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ADMIN Magazin Gestapelt - Schneller und sicherer mit RAID (Vorschau)

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<strong>RAID</strong>-Systeme<br />

Raider<br />

Der Installer prüft die Mindestanzahl<br />

<strong>und</strong> weigert sich, beispielsweise <strong>mit</strong> nur<br />

zwei <strong>RAID</strong>-Partitionen, ein <strong>RAID</strong>-6 anzulegen.<br />

Nachträglich umrüsten<br />

<strong>RAID</strong>-Systeme anlegen <strong>mit</strong> Raider<br />

Fallschirm<br />

Neben einem zuverlässigen Backup sollte in einem guten Server ein <strong>RAID</strong>-<br />

System selbstverständlich sein. Dieser Workshop verrät, wie man eine bestehende<br />

Linux-Installation in ein <strong>RAID</strong> überführt <strong>und</strong> dabei auftretende<br />

Hindernisse überwindet. Oliver Frommel<br />

Wer mehr Performance oder mehr Sicherheit<br />

haben will, sollte auf <strong>RAID</strong>-Speicher<br />

setzen. So beschleunigt das nicht red<strong>und</strong>ante<br />

<strong>RAID</strong>-0 den Datenzugriff, während<br />

<strong>RAID</strong>-1 den Datenbestand dupliziert <strong>und</strong><br />

so<strong>mit</strong> höhere Ausfallsicherheit verschafft.<br />

Beides zusammen beschert dem Anwender<br />

<strong>RAID</strong>-Level 10, das Mirroring <strong>und</strong><br />

Striping vereint.<br />

Ein <strong>RAID</strong> beispielsweise auf zwei Partitionen<br />

einer Festplatte zu erstellen, ist<br />

wenig sinnvoll, denn wenn sie kaputt<br />

geht, sind gleich beide „Platten“ des<br />

<strong>RAID</strong> futsch. Allerdings ist es durchaus<br />

möglich, auf einer Festplatte mehrere<br />

Partitionen anzulegen <strong>und</strong> sie jeweils<br />

unterschiedlichen <strong>RAID</strong>-Verbünden zuzuweisen.<br />

Ein Beispiel dafür gibt dieser<br />

Artikel später.<br />

Wer ein neues Linux-System installiert,<br />

kann dabei bereits ein <strong>RAID</strong> erstellen,<br />

vorausgesetzt das System verfügt über<br />

genug Festplatten. Zum Beispiel <strong>mit</strong> Red<br />

Hat oder CentOS wählen Sie bei der Installation<br />

erst »Basis‐Speichergeräte« <strong>und</strong><br />

in einem späteren Schritt dann »Maßgeschneidertes<br />

Layout erstellen«. Beim<br />

Erzeugen einer neuen Partition stellen Sie<br />

statt eines Dateisystems »Software‐<strong>RAID</strong>«<br />

ein. Haben Sie mindestens zwei <strong>RAID</strong>-<br />

Partitionen erstellt, bietet der Installer<br />

<strong>mit</strong> dem Menüpunkt »Neu« dann auch<br />

ein »<strong>RAID</strong>‐Gerät« an, bei dem Sie die<br />

eben erzeugten Partitionen auswählen.<br />

Doch was tun, wenn der Rechner schon<br />

eine Zeit lang läuft <strong>und</strong> bisher nur ein<br />

simples Dateisystem verwendet? Prinzipiell<br />

ist es nicht schwer, aus einem konventionellen<br />

Dateisystem manuell ein <strong>RAID</strong><br />

zu bauen, allerdings gibt es dabei einige<br />

Dinge zu beachten. Einfacher geht es <strong>mit</strong><br />

einem Skript namens Raider, das eine<br />

einfache Linux-Installation in ein <strong>RAID</strong><br />

umwandelt. Es überprüft die Voraussetzungen,<br />

kopiert die Daten, legt ein neues<br />

<strong>RAID</strong> an <strong>und</strong> bindet alle dafür nötigen<br />

Partitionen ein.<br />

Zu finden ist Raider unter der Adresse<br />

[1]. Haben Sie das Paket heruntergeladen<br />

<strong>und</strong> entpackt, müssen noch einige<br />

Voraussetzungen erfüllt sein, da<strong>mit</strong> sich<br />

Raider installieren lässt: Es benötigt die<br />

Pakete »bc«, »mdadm« , »parted« <strong>und</strong><br />

»rsync«, die sich <strong>mit</strong> dem Paketmanager<br />

einfach installieren lassen:<br />

yum install bc mdadm rsync parted<br />

Ein ebenfalls vorausgesetztes Programm,<br />

<strong>mit</strong> dem sich eine initiale RAM-Disk erzeugen<br />

lässt (Dracut, Mkinitramfs <strong>und</strong><br />

so weiter), ist meistens schon installiert.<br />

Danach befördert »/install.sh« im Raider-<br />

Verzeichnis die Dateien auf die Festplatte.<br />

Das Skript installiert einige Programme,<br />

von denen für den Anwender nur »raider«<br />

<strong>und</strong> »raiderl« von Interesse sind. »/ usr/<br />

bin/raider« ist ein relativ kurzer Wrapper,<br />

der die Kommandozeile auswertet <strong>und</strong><br />

dann die eigentliche Arbeit an eines der<br />

23 Skripts übergibt, die sich in »/usr/lib/<br />

raider« befinden (Abbildung 1).<br />

Einfach bedienbar<br />

Ein Aufruf von »raider ‐‐help« zeigt die<br />

verfügbaren Aufrufparameter. So verschafft<br />

»raider ‐d« erst einmal einen Überblick<br />

über die eingebauten Festplatten<br />

<strong>und</strong> Partitionen. In Abbildung 2 ist das<br />

Ergebnis für einen Linux-Server zu sehen,<br />

der über zwei Festplatten verfügt, von<br />

denen die erste zwei Partitionen enthält<br />

<strong>und</strong> die zweite leer ist. Um da<strong>mit</strong> etwa<br />

ein <strong>RAID</strong>-1 aufzubauen, genügt es, das<br />

52 Ausgabe 06-2012 Admin www.admin-magazin.de

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