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ADMIN Magazin Gestapelt - Schneller und sicherer mit RAID (Vorschau)

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VNC <strong>und</strong> Spice<br />

Virtualisierung<br />

Protokoll, die Verwendung eines VNC-<br />

Passworts ändert daran nicht viel.<br />

# Datei /etc/libvirt/qemu.conf<br />

...<br />

vnc_listen = "127.0.0.1"<br />

vnc_password = "strengGeheim"<br />

Zur Steuerung der virtuellen Maschine<br />

muss auf dem lokalen Rechner ein VNC-<br />

Client ausgeführt werden. In der Regel<br />

werden Sie dazu einfach das Konsolenfenster<br />

des Virtual Machine Managers<br />

verwenden. Alternativ kommen<br />

aber auch die Programme »vncviewer«,<br />

»vinagre« oder »virt‐viewer« infrage.<br />

Standardmäßig verwendet die erste gestartete<br />

virtuelle Maschine den Port 5900,<br />

die nächste 5901 <strong>und</strong> so weiter. Wenn Sie<br />

nicht <strong>mit</strong> dem Virtual Machine Manager<br />

arbeiten, können Sie die Display-Nummer<br />

<strong>mit</strong> dem Virsh-Kommando »vncdisplay«<br />

er<strong>mit</strong>teln. Den dazu passenden Port<br />

erhalten Sie, indem Sie 5900 addieren:<br />

root# virsh list<br />

Id Name<br />

Status<br />

‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐<br />

7 centos laufend<br />

8 fedora laufend<br />

root# virsh vncdisplay 8<br />

:1<br />

Der in den Virtual Machine Manager beziehungsweise<br />

in den »virt‐viewer« inte-<br />

Das Simple Protocol for Independent<br />

Computing Environments (kurz Spice) ist<br />

ein neues Protokoll, um das Grafiksystem<br />

einer virtuellen Maschine über ein Netzwerk<br />

effizient zu bedienen. Spice unterstützt<br />

die Komprimierung von Bildern,<br />

das Streaming von Videos, die Übertragrierte<br />

VNC-Client überträgt Tastatureingaben<br />

in Form von RAW-Codes. Sofern<br />

im Host- <strong>und</strong> im Gastsystem dasselbe<br />

Tastaturlayout eingestellt ist, werden Sie<br />

keine Probleme <strong>mit</strong> dem Tastaturlayout<br />

haben.<br />

Andere VNC-Clients übertragen Tastatureingaben<br />

hingegen immer gemäß dem<br />

US-Layout. Um die daraus resultierenden<br />

Probleme zu lösen, kann in der Detailansicht<br />

des Virtual Machine Managers<br />

(Dialogblatt »Anzeige«) das gewünschte<br />

Tastaturlayout angegeben werden. Es ist<br />

in der XML-Datei der virtuellen Maschine<br />

gespeichert (Attribut »keymap«):<br />

# in /etc/libvirt/qemu/vmname.xml<br />

...<br />

<br />

VNC im Netzwerk<br />

Standardmäßig ist der VNC-Server von<br />

»qemu‐kvm« nur auf dem KVM-Host<br />

erreichbar. Um eine virtuelle Maschine<br />

auf einem anderen Rechner zu bedienen,<br />

gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die<br />

eine Variante besteht darin, den VNC-<br />

Server an die Adresse 0.0.0.0 zu binden<br />

(»vnc_listen=0.0.0.0« in »/etc/libvirt/<br />

qemu.conf«). Diese simple Lösung soll-<br />

ten Sie aus Sicherheitsgründen aber nur<br />

in einem abgesicherten Testnetz einsetzen.<br />

Unter Fedora <strong>und</strong> RHEL verhindert<br />

zudem die standardmäßig aktive Firewall<br />

VNC-Verbindungen von außen.<br />

Port Forwarding<br />

Wesentlich besser ist es, die Voreinstellungen<br />

der VNC-Konfiguration zu belassen.<br />

Um dennoch von einem externen<br />

Rechner via VNC auf die virtuelle<br />

Maschine zuzugreifen, verwenden Sie<br />

SSH-Port-Forwarding. Diese Vorgehensweise<br />

erspart auch Firewall-Änderungen<br />

auf dem Host-Rechner. Die einzige Voraussetzung<br />

besteht darin, dass auf dem<br />

KVM-Host ein SSH-Server läuft. Diese Variante<br />

kommt standardmäßig im Virtual<br />

Machine Manager zur Anwendung, wenn<br />

Sie virtuelle Maschinen steuern, die auf<br />

einem anderen Host laufen.<br />

Unter Fedora (merkwürdigerweise aber<br />

nicht unter RHEL) wird SSH-Port-Forwarding<br />

durch eine SELinux-Regel blockiert.<br />

Wenn Sie also Fedora als KVM-Host einsetzen<br />

<strong>und</strong> Ihre virtuellen Maschinen<br />

auf einem anderen Rechner via SSH plus<br />

VNC steuern möchten, müssen Sie auf<br />

dem KVM-Host das Port-Forwarding explizit<br />

erlauben. Dazu führen Sie dieses<br />

Kommando aus:<br />

root# setsebool ‐P sshd_forward_ports 1<br />

Eine dritte Variante besteht darin, die<br />

VNC-Kommunikation über die Konfigurationsdatei<br />

»/etc/libvirt/qemu.conf« <strong>mit</strong><br />

TSL zu verschlüsseln. Das setzt allerdings<br />

TSL-kompatible VNC-Viewer voraus.<br />

Tipps zur richtigen Konfiguration finden<br />

Sie unter [1].<br />

Spice<br />

Abbildung 1: Die Grafikeinstellungen im Virtual Machine Manager sind über zwei Dialogblätter verteilt.<br />

Listing 1: Vesa-Konfiguration<br />

01 Section "Device"<br />

02 Identifier "device0"<br />

03 Driver "vesa"<br />

04 EndSection<br />

www.admin-magazin.de<br />

Admin<br />

Ausgabe 06-2012<br />

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