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3R Die beschlossene Wende (Vorschau)

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100 %<br />

90 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

Bild 4:<br />

Entwicklung des<br />

Wärmebedarfs<br />

in Hannover bis<br />

2050 im<br />

TREND- und<br />

SPAR-Szenario<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050<br />

Bild 5: Aufteilung des<br />

Wärmebedarfs nach<br />

Nutzergruppen für 2050<br />

nach dem TREND-Szenario<br />

Szenario von heute 100 % auf 72 % im Jahr 2050 und im<br />

SPAR-Szenario auf 45 % im Jahr 2050 verringern.<br />

Das TREND-Szenario unterstellt von heute ab betrachtet<br />

bis 2050 unveränderte Einspartechnologien und gleichbleibende<br />

jährliche Umsetzungsraten. Vor dem Hintergrund<br />

steigender Energiepreise ist dies bereits heute wenig realistisch.<br />

Auch die Verschärfung der EnEV, die ab dem 1. Oktober<br />

2009 gilt, sowie die weitere Verschärfung, die für 2012<br />

vorgesehen ist, zeigen, dass das TREND-Szenario deutlich<br />

unterschritten werden wird. Es bildet sozusagen eine absolute<br />

Untergrenze, die man hätte, wenn ab heute der Klimaschutz<br />

nicht weiter forciert werden würde.<br />

Das SPAR-Szenario unterstellt heutige Technologien, wobei<br />

die Dämmstoffstärken bautechnisch ausgereizt sind,<br />

gleichzeitig werden praktisch alle Gebäude an allen Bauteilen<br />

nachträglich gedämmt, die bislang noch nicht energetisch<br />

saniert worden sind. Der Raum zwischen TREND- und SPAR-<br />

Szenario zeigt den Korridor der zukünftigen Entwicklung auf,<br />

die auf jeden Fall unterhalb der TREND-Linie verlaufen wird.<br />

Insgesamt ergab sich, dass auch der zukünftige Wärmebedarf<br />

von den beiden Nutzergruppen A3 (Mehrfamilienhäuser)<br />

und B2 (<strong>Die</strong>nstleister) entscheidend geprägt wird. Gleichzeitig<br />

dominiert der Wärmebedarf der Wohngebäude (A) den<br />

der Gewerbe- und Industriebetriebe (B … C) deutlich. Auch<br />

im Jahr 2050 wird der Wärmebedarf des heutigen Gebäude-<br />

bestandes 94 … 97 % des Gesamtwärmebedarfs ausmachen,<br />

d.h. der Neubau ist eindeutig untergeordnet. Gründe hierfür<br />

sind zum einen, dass kaum noch Zubau stattfindet (Deutschland<br />

ist bereits bebaut), zum anderen die Tatsache, dass jeder<br />

Neubau zum Zeitpunkt seiner Erstellung einen deutlich<br />

niedrigeren spezifischen Heizwärmebedarf hat als ein vergleichbares<br />

Bestandsgebäude.<br />

Es wurde klar, dass trotz Neubau im Wohn- und Gewerbebereich<br />

der Wärmebedarf deutlich abnimmt, wobei in den<br />

einzelnen Nutzergruppen die Verbrauchsenkung durchaus unterschiedlich<br />

ausfällt. Am höchsten ist sie bei den Wohngebäuden,<br />

am niedrigsten in der Industrie, d.h. die Wohngebäude<br />

im Bestand bilden nicht nur den Verbrauchsschwerpunkt,<br />

sondern haben auch das größte Einsparpotenzial. Hier liegt<br />

somit die größte Dynamik für die zukünftige Entwicklung.<br />

Der aktuelle und zukünftige Wärmebedarf wurde nicht<br />

nur für Hannover insgesamt berechnet, sondern konnte auch<br />

lokal, entsprechend der jeweiligen Gebäudestruktur, allen<br />

Stadtteilen zugeordnet werden. Bild 6 zeigt exemplarisch die<br />

Entwicklung des Wärmebedarfs im Stadtgebiet für 2005 und<br />

für das SPAR-Szenario 2050 stadtteilweise.<br />

In der Tendenz findet zukünftig eine Vergleichmäßigung<br />

der Wärmenachfrage statt, Gebiete mit heute hoher Wärmenachfrage<br />

haben ein größeres Einsparpotenzial als Gebiete<br />

mit niedrigerer Wärmenachfrage.<br />

7 / 2011 525

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