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TOUREN<br />
Leichte und mittelschwere Skitourenziele im Berchtesgadener Land<br />
Für die Münchner meistens schon zu weit: Die Gipfel und Flanken rund um Berchtesgaden<br />
bieten Spritztouren und Highlights en masse – und sind wenig überlaufen<br />
1 Sonntagshorn (1961 m)<br />
▶ mittel 2½ Std.<br />
1000 Hm 1000 Hm<br />
Exposition Aufstieg: Süd, Südwest<br />
Charakter: Eher leichte Skitour;<br />
nur der Gipfelhang (stellenweise 30<br />
bis 35 Grad) kann bei ungünstigen<br />
Verhältnissen in der Latschenzone<br />
etwas Mühe bereiten. Nur relativ kurz<br />
auf dem Forstweg, ansonsten freie<br />
Hänge und Waldschneisen. Toller<br />
Gipfelblick vom Chiemsee bis zu den<br />
Loferer Steinbergen.<br />
Ausgangspunkt: Parkplatz P2 beim<br />
ehemaligen Gasthaus Heutalbauer<br />
(968 m) im Unkener Heutal (gebührenpfl<br />
ichtig)<br />
Hütte: Jausenstation Hochalm (ca.<br />
1400 m) ganzjährig geöffnet, zur Skitourensaison<br />
nur am Wochenende.<br />
Route: Vom Heutalbauer geradeaus<br />
ins Tal hinein. Im Scheitelpunkt der<br />
Straßenkehre an der Reichenhaller<br />
Hütte geradeaus weiter, dann über<br />
einen engen, aber schönen Waldweg<br />
empor. Man überquert einen Forstweg<br />
und steigt über den freien Hang<br />
nach links oben <strong>zum</strong> Waldrand. Hier<br />
führt einen der Sommerweg wieder in<br />
den Wald hinein und alsbald ins freie<br />
Gelände der Hochalm (ca. 1350 m).<br />
Weiter geradeaus, genau auf die Einsattelung<br />
rechts unterm Sonntagshorn<br />
zu. Hier wendet man sich nach<br />
links und steigt über den Südhang<br />
<strong>zum</strong> höchsten Punkt empor.<br />
Abfahrt: Wie Aufstieg bis zur Hochalm.<br />
Hier auf dem Rodelweg nach<br />
links und an der Gschwendter Alm<br />
vorbei bis <strong>zum</strong> Hinweisschild »Skiabfahrt<br />
Heutalbauer«. Wo man auf<br />
einen Weg trifft, nach rechts zur meist<br />
eingefahrenen Waldschneise folgen.<br />
Diese hinunter und am Ende nach<br />
links auf den Weg <strong>zum</strong><br />
Heutalbauer.<br />
2 Gamsknogel (1750 m)<br />
<strong>Touren</strong>karte 4<br />
Heftmitte<br />
▶ mittel 2 Std.<br />
900 Hm 900 Hm<br />
Exposition Aufstieg: Süd<br />
Ausgangspunkt: Parkplatz (880 m)<br />
am Ende der Jochbergstraße bei<br />
Weißbach (evtl. Schneeketten)<br />
Charakter: Ideale Tour für den Hochwinter,<br />
vor allem nach Neuschnee.<br />
Eine hohe Schneelage ist auf Grund<br />
des Waldgürtels und der Latschen am<br />
Gipfelhang erforderlich. Exposition<br />
beachten!<br />
Route: Vom Parkplatz entlang des<br />
Sommerweges durch schütteren<br />
Wald, bis man auf eine breite Forststraße<br />
trifft. Dieser folgen, nach einer<br />
starken Kurve in westliche Richtung<br />
(die Route <strong>zum</strong> Zwiesel zweigt rechts<br />
ab), ca. 700 Meter bis zu einer<br />
Kreuzung. Hier rechts aufwärts (DAV-<br />
Schild) und wieder auf einem Güterweg<br />
in den lichten Wald. Nun ziemlich<br />
gerade hinauf bis zur Lichtung. Kurz<br />
durch schütteren Baumbestand, ehe<br />
man den freien Gipfelhang erreicht.<br />
Abfahrt: Wie Aufstieg.<br />
3 Hochkönig (2941 m)<br />
▶ mittel 5 Std.<br />
1550 Hm 1550 Hm<br />
Exposition Aufstieg: Vorwiegend Ost<br />
Ausgangspunkt: Großer Parkplatz<br />
oberhalb vom Arthurhaus (1502 m),<br />
8 km von Mühlbach bei Bischofshofen,<br />
evtl. Schneeketten<br />
Charakter: Traumhafte Skitour auf<br />
den höchsten Gipfel der Berchtesgadener<br />
Alpen. Lange und anstrengend<br />
(Gegenanstiege!), dafür nicht allzu<br />
schwierig und mit großartiger Kulisse.<br />
Bei Schlechtwetter Orientierung sehr<br />
schwierig, nur bei sicheren Verhältnissen<br />
unternehmen.<br />
Hütte: Mitterfeldalm (1670 m), ganzjährig<br />
bewirtschaftet. Franz-Eduard-<br />
Matrashaus, zur Skitourensaison nur<br />
am Wochenende bewirtschaftet.<br />
Route: Vom oberen Parkplatz aus<br />
quert man linkshaltend den Kinderschlepplift<br />
und erreicht so den breiten<br />
Wirtschaftsweg zur Mitterfeldalm.<br />
Von hier die steilen Lawinenhänge<br />
hinüber ins Ochsenkar queren: in<br />
nordwestlicher Richtung abwärts zu<br />
einer kleinen Felseninsel im Hang.<br />
Hier geht es drahtseilgesichert durch<br />
– bei guten Verhältnissen mit Ski.<br />
Danach problemlos weiter bis in die<br />
Mulde des unteren Ochsenkares. Nun<br />
über den Rücken rechterhand empor<br />
und in westlicher Grundrichtung direkt<br />
auf die markante Torsäule zu. Diese<br />
links passieren und in den Kessel<br />
unterhalb des Schoberschartls. Hinauf<br />
in die Scharte und nach links durch<br />
eine fl ache Mulde zu einem felsigen<br />
Kamm, dem man folgt. Einige Stangen<br />
vereinfachen die Routenfi ndung.<br />
Auf ca. 2740 Meter verlässt man<br />
den Kamm und fährt nach rechts zur<br />
Karstfl äche der Übergossenen Alm ab.<br />
Nun auf das bereits sichtbare Matrashaus<br />
zu, am Ende über den steilen<br />
Gipfelhang <strong>zum</strong> höchsten Punkt.<br />
Abfahrt: Wie Aufstieg. Alternativ ab<br />
dem Kessel auf Höhe der Torsäule<br />
rechts halten und über mehrere steile,<br />
schöne Stufen durch den Graben<br />
des Ochsenkares<br />
abfahren.<br />
4 Eckerleite (1776 m)<br />
<strong>Touren</strong>karte 5<br />
Heftmitte<br />
▶ leicht 1½ Std.<br />
400 Hm 400 Hm<br />
Exposition Aufstieg: Nord, Nordwest<br />
Charakter: Beliebte und häufi g<br />
schon nach den ersten ausgiebigeren<br />
Schneefällen durchführbare Spritztour.<br />
Weitgehend lawinensicher.<br />
Ausgangspunkt: Enzianhütte, an<br />
der Roßfeld-Panorama-Straße (von<br />
Berchtesgaden oder Marktschellenberg),<br />
Mautstraße<br />
Route: Vom Parkplatz links an der Enzianhütte<br />
vorbei (Wegtafel Purtschellerhaus)<br />
und <strong>zum</strong> Beginn des breiten<br />
Wiesenhanges. Man hält sich eher im<br />
rechten Bereich neben dem Waldrand,<br />
vor allem oben zur Kammlinie hin, da<br />
weiter links der Hang oft stark eingeweht<br />
ist. Man erreicht den Kamm und<br />
folgt diesem fl ach zu den Eckeralmen.<br />
Durch die anfangs breite Waldschneise,<br />
zuletzt durch einige Lärchen hinauf<br />
<strong>zum</strong> Purtschellerhaus. Am Grat Richtung<br />
Hoher Göll noch soweit aufwärts,<br />
bis dieser ganz schmal wird und fast<br />
waagrecht <strong>zum</strong> Fuß der Göllfl anke<br />
hinüberzieht. Im Hochwinter und Frühjahr<br />
ist auf dem letzten Gratstück die<br />
oft sehr starke Wechtenbildung nach<br />
Osten zu beachten.<br />
Abfahrt: Wie Aufstieg. Je nach<br />
Schneeverhältnissen kann auch<br />
schon oberhalb der Eckeralmen<br />
nach rechts in den unteren Hang<br />
eingefahren werden. Lawinensituation<br />
berücksichtigen!<br />
5 Kehlstein (1837 m)<br />
▶ leicht 2 Std.<br />
800 Hm 800 Hm<br />
Exposition Aufstieg: Süd<br />
Charakter: Einfache Frühwintertour,<br />
die oft schon beim allerersten<br />
Neuschnee »gemacht« wird, aber fast<br />
14 Straßenkilometer aufbietet. Meist<br />
pistenartig ausgefahren.<br />
Ausgangspunkt: Auf der Roßfeldstraße<br />
vor Oberau rechts abzweigen<br />
<strong>zum</strong> neuen Golfhotel. Der Straße<br />
etwa 700 Meter bis zu einem großen<br />
Parkplatz folgen.<br />
Route: Man folgt der beim Parkplatz<br />
ansetzenden Straße, überquert auf<br />
einer Brücke die obere Verbindungsstraße<br />
und folgt den Hinweisschildern<br />
<strong>zum</strong> Kehlstein. Nach drei Kehren,<br />
die man bei ausreichend Schnee<br />
abkürzen kann, folgt in einem fl achen<br />
Waldstück (rechts eine Diensthütte,<br />
eine erste Forststraße wird gequert)<br />
eine weitere Abzweigung mit Wegweiser<br />
<strong>zum</strong> Kehlstein im spitzen Winkel<br />
nach links. Hier hat man die Wahl.<br />
Links etwas zügiger, allerdings nordseitig<br />
und weniger aussichtsreich,<br />
rechts länger, ab 1400 Meter südseitig<br />
und aussichtsreich, dafür mit fünf<br />
Tunnels. Auf beiden Wegen gelangt<br />
man ohne Orientierungsprobleme<br />
<strong>zum</strong> großen Parkplatz auf 1700 Meter.<br />
Auf dem schmalen Sommerweg in<br />
vielen Kehren <strong>zum</strong> Kehlsteinhaus und<br />
weiter auf den kreuzgeschmückten<br />
Gipfel mit wunderbarer Aussicht.<br />
Abfahrt: Wie Aufstieg.<br />
01⁄14 <strong>Bergsteiger</strong> 77