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3R Die beschlossene Wende (Vorschau)

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1. Schubbruch<br />

2. und 3. Schubbruch<br />

p E<br />

= vertikale Bodenspannung (einschließlich der Bodenspannung<br />

p T<br />

infolge Verkehrslasten).<br />

<strong>Die</strong> erforderlichen Wanddicken unter Berücksichtigung des<br />

nichtlinearen Bodenmodells sind in Bild 7 wiedergegeben. Bei<br />

Anwendung eines elastischen Bodengesetzes wäre eine<br />

Liner wanddicke von t L<br />

= 3 mm auch für Überdeckungen von<br />

h = 0,5 m ausreichend, jedoch würde in diesen Fällen die Bodenstützung<br />

q h<br />

+ q h<br />

* den passiven Erddruck max q h<br />

in Gl. (3)<br />

überschreiten (z. B. h = 0,5 m, E 2<br />

= 8 N/mm²: 140 kN/m² >><br />

30 kN/m² = max q h<br />

).<br />

KENNWERTE FÜR DEN LINERWERKSTOFF<br />

<strong>Die</strong> wesentlichen Kennwerte eines Linerproduktes sind der<br />

E-Modul E L<br />

und die Biegezugfestigkeit s f,B<br />

. Beide Parameter<br />

müssen für Langzeitbedingungen ermittelt werden. <strong>Die</strong> Faktoren<br />

zur Reduktion von E L<br />

für Kriecheffekte von Kunststoffen<br />

A 1E<br />

und zur Reduktion der Langzeitfestigkeit A 1s<br />

sind nicht<br />

gleich und müssen durch unterschiedliche Testverfahren ermittelt<br />

werden (Gumbel, 2009; Osterhues, 2010). Bei der<br />

Linerbemessung beeinflusst E L<br />

das Stabilitätsversagen während<br />

s f,B<br />

für das Bruchverhalten des Liners ausschlaggebend<br />

ist. Aus diesem Grund wird bei einem PE-Liner eher das Stabilitätsversagen<br />

und bei einem Mörtelliner eher das Versagen<br />

durch Bruch maßgebend. Bei vor Ort härtenden Schlauchlinern<br />

können abhängig von Art und Größe der Imperfektionen<br />

und anderer Parameter beide Versagensarten auftreten.<br />

Bild 8 zeigt drei verschiedene Brucharten, die in derselben<br />

GFK-Probe DN 300 beobachtet wurden, daher ist die<br />

Kenntnis der Scherfestigkeit t M<br />

ebenfalls für die Bemessung<br />

von Bedeutung.<br />

Bild 9 zeigt die Dauer von 16 Scheiteldruckversuchen bis<br />

zum Versagen, die mit 100 %, 90 %, 80 % und 75 % der Kurzzeitlast<br />

belastet wurden. <strong>Die</strong> maximale Zeit bis zum Versagen<br />

der Liner betrug 48 Stunden, daher ist eine Extrapolation auf<br />

maximal 1000 Stunden möglich. Um zuverlässige Festigkeitskennwerte<br />

über 50 Jahre zu erhalten, sind Versuche bis<br />

10.000 h geplant.<br />

Bild 10: Last-Verschiebungskurve eines Dreipunkt-Biegeversuchs<br />

am kurzen Balken<br />

In Bild 10 wird die typische Kurve eines Biegeversuchs am<br />

kurzen Balken nach DIN EN ISO 14130 gezeigt. Nach einem<br />

Schubruch in der Mitte der Wanddicke entstehen zwei weitere<br />

Brüche, die den Balken in vier dünne Balken teilen, s. Bild<br />

8. Aus diesen Tests kann die scheinbare interlaminare Schubfestigkeit<br />

hergeleitet werden:<br />

t M<br />

= 1,5 ⋅ V / (t L<br />

× b) (4)<br />

mit<br />

V = F/2 und b = Breite des Versuchskörpers.<br />

ABWEICHUNGEN VON DER LINERQUALITÄT<br />

Wenn nach der Installation der Liner bei der Abnahme Imperfektionen<br />

wie z. B. Falten, über den Umfang unterschiedliche<br />

Wanddicken oder Abweichungen des E-Moduls festgestellt<br />

werden, sind häufig Mängelansprüche die Folge. Dreidimensionale<br />

Berechnungen mit dem Finite Element Programm<br />

ABAQUS (Bild 11) zeigen, dass durch eine in axialer<br />

Bild 11: Umfangsspannungen<br />

s j<br />

(S22) bei begrenzter<br />

Faltenlänge<br />

L f<br />

= 4×DN<br />

7 / 2011 563

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