechsels von Saccharomyces cerevisiae<br />

sollen einige weitere Grundlagen vermittelt werden (s. Abb. 3.16).

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