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Men's Fitness Brust Workout (Vorschau)

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Schwarzenegger<br />

ihre Definition, die Proportionen und Symmetrie. Sie sehen sich<br />

sogar die Venen an, da deren gute Sichtbarkeit auf einen geringen<br />

Körperfettanteil hinweist. Im Spiegel erkannte ich jede Menge<br />

Stärken und Schwächen. Ich hatte erfolgreich eine Grundlage<br />

an Kraft und Masse geschaffen. Durch die Kombination von<br />

Gewichtheben, Kraftdreikampf und Bodybuilding hatte ich einen<br />

breiten, muskelbepackten Rücken bekommen, der nahezu<br />

perfekt war. Meine Bizepsmuskeln waren außergewöhnlich<br />

groß und hoch und hatten einen beachtlichen Umfang. Ich<br />

hatte gut definierte <strong>Brust</strong>muskeln und zeigte die beste seitliche<br />

<strong>Brust</strong>pose aller Bodybuilder. Mit meinen breiten Schultern und<br />

den schmalen Hüften hatte ich den geeigneten Körperbau, um<br />

die ideale V-Form zu erreichen. Aber<br />

im Verhältnis zu meinem Torso waren<br />

meine Gliedmaßen zu lang. Ich musste<br />

ständig am Muskelaufbau meiner<br />

Arme und Beine arbeiten, damit die<br />

Proportionen stimmten. Selbst mit<br />

einem massiven Oberschenkelumfang<br />

von vierundsiebzig Zentimetern wirkten<br />

meine Beine immer noch schlank.<br />

Und meine Waden sahen im Vergleich zu den Oberschenkeln<br />

noch dünner aus. Mein Trizeps konnte es nicht mit meinem<br />

Bizeps aufnehmen. An all diesen Schwachstellen musste ich<br />

arbeiten. Der Mensch neigt von Natur aus dazu, die Dinge zu tun,<br />

die er ohnehin gut kann. Wenn man dicke Bizeps hat, will man<br />

zahllose Curls machen, weil es so befriedigend ist, zuzusehen,<br />

wie sich der ohnehin schon mächtige Bizeps anspannt. Aber<br />

stattdessen muss man brutal ehrlich zu sich selbst sein und sich<br />

auf seine Schwachstellen konzentrieren. Man braucht dazu ein<br />

gutes Auge, die Fähigkeit zur Selbstkritik und auch die Fähigkeit,<br />

auf andere zu hören. Bodybuilder, die blind für ihre Schwächen<br />

und taub für die Ratschläge anderer sind, bleiben normalerweise<br />

hinter den anderen zurück und verlieren im Wettkampf.<br />

Eine noch größere Herausforderung besteht darin, dass sich<br />

manche Körperteile schneller entwickeln als andere. Das ist von<br />

Mensch zu Mensch verschieden. Wenn man mit dem Training<br />

anfängt, merkt man nach zwei Jahren vielleicht: »Hey, interessant,<br />

dass meine Unterarme nie so viel Muskelmasse aufbauen wie<br />

meine Oberarme«, oder: »Irgendwie werden meine Waden einfach<br />

nicht muskulöser.« Mein Schwachpunkt waren eben die Waden. Ich<br />

begann beim Wadentraining mit zehn Sets dreimal die Woche wie<br />

bei den anderen Körperpartien auch, aber meine Waden sprachen<br />

auf das Training nicht so an wie die anderen Muskelgruppen, die<br />

sich viel schneller entwickelten. In dieser Hinsicht öffnete mir Reg<br />

Park wirklich die Augen. Er hatte perfekte Waden mit mehr als<br />

dreiundfünfzig Zentimeter Umfang, deren Muskeln so vollentwickelt<br />

waren, dass sie sich unter der Haut in Form eines umgekehrten<br />

Herzens abzeichneten. Als ich mit ihm in Südafrika trainierte, hatte<br />

ich allerdings auch gesehen, wie er dafür schuftete. Ich sagte<br />

mir, dass ich auch so hart an meinen Waden arbeiten müsse. Ich<br />

musste meine Wadenmuskeln völlig anders trainieren, bis ihnen<br />

gar nichts anderes mehr übrig blieb, als sich kräftig zu entwickeln.<br />

Zurück in Kalifornien, schnitt ich sämtliche langen Trainingshosen<br />

auf Kniehöhe ab. Meine Pluspunkte wie Bizeps, <strong>Brust</strong>, Rücken<br />

„Mein Ziel war es, wie ein<br />

Amerikaner zu denken, zu lesen<br />

und zu schreiben.“<br />

und Oberschenkel hielt ich bedeckt, achtete aber darauf, dass<br />

meine Waden immer zu sehen waren. Ich war gnadenlos und<br />

machte beim Wadenheben jeden Tag fünfzehn Sets, manchmal<br />

auch zwanzig. Ich wusste genau, auf welche Muskeln ich mich<br />

konzentrieren und wie ich sie systematisch trainieren musste.<br />

Allgemein hatte ich bessere Muskeln für Zugbewegungen (Bizeps,<br />

Latissimus, Rückenmuskeln) als für Druckbewegungen (die vorderen<br />

Deltamuskeln, Trizeps). So waren nun einmal meine Erbanlagen, was<br />

bedeutete, dass ich bei diesen Muskeln härter trainieren und mehr<br />

Sets absolvieren musste. Ich hatte einen starken Rücken aufgebaut,<br />

aber jetzt musste ich mir überlegen, wie ich den Latissimus, die<br />

<strong>Brust</strong>muskeln und den Serratus, also die Muskelgruppe an der<br />

Seite des <strong>Brust</strong>korbs, ideal definieren<br />

und voneinander abgrenzen konnte.<br />

Ich musste Übungen für den Serratus<br />

machen, also mehr enge Klimmzüge.<br />

Der Latissimus sollte ein bisschen tiefer<br />

ansetzen, was Seitheben am Kabel und<br />

einarmiges Seitheben erforderte. Den<br />

hinteren Deltamuskel trainierte ich mit<br />

beidseitigem Seitheben im Stehen.<br />

Ich hatte eine lange Liste mit Muskeln, die ich mir vorknöpfen<br />

musste. Zum Beispiel den hinteren Deltamuskel, den tieferen<br />

Latissimus, die Interkostalmuskulatur, die Bauchmuskeln, die<br />

Wadenmuskeln und so weiter und so weiter. Alle mussten aufgebaut,<br />

modelliert und definiert werden und dann auch noch die richtigen<br />

Proportionen im Verhältnis zu den anderen Muskeln haben.<br />

Ich unterteilte mein tägliches Training immer in zwei Einheiten.<br />

Am Montag-, Mittwoch- und Freitagmorgen konzentrierte ich<br />

mich beispielsweise auf <strong>Brust</strong> und Rücken. Abends ging ich dann<br />

noch einmal ins Studio und kümmerte mich um die Beine, also<br />

um die Oberschenkel und Waden, übte noch ein paar Posen und<br />

machte andere Übungen. Dienstags, donnerstags und samstags<br />

waren dann die Schultern, Arme und Unterarme an der Reihe.<br />

Waden und Bauchmuskeln trainierte ich natürlich jeden Tag. Zum<br />

Mittag- oder Abendessen gingen wir oft in ein Büffet-Restaurant.<br />

In meiner Jugend in Europa hatte ich noch nie etwas von einem<br />

Büffet gehört. Dass man in einem Restaurant so viel essen konnte,<br />

wie man wollte, wäre uns einfach unbegreiflich gewesen. Wir<br />

Bodybuilder nahmen uns für den Anfang fünf, sechs oder sieben<br />

Eier. Dann gingen wir zur nächsten Station und aßen Tomaten und<br />

das ganze Gemüse. Danach ging es weiter mit Steak, dann kam der<br />

Fisch. In den Muskelmagazinen jener Zeit wurde immer erklärt, dass<br />

man ausreichend Aminosäuren brauche und dass hochwertige<br />

Proteine nicht in allen Lebensmitteln ausreichend vorhanden<br />

seien. Aber wir sagten uns: »Warum lange darüber nachdenken?<br />

Wir essen einfach alle Proteinquellen – Eier, Fisch, Rindfleisch, Pute,<br />

Käse!« Man hätte meinen können, die Büffet-Restaurants hätten<br />

uns zumindest eine höhere Rechnung gestellt. Aber wir wurden<br />

dort behandelt wie alle anderen Gäste auch. Für uns war das so, als<br />

ob Gott eigens ein Restaurant für Bodybuilder erschaffen hätte.<br />

Aus dem Buch „Total Recall – Die wahre Geschichte<br />

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der 1. April 2013. Wir wünschen euch viel glück!<br />

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