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3R Die beschlossene Wende (Vorschau)

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Fachbericht<br />

Abwasserentsorgung<br />

Tabelle 2: Nachweise für zwei GFK-Liner und einen einzelnen Liner, AZ II: Grundwasser 11,6 m (p a<br />

),<br />

AZ III: Überdeckung13,9 m und Verkehrslast (q v<br />

), relevante Nachweise kursiv<br />

Altrohrzustand Bemessungsvorschrift Wanddicke t L<br />

Nachweis der<br />

Biegezugspannungen<br />

g = s fB<br />

/ max s<br />

Nachweis der Druckspannungen<br />

g = s C<br />

/ min s<br />

Stabilitätsnachweis<br />

g = krit p a<br />

/ p a<br />

- mm - - -<br />

II<br />

(teilweise<br />

geschädigt)<br />

ATV-M 127-2 2×12 8,71 > 2,0 6,30 > 2,0 10,5 > 2,0<br />

ATV-M 127-2 12 3,98 > 2,0 2,93 > 2,0 5,3 > 2,0<br />

ASTM-F 1216 12 - - 5,0 > 2,0<br />

III (völlig<br />

geschädigt)<br />

g = krit q v<br />

/ q v<br />

ATV-M 127-2 2×12 7,03 > 2,0 4,35 > 2,0 13,5 > 2,0<br />

Richtung begrenzte Faltenlänge die Gesamtstabilität gegen<br />

Wasseraußendruck nicht beeinträchtigt wird (Bosseler et al.,<br />

2009).<br />

ERMITTLUNG DER WANDDICKE – FALLSTUDIEN<br />

Projekt 1. Berechnung eines doppellagigen Liners<br />

DN 610 für einen Grundwasserstand von 11,60 m,<br />

London.<br />

Bei diesem Projekt wurde ein Stahlrohr von einem Schacht<br />

zum nächsten gerammt. Es wurde angenommen, dass der<br />

Stahl langfristig korrodiert und ein Kunststoffliner die Rohrleitung<br />

gegen Grundwasser abdichten soll. Da ein ungewöhnlich<br />

hoher Wasserdruck berücksichtigt werden musste, entschied<br />

der Kunde, zwei GFK-Liner mit einer Wanddicke von<br />

jeweils 12 mm einzusetzen.<br />

Für die Biegezugfestigkeit des GFK-Liners wurde auf der<br />

sicheren Seite s fB<br />

= 60 N/mm² angenommen, um die Langzeit-Dehnungen<br />

auf 1 % zu begrenzen (E L<br />

= 6000 N/mm²).<br />

<strong>Die</strong> Berechnung für 11,6 m Grundwasser, t L<br />

= 12 mm und<br />

Altrohrzustand II ergab eine ausreichende Sicherheit für die<br />

beiden Liner mit jeweils 50 % der Gesamtlast, aber auch für<br />

den einzelnen Liner mit 100 % Last für den Fall, dass der äußere<br />

Liner undicht wird, s. Tabelle 2. Krit p a<br />

wurde mit Gl. (1)<br />

ermittelt. <strong>Die</strong> nach ASTM-F 1216 und ATV-M 127-2 resultierenden<br />

Beulsicherheiten sind ähnlich, jedoch erwies sich bei<br />

diesem Projekt der im M 127-2 geforderte Druckspannungsnachweis<br />

als maßgebend.<br />

In der Nähe der Schachtanschlüsse wurden Dichtungsringe<br />

angebracht, die die Linerschale in einen belasteten und einen<br />

unbelasteten Bereich aufteilen. <strong>Die</strong> axialen Spannungen<br />

im Liner s x<br />

= S11 = 2,36 N/mm² wurden mit dem Finite Element<br />

Programm ABAQUS (Bild 12) ermittelt und mit den<br />

Umfangsspannungen kombiniert. Ferner wurden die durch<br />

Randstörungen in der Schale verursachten Schubspannungen<br />

berücksichtigt, s. Bild 8.<br />

Für eine Berechnung nach AZ III (völlig korrodiertes Stahlrohr)<br />

wurden die Bodenkennwerte für einen Boden der Londoner<br />

Lambeth Bodengruppe und 13,9 m Überdeckung bei<br />

den Spannungs- und Stabilitätsnachweisen berücksichtigt.<br />

<strong>Die</strong> Tabelle 2 zeigt ausreichende Sicherheit gegen Spannungsund<br />

Stabilitätsversagen.<br />

Bild 12:<br />

Axialspannungen<br />

s x<br />

(S11) auf der<br />

Liner innen seite<br />

DN 610 (Fingerhut,<br />

2010)<br />

564 7 / 2011

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