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Virtualisierung<br />
Virtualbox<br />
Ver<strong>mit</strong>tler zwischen den PHP-Skripten<br />
von PHP-Virtualbox <strong>und</strong> Virtualbox<br />
selbst fungiert der im Virtualbox enthaltene<br />
Dienst »vboxwebsrv«. Das Binary<br />
landet beim Installieren von Virtualbox<br />
unter »/usr/bin/vboxwebsrv« <strong>und</strong> enthält<br />
die komplette Virtualisierung in der<br />
Server-Version.<br />
VBox-Webserver<br />
Der Admin muss also darauf achten, dass<br />
die lokale GUI-Version von Virtualbox<br />
nicht läuft, weil sich »vboxwebsrv« sonst<br />
nicht starten lässt <strong>und</strong> die Verbindung zu<br />
PHP-Virtualbox scheitert. Für einen Test<br />
genügt es zunächst, den Dienst unter<br />
dem Account des in »php.config« eingetragenen<br />
Benutzerkontos durch Aufruf<br />
von »vboxwebsrv« manuell zu starten. Ist<br />
das geschehen, sollte die Weboberfläche<br />
von PHP-Virtualbox im Browser unter<br />
der Adresse »http://Hostname/phpvirtualbox«<br />
erreichbar sein.<br />
Im Beispiel (Abbildung 2) wurde PHP-<br />
Virtualbox direkt im Document-Root<br />
des Webservers installiert. Außerdem ist<br />
beim Anmelden an der Startseite darauf<br />
zu achten, dass der Default-Acccount für<br />
PHP-Virtualbox »admin/admin« lautet<br />
<strong>und</strong> nichts <strong>mit</strong> dem beschriebenen Account<br />
zu tun hat, unter dem Virtualbox<br />
läuft. Der Admin kann den Account für<br />
»admin« dann in der Weboberfläche unter<br />
»File | Change Password« ändern.<br />
Wie beschrieben sieht die Oberfläche exakt<br />
so aus, wie vom nativen Interface<br />
bekannt. Für die Bildschirmanzeige einer<br />
laufenden virtuellen Maschine braucht<br />
der Admin allerdings einen separaten<br />
RDP-Client. Wer eine deutsche Lokalisierung<br />
möchte, wählt im Webinterface<br />
unter »Preferences | Language« die gewünschte<br />
Sprache. Zum gleichen Ergebnis<br />
führt es, in der Zeile<br />
var $language = 'en';<br />
der Datei »/var/www/phpvirtualbox/<br />
config.php« »de« einzustellen. Ferner<br />
lassen sich im Webinterfaces unter »Preferences«<br />
beziehungsweise »Globale Einstellungen«<br />
weitere Benutzer einrichten.<br />
Wichtig ist, dass für RDP-Support in<br />
Virtualbox der Extension-Pack installiert<br />
<strong>und</strong> unter »Globale Einstellungen | Allgemein<br />
| VDRP Authentisierungsbibliothek«<br />
»VboxAuth« eingetragen ist. Ansonsten<br />
Abbildung 2: Das erste Login an PHP-Virtualbox klappt <strong>mit</strong> »admin/admin«. Das Default-Passwort sollte dann<br />
umgehend geändert werden.<br />
unterscheidet sich die Bedienung nicht<br />
von der des nativen Interfaces. Dank Ajax<br />
gibt es auch Kontextmenüs, sodass in<br />
PHP-Virtualbox sämtliche Funktionen<br />
verfügbar sind, die auch die native GUI<br />
bietet, inklusive dem Klonen virtueller<br />
Maschinen.<br />
Automatischer Start<br />
Die Bildschirmausgabe der virtuellen Maschinen<br />
erscheint allerdings nicht in einem<br />
Popup-Fenster des Virtual Maschine<br />
Managers (Konsole), sondern im separat<br />
zu startenden RDP-Client. Die Darstellungsleistung<br />
ist deutlich größer als etwa<br />
bei einem VNC-Client oder bei VNC/<br />
Flash-basierten Browser-Lösungen.<br />
Soll PHP-Virtualbox permanent laufen,<br />
muss der Admin den Dienst beim Systemstart<br />
als Init-Skript starten. Erfreulicherweise<br />
stellen die Entwickler ein fertiges<br />
Init-Skript zum Herunterladen [5] zur<br />
Verfügung. Der Admin muss lediglich in<br />
der Zeile<br />
"USER="..<br />
den Default-Nutzer »vbox« durch den Benutzer,<br />
unter dessen Account der Dienst<br />
laufen soll, ersetzen – also dem gleichen<br />
Benutzernamen, der bereits in »config.<br />
php« eingetragen ist. Danach kann das<br />
Skript <strong>mit</strong> den passenden Zugriffsrechten<br />
versehen ins SysV-Init-Startverzeichnis »/<br />
etc/init.d« verschoben werden. Nach einem<br />
»sudo update‐rc.d vboxwebsrv defaults«<br />
sollte der Dienst nach dem nächsten<br />
Reboot automatisch starten.<br />
Remotebox<br />
Den gleichen Zweck wie PHP-Virtualbox<br />
erfüllt Remotebox, ein in Perl <strong>und</strong> GTK<br />
realisiertes grafisches Frontend zum Verwalten<br />
entfernter Virtualbox-Instanzen<br />
im Headless-Modus. Remotebox lässt<br />
sich als freie Software, die unter der GPL2<br />
lizensiert ist, von der Website [2] herunterladen.<br />
Auch hier muss die Version zur<br />
installierten Virtualbox-Version passen.<br />
Die aktuelle Version 1.4 setzt Virtualbox<br />
4.2.x voraus.<br />
Auch RemoteBox nutzt RDP zum Anzeigen<br />
des Desktops entfernt laufender<br />
virtueller Maschinen. Anders als PHP-<br />
Virtualbox kommuniziert Remotebox<br />
nicht via »vboxwebsrv« <strong>mit</strong> Virtualbox,<br />
sondern steuert dessen Headless-Modus<br />
»/usr/bin/vboxheadless« an. Im Headless-Modus<br />
von Virtualbox werden die<br />
VMs nicht <strong>mit</strong>hilfe der Virtualbox-GUI,<br />
sondern über die Kommandozeile gesteu-<br />
100 Ausgabe 06-2012 Admin www.admin-magazin.de