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Prof. Th. Scheper Institut für Technische Chemie Bioprozesstechnik ...

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Einführung in die Biotechnologie - 18 - <strong>Scheper</strong>, TCI Hannover<br />

können sich ebenfalls an dem Licht ausgesetzten Orten von Klärwerken ansiedeln und dort an<br />

der Abwasserreinigung beteiligt sein.<br />

Auch die Protozoen stellen eine sehr heterogene Gruppe dar. Im Prinzip können sie als<br />

„einfache Tierchen“ bezeichnet werden, da sie sich in der Regel chemoheterotroph ernähren<br />

(s. Kap. 1.4.2). Das bedeutet, daß sie Energie durch Atmung gewinnen und organische<br />

Verbindungen zum Aufbau zelleigener Substanz verwerten. Sie sind also auf die Zufuhr von<br />

Nahrungsstoffen angewiesen (= Konsumenten, s. Kap. 1). In der Hauptsache sind die<br />

Protozoen Einzeller, es kommen jedoch auch einige Mehrzeller bzw. Übergangsformen zu<br />

Pilzen und Algen vor. Sie leben bevorzugt im humiden Erdreich, Wasser oder vergleichbaren<br />

feuchten - nassen Biotopen. Aber auch an oder in Tieren wie beispielsweise im Pansen von<br />

Wiederkäuern werden sie in großer Zahl gefunden. Dabei verwundert es nicht, daß es viele<br />

pathogene Vertreter gibt, die z. T. auch ernsthafte Krankheiten beim Menschen verursachen<br />

können. So werden z. B. Malaria oder die Schlafkrankheit zu den sogenannten Protozoonosen<br />

gezählt. Die Amöben gehören wohl mit zu den bekanntesten Protozoen; sie haben keine feste<br />

Körperform, was ihnen den deutschen Namen Wechseltierchen eingetragen hat. Ihre<br />

Nahrung, die aus Algen, Bakterien u. a. organischem Material besteht, nehmen sie auf, indem<br />

sie die Partikel umfließen (s. Abb. 3.15).<br />

Wie die Algen spielen die Protozoen auch eine gewisse Rolle bei der Abwasserbehandlung.<br />

Die „Tierchen“ werden auch in Biotests eingesetzt, um beispielsweise die Toxizität giftiger<br />

Chemikalien oder die Qualität von Abwasser zu erfassen.<br />

Nucleus (Zellkern)<br />

Angedeuteter Übergang<br />

zwischen Endo- und<br />

Ektoplasma (inneres<br />

und äußeres Cytoplasma)<br />

Nahrungsvakuole<br />

kontraktile Vakuole<br />

Bewegungsrichtung<br />

Abb. 3.15: Amoeba proteus<br />

(schematisch)

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