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Prof. Th. Scheper Institut für Technische Chemie Bioprozesstechnik ...

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Einführung in die Biotechnologie - 6 - <strong>Scheper</strong>, TCI Hannover<br />

Tab. 1: Gegenüberstellung der wichtigsten Unterschiede zwischen Pro- und Eukaryonten<br />

Prokaryonten<br />

DNA als ringförmig geschlossener Strang frei<br />

im Cytoplasma („Bakterien-Chromosom“)<br />

keine Organellen (→ membranumschlossene,<br />

differenzierte Zellbestandteile spezieller Funktion)<br />

kleine Ribosomen (70 S) (→ übersetzen die genetische<br />

Information in Proteine)<br />

morphologisch gering differenziert (Grundform:<br />

Kugel oder gerade bzw. gekrümmte<br />

Zylinder), dafür viele stoffwechselphysiologische<br />

Besonderheiten (s. u. a. Kap. 1.4)<br />

Eukaryonten<br />

echter Zellkern mit Chromosomen<br />

Organellen (u. a. Mitochondrien<br />

(„Kraftwerke der Zelle“) und speziell<br />

bei Pflanzen Chloroplasten (Ort der<br />

Photosynthese))<br />

große Ribosomen (80 S)<br />

zunehmender Differenzierungsgrad von<br />

Einzelzelle zum Organismus<br />

In Abb. 3.3 sind zwei repräsentative Vertreter der beiden Gruppen dargestellt: die<br />

Bakterienzelle für die Prokaryonten und die embryonale Pflanzenzelle für die Eukaryonten.<br />

Poly-β-hydroxybuttersäure<br />

Glykogeneinschluß<br />

"Zellkern"<br />

Plasmid<br />

Ribosom<br />

Geißel<br />

a)<br />

Nucleolus rauhes endoplasmatisches Reticulum<br />

Zellkern Kernhülle Vakuole Dictyosom<br />

b)<br />

Fetttröpfchen<br />

Polyphosphatgranula<br />

Cytoplasma<br />

Cytoplasmamembran<br />

periplasmatischer Raum<br />

Mureinschicht<br />

äußere Membran<br />

Lipidtröpfchen<br />

Plasmodesmos Zellwand<br />

Ribosom<br />

Mittellamelle<br />

Mitochondrium<br />

Cytoplasmamembran<br />

glattes endoplasmatisches Reticulum<br />

Abb. 3.3: Gegenüberstellung einer pro- und einer eukaryontischen Zelle<br />

a) Prokaryontische Zelle (am Beispiel: Bakterienzelle)<br />

links: Präsentation einiger Zelleinschlüsse, artifiziell<br />

rechts: Darstellung restlicher „normaler“ Zellbestandteile<br />

b) Eukaryontische Zelle (am Beispiel: Pflanzenzelle)<br />

Die Darstellung eines auch nur annähernd umfassenden Stammbaums aller Lebewesen würde<br />

den Rahmen einer „Einführung in die Biotechnologie“ sprengen.<br />

Hier soll daher nur eine stark vereinfachte Graphik eines Dendrogramms dargestellt werden,<br />

das auf Basis von 16/18 S rRNA-Untersuchungen aufgestellt werden konnte. Die ribosomale<br />

Ribonucleinsäure eignet sich hervorragend für solche Analysen, da sie gut isoliert und<br />

analysiert werden kann. Zudem finden Veränderungen in bestimmten Bereichen der rRNA<br />

mit der richtigen statistischen Häufigkeit statt. Die gewonnenen Daten lassen sich<br />

anschließend z. B. per Computer vergleichsweise einfach auswerten und vergleichen. Der<br />

dargestellte Stammbaum gibt die Dreiteilung der Lebewesen wieder. Je kleiner der Abstand<br />

zwischen zwei Punkten, desto kleiner sind die Unterschiede in der Nukleinsäuresequenz, um<br />

so größer ist also die Verwandtschaft. Eukaryonten (Eucarya) sind daher enger mit Archaea<br />

verwandt, als mit den Bacteria. Das ganze Stammbaumsystem muß derzeit ständig verändert

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