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ADMIN Magazin Gestapelt - Schneller und sicherer mit RAID (Vorschau)

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<strong>RAID</strong>-Systeme<br />

Raider<br />

01 # df ‐h<br />

aus mehreren Platten auch <strong>RAID</strong>s der<br />

Level 4, 5, 6 <strong>und</strong> 10 zusammenbauen,<br />

die entsprechende Menge an Festplatten<br />

vorausgesetzt (siehe Tabelle 1 <strong>und</strong> den<br />

Artikel zu <strong>RAID</strong>-Gr<strong>und</strong>lagen in diesem<br />

Heft).<br />

Außerdem kann Raider <strong>mit</strong> Logical Volumes<br />

umgehen, was bei zum Beispiel bei<br />

Fedora, Red Hat <strong>und</strong> CentOS der Default-<br />

Installationsmodus ist. Hier<strong>mit</strong> ein <strong>RAID</strong><br />

zu realisieren, erfordert doch einiges<br />

an Konfigurationsaufwand, den Raider<br />

einem abnehmen kann. Die Ausgangsposition<br />

einer solchen Installation ist in<br />

Listing 1 zu sehen.<br />

Boot-Partition<br />

Der folgende Aufruf startet <strong>mit</strong> drei zusätzlichen<br />

Festplatten die Konvertierung<br />

zu einem <strong>RAID</strong>-5, das die Daten über<br />

die Festplatten verteilt, aber durch Parity-<br />

Informationen absichert, also hohe Performance<br />

<strong>und</strong> Sicherheit vereint:<br />

raider ‐R5 sda sdb sdc sdd<br />

Weil es im aktuellen Fall schon eine Boot-<br />

Partition gibt, wandelt Raider sie wieder<br />

in ein <strong>RAID</strong> um. Fehlt eine solche Partition,<br />

<strong>und</strong> der Anwender wählt ein anderes<br />

<strong>RAID</strong> als Level 1, ändert Raider die<br />

Partitionierung. Weil die Linux-Bootloader<br />

üblicherweise nur von <strong>RAID</strong>-1 booten<br />

können, jedenfalls, wenn das <strong>RAID</strong><br />

degraded ist, legt Raider dann auf jeder<br />

Listing 1: LVM-Partitionen<br />

02 Dateisystem Size Used Avail Use%<br />

Eingehängt auf<br />

03 /dev/mapper/VolGroup‐lv_root<br />

04 50G 1,7G 46G 4% /<br />

05 tmpfs 3,9G 0 3,9G 0% /dev/shm<br />

06 /dev/sda1 485M 35M 425M 8% /boot<br />

07 /dev/mapper/VolGroup‐lv_home<br />

08 235G 188M 222G 1% /home<br />

Level<br />

Tabelle 1: <strong>RAID</strong>-Level Minimalkonfiguration<br />

Min. Anzahl<br />

Festplatten<br />

neuen Festplatte eine Boot-Partition <strong>mit</strong><br />

etwa 500 MByte an, die es später zu einem<br />

<strong>RAID</strong>-1 vereint. Fällt eine Platte aus,<br />

kann das System also auf jeden Fall von<br />

einer der verbliebenen Platten booten.<br />

Nach dem Durchlauf des Kommandos<br />

muss man wieder den Rechner ausschalten<br />

<strong>und</strong> dieses Mal die erste <strong>mit</strong> der letzten<br />

Festplatte am Bus vertauschen, die<br />

anderen beiden können bleiben, wo sie<br />

sind.<br />

Nach dem Booten startet »raider ‐‐run«<br />

wieder den Rebuild des <strong>RAID</strong>. Weil es bei<br />

einem laufenden System keine zwei Volume<br />

Groups <strong>mit</strong> gleichem Namen geben<br />

kann, hat Raider auf dem neuen <strong>RAID</strong><br />

eine Volume Group <strong>mit</strong> einem ähnlichen<br />

aber leicht veränderten Namen gegeben<br />

(siehe Listing 2). Er kommt zustande,<br />

indem Raider hinter den Originalnamen<br />

»__raider« setzt. Dies lässt sich aber <strong>mit</strong><br />

der Kommandozeilenoption »‐l« ändern.<br />

Bei vielen Tests ging <strong>mit</strong> Raider alles gut,<br />

aber einmal weigerte sich das Programm,<br />

in der zweiten Phase die verbliebene<br />

Platte dem neuen <strong>RAID</strong>-Verb<strong>und</strong> hinzuzufügen,<br />

<strong>mit</strong> dem lapidaren Hinweis:<br />

Failed to add a device in /dev/md1 array<br />

Auch das Logfile, das »raiderl« anzeigt,<br />

schwieg sich aus. Mehr Informationen<br />

Lesegeschwindigkeit<br />

Schreibgeschwindigkeit<br />

1 1+1 1x 1x 1x<br />

5 1+2 2x 1/​2x 2x<br />

6 1+3 2x 1/​3x 2x<br />

10 1+3 1x 1x 2x<br />

sind dafür in weiteren Logdateien zu finden,<br />

die in »/var/log/raider« liegen. So<br />

protokolliert »/var/log/raider/raider_debug_STEP3_.log«<br />

minutiös jedes einzelne<br />

Kommando, das Raider im Lauf seiner<br />

Arbeit aufruft. Hier fand sich schließlich<br />

die Zeile:<br />

mdadm: Cannot open /dev/sdd1: Device or U<br />

resource busy<br />

Typischerweise ist es unter Linux nicht<br />

immer einfach, die Ursache für eine<br />

solche Fehlermeldung zu finden. Das<br />

Mount-Kommando zeigte an, dass die<br />

Partition nicht eingeb<strong>und</strong>en war, auch<br />

»lsof« lieferte keine neuen Erkenntnisse.<br />

Schließlich verriet »swapon ‐s«, dass das<br />

System, aus welchen Gründen auch immer,<br />

die komplette Festplatte zum Swappen<br />

verwendete (Abbildung 4).<br />

Das Abschalten des Swap <strong>mit</strong> »swapoff<br />

/ dev/sdd « brachte schließlich die Lösung.<br />

Nun ließ sich zuerst das Device<br />

»sdd1« dem <strong>RAID</strong>-1 »md0« hinzufügen.<br />

Ein Blick in »/proc/mdstat« zeigte, dass<br />

sich das Boot-<strong>RAID</strong> in etwa einer Minute<br />

synchronisierte. Auch die zweite Partition<br />

die zu dem <strong>RAID</strong>-5 <strong>mit</strong> der Volume Group<br />

gehört, wurde <strong>mit</strong> dem folgenden Befehl<br />

Teil des Verb<strong>und</strong>s:<br />

mdadm ‐‐add /dev/md1 /dev/sdd2<br />

Kapazität<br />

Listing 2: Raider-LVM<br />

01 # df ‐h<br />

02 Dateisystem Size Used Avail Use%<br />

Eingehängt auf<br />

03 /dev/mapper/VolGroup__raider‐lv_root<br />

04 50G 1,9G 45G 4% /<br />

05 tmpfs 3,9G 0 3,9G 0% /dev/shm<br />

06 /dev/md0 485M 61M 399M 14% /boot<br />

07 /dev/mapper/VolGroup__raider‐lv_home<br />

08 235G 188M 222G 1% /home<br />

Abbildung 3: Nach dem Hinzufügen der zweiten Festplatte zum <strong>RAID</strong>-Verb<strong>und</strong> läuft die Synchronisation, die<br />

sich eine Zeit lang hinzieht.<br />

54 Ausgabe 06-2012 Admin www.admin-magazin.de

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