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ADMIN Magazin Gestapelt - Schneller und sicherer mit RAID (Vorschau)

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Raider<br />

<strong>RAID</strong>-Systeme<br />

Platten unterschiedlicher Hersteller oder<br />

Baureihen zu verwenden, um die Wahrscheinlichkeit<br />

zu minimieren, dass alle<br />

an dem gleichen Fehler leiden.<br />

Mit dem Partitionierungs-Tool (»fdisk«,<br />

»sfdisk« <strong>und</strong> so weiter) stellen Sie den<br />

Typ der Partition auf »Linux raid autodetect«,<br />

das den Code »fd« besitzt. Von einer<br />

Platte lassen sich die Partitions-Infos<br />

etwa <strong>mit</strong> »sfdisk« übertragen:<br />

sfdisk ‐d /dev/sda | sfdisk /dev/sdd<br />

Abbildung 4: Fälschlicherweise wurde die letzte Festplatte als Swap-Bereich verwendet. Dies zu deaktivieren<br />

<strong>und</strong> sie manuell ins <strong>RAID</strong> aufzunehmen, löst das Problem.<br />

Die anschließende, automatisch ablaufende<br />

Synchronisierung dauerte wieder<br />

etwa eineinhalb St<strong>und</strong>en. Alle Variablen<br />

<strong>und</strong> Arbeitsdaten legt Raider im Verzeichnis<br />

»/var/lib/raider« <strong>und</strong> Unterverzeichnissen<br />

wie »DB« ab, wo der k<strong>und</strong>ige<br />

Administrator gegebenfalls auch manuell<br />

eingreifen kann.<br />

Dieses Beispiel zeigt bereits, wie man<br />

ausgefallene Platten in einem <strong>RAID</strong> einfach<br />

ersetzt, solange es noch gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

funktioniert, also die minmal nötige<br />

Anzahl von Platten vorhanden ist. Fällt<br />

eine Platte aus, nimmt das <strong>RAID</strong>-Subsystem<br />

sie automatisch aus dem Verb<strong>und</strong><br />

heraus.<br />

Nötig ist es aber, das <strong>RAID</strong> <strong>mit</strong> einem<br />

Monitoring-Paket wie Nagios zu überwachen,<br />

um einen solchen Ausfall auch <strong>mit</strong>zubekommen.<br />

Sonst arbeitet das <strong>RAID</strong><br />

<strong>mit</strong> einer ausgefallenen Platte in Minimalkonfiguration<br />

einfach stillschweigend<br />

weiter, <strong>und</strong> die Katastrophe ist programmiert.<br />

Will man eine Festplatte bereits vor dem<br />

Totalschaden austauschen, etwa weil<br />

sich die <strong>mit</strong> SMART gemeldeten Fehler<br />

häufen, kann man den Ausfall dem<br />

<strong>RAID</strong> auch vortäuschen. Hierzu bietet<br />

»mdadm« einen Befehl:<br />

Befehl<br />

Tabelle 2: <strong>RAID</strong>-Kommandos<br />

mdadm --fail <strong>RAID</strong>-Device Partition<br />

mdadm --add <strong>RAID</strong>-Device Partition<br />

mdadm --remove <strong>RAID</strong>-Device Partition<br />

mdadm --stop <strong>RAID</strong>-Device<br />

mdadm --query Device<br />

mdadmin --examine Device<br />

mdadm ‐D <strong>RAID</strong>-Device<br />

mdadm ‐‐fail /dev/md0 /dev/sda1<br />

Nun meldet das <strong>RAID</strong> die Platte als defekt.<br />

Mit mdadm »‐‐remove« lässt sie sich<br />

aus dem Verb<strong>und</strong> entfernen. Nach dem<br />

Einbau einer neuen Platte fügt »‐‐add«<br />

sie wie gezeigt wieder hinzu, <strong>und</strong> die<br />

Synchronisierung beginnt von selbst.<br />

Eine Übersicht der wichtigsten Mdadm-<br />

Befehle zeigt Tabelle 2.<br />

Handarbeit<br />

Zum Abschluss noch kursorisch die<br />

Vorgehensweise, um ein neues <strong>RAID</strong><br />

anzulegen, das beispielsweise nur zur<br />

Speicherung von Nutzerdaten in einem<br />

Dateiserver dienen soll, ohne die Root-<br />

Partition anzutasten. Zuerst legen Sie die<br />

passenden Partitionen an, die optimalerweise<br />

die komplette Platte umfassen <strong>und</strong><br />

auf allen Platten gleich groß sind. Bei den<br />

verschiedenen <strong>RAID</strong>-Leveln funktionieren<br />

zum Teil auch unterschiedlich große<br />

Partitionen, aber der Verb<strong>und</strong> verwendet<br />

dann den kleinsten gemeinsamen Nenner,<br />

<strong>und</strong> Sie verschenken Platz.<br />

Platten des gleichen Typs vereinfachen<br />

die Konfiguration. Erfahrene Administratoren<br />

empfehlen aber andererseits auch,<br />

Funktion<br />

Schaltet eine Partition auf Ausfall<br />

Fügt eine Partition dem <strong>RAID</strong> hinzu<br />

Entfernt eine Partition<br />

Stoppt ein <strong>RAID</strong><br />

Infos über Device oder <strong>RAID</strong><br />

Mehr Details<br />

Zeigt detallierte Infos<br />

Zum Anlegen des <strong>RAID</strong> dient dann der<br />

Mdadm-Befehl »‐‐create«, zusammen <strong>mit</strong><br />

dem gewünschten <strong>RAID</strong>-Level <strong>und</strong> den<br />

erforderlichen Partitionen.:<br />

mdadm ‐‐create /dev/md0 ‐‐level=5 ‐‐raid-U<br />

devices=3 /dev/sdb1 /dev/sdc1 /dev/sdd1<br />

Alternativ lässt sich ein <strong>RAID</strong> auch <strong>mit</strong><br />

weniger Platten als nötig erstellen, wenn<br />

man »‐‐devices« entsprechend reduziert<br />

oder statt einer Partition »missing« angibt.<br />

Ist die eingestellte Anzahl an Devices<br />

erreicht, synchronisiert das <strong>RAID</strong>-Subsystem<br />

den neuen Verb<strong>und</strong>, auch wenn<br />

noch keine Daten gespeichert sind. Ein<br />

Dateisystem oder Logical Volumes lassen<br />

sich aber jetzt bereits anlegen. Mehr<br />

Informationen zu letzterem Thema bietet<br />

ein LVM-Workshop von Charly Kühnast,<br />

der unter [3] frei zugänglich ist.<br />

Fazit<br />

Raider hilft Administratoren bei der Konvertierung<br />

konventioneller Linux-Partitionen<br />

in <strong>RAID</strong>-Systeme. Dabei unterstützt<br />

es eine Reihe von Dateisystemen <strong>und</strong><br />

die <strong>RAID</strong>-Level 1, 4, 5, 6, <strong>und</strong> 10 sowie<br />

Partitionstabellen im MBR wie auch im<br />

GPT-Format. Das Tool funktioniert zuverlässig<br />

<strong>und</strong> stellt durch das Vertauschen<br />

der Platten sicher, dass ein funktionsfähiges<br />

System entsteht <strong>und</strong> der sichere<br />

Rückweg zum Ausgangszustand nicht<br />

verbaut wird.<br />

n<br />

Infos<br />

[1] Raider: [http:// raider. sourceforge. net]<br />

[2] Adam Leventhal, Triple-Parity <strong>RAID</strong>-Z:<br />

[https:// blogs. oracle. com/ ahl/ entry/​<br />

triple_parity_raid_z]<br />

[3] Charly Kühnast, Einführung in LVM, <strong>ADMIN</strong><br />

01/​2012: [http:// www. admin‐magazin. de/​<br />

Das‐Heft/ 2012/ 01/ Einfuehrung‐in‐LVM]<br />

www.admin-magazin.de<br />

Admin<br />

Ausgabe 06-2012<br />

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