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HDTV Energiesparend fernsehen (Vorschau)

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Armando Romagnolo, Panasonic: „Wir sind großer Befürworter<br />

der Spezifikation CI Plus. Wenn sich alle Marktteilnehmer<br />

auf diesen Standard festlegen, werden künftige<br />

Panasonic-Modelle diesen Standard unterstützen“<br />

Martin Winkler, Sony: „Wir sind Gründungsmitglied des<br />

CI-Plus-Forums. Da ist es nur folgerichtig, dass alle Bravia-<br />

LCD-Fernseher, die seit April dieses Jahres eingeführt<br />

wurden, CI Plus unterstützen“<br />

Marcos Pérez Herrera, Samsung: „Die CI-Plus-Schnittstelle<br />

wird in allen aktuellen LED-TVs sowie in allen LCDs und<br />

Plasmas ab der Serie 550 enthalten sein. Der Kunde ist<br />

somit perfekt für das digitale TV-Zeitalter gerüstet“<br />

keine besondere Modulation benötigen. Auch<br />

einige DVB-T-Empfangsteile in den Geräten sind<br />

<strong>HDTV</strong>-tauglich. In Deutschland ist der Einsatz<br />

eines solchen Tuners jedoch noch Zukunftsmusik,<br />

da auf absehbare Zeit keine hochauflösenden<br />

Sender über den Äther wandern.<br />

Modularer Aufbau<br />

Während die Mehrzahl der Hersteller die Digitaltuner<br />

fest im Gerät verbaut, bieten Loewe<br />

und Metz eine Nachrüstmöglichkeit der Tuner<br />

an. Dieser Umbau wird vom Fachmann durchgeführt,<br />

der die betreffenden Geräte öffnet und<br />

beispielsweise einen digitalen Kabelfernseher in<br />

ein TV-Gerät mit DVB-S2-Unterstützung umwandelt.<br />

Möglich ist dies durch Stecksockel in<br />

den Fernsehgeräten. Der Vorteil liegt auf der<br />

Hand: Ziehen Sie um oder entscheiden sich<br />

plötzlich für einen neuen Übertragungsweg,<br />

muss der Fernseher nicht gewechselt werden.<br />

Das spart Kosten und Ärger. Richtig komfortabel<br />

ist die Integration aller Empfangswege, ohne die<br />

Notwendigkeit zwischen Kabel- und Satellitentuner<br />

zu wechseln. Bis auf wenige Ausnahmen<br />

bieten nahezu alle Anbieter entsprechende Modelle<br />

für den grenzenlosen Empfang an. Loewe<br />

und Metz integrieren in ihre Geräte sogar Doppeltuner<br />

samt Festplatte, um einen Mitschnitt<br />

der Programminhalte zu ermöglichen.<br />

Decodierung<br />

Wer den Umstieg auf den digitalen Kabelempfang<br />

erwägt, muss sich bewusst sein, dass die<br />

meisten Kabelbetreiber die digitalen Signale<br />

nur codiert einspeisen. Hier gibt es derzeit noch<br />

Probleme, da es keine offiziellen Module für die<br />

Fernsehgeräte gibt, welche die Smartcard des<br />

Providers aufnehmen. Dies dürfte sich mit der<br />

Einführung von CI Plus ändern. Aktuelle Modelle<br />

der Hersteller Samsung, Philips und Sony sind<br />

bereits mit den technischen Voraussetzungen<br />

ausgestattet, sodass nur das Modul samt Karte<br />

eingesteckt werden muss. Der größte deutsche<br />

Pay-TV-Provider Sky ist ebenfalls an einer CI-<br />

Plus-Lösung interessiert, sodass für die aktuell<br />

sieben <strong>HDTV</strong>-Kanäle keine zusätzliche Box<br />

mehr nötig wäre. Selbst beim terrestrischen<br />

Fernsehen macht es mittlerweile Sinn, Geräte<br />

mit CI-Plus-Schnittstelle- und Unterstützung zu<br />

wählen. Im Großraum Stuttgart sowie in der Region<br />

Leipzig/Halle wird die Mediengruppe RTL<br />

Deutschland zukünftig ihre Programme nur codiert<br />

anbieten. Für Besitzer von Fernsehern mit<br />

integrierten Tunern, aber ohne CI Plus, ist diese<br />

Entwicklung wenig erfreulich, denn sie müssen<br />

in Zukunft weiterhin mit externen CI-Plus-Boxen<br />

Vorlieb nehmen oder auf den <strong>HDTV</strong>-Empfang<br />

der Privatsender bzw. Pay-TV-Programme verzichten.<br />

Kein Licht ohne Schatten<br />

Natürlich gibt es auch Nachteile der All-in-One-<br />

Lösungen. In erster Linie betrifft dies die Zukunftssicherheit.<br />

TV-Geräte stehen wegen des<br />

höheren Preises deutlich länger im Wohnzimmer<br />

als ein Digitalreceiver. Während die Fernseher<br />

heute auf einem hochaktuellen Stand der Technik<br />

sind, kann es in wenigen Jahren passieren,<br />

dass trotz alledem ein zusätzlicher Receiver aufgestellt<br />

werden muss. Der Aufwand bei einem<br />

Defekt ist bei allen IDTVs ebenfalls hoch: Während<br />

ein Receiver schnell ausgetauscht werden<br />

kann, erfordert die Reparatur eines defekten<br />

IDTVs ein gleichwertiges Tauschgerät bzw. eine<br />

langwierige Wartezeit, bei der auf den Empfänger<br />

inklusive Fernseher verzichtet werden muss.<br />

Ein Nachteil für Nutzer spezieller Satellitenanlagen<br />

findet sich bei der Antennensteuerung. Leider<br />

kann nur ein Bruchteil der TV-Geräte Drehanlagen<br />

über das DiSEqC-Protokoll steuern oder<br />

unterstützt gar Unicable-Einkabelsysteme. Weiterhin<br />

fällt es vielen Fernsehern schwer, Unterkanäle<br />

aufzurufen, wie sie beispielsweise beim<br />

ehemaligen Premiere Sportportal vorlagen. Pay-<br />

TV-Anbieter wie Sky setzen deshalb auf die Einhaltung<br />

allgemeiner DVB-Standards, sodass die<br />

Unterkanäle als eigenständige Sender von den<br />

Fernsehern erkannt und eingelesen werden.<br />

Wer eine Sonderlösung beim Empfang sucht,<br />

sollte sich vorher genau über die Funktionsvielfalt<br />

der IDTVs informieren, um am Ende nicht<br />

auf eine Set-Top-Box ausweichen zu müssen.<br />

Aufnahmen schwierig<br />

Derzeit bieten nur sehr wenige Hersteller Lösungen<br />

an, die es ermöglichen, mit dem TV-Gerät<br />

Mitschnitte durchzuführen. Die deutschen<br />

Unternehmen Loewe, Metz und Technisat meistern<br />

diese Aufgabe über eine interne Festplatte<br />

samt Doppeltuner-Lösung, sodass Sie nicht an<br />

das aufgenommene Programm gebunden sind,<br />

sondern während der Aufnahme den Kanal<br />

wechseln können. Von externen <strong>HDTV</strong>-Festplatten-Receivern<br />

bekannte Funktionen, wie<br />

das Anhalten des Fernsehbildes mit der Pause-<br />

Taste (Time-Shift) sind mit dem TV-Gerät somit<br />

ebenfalls nutzbar. Ähnlich wie bei Set-Top-Boxen<br />

könnten externe Datenträger demnächst<br />

eine große Rolle spielen. Nahezu alle TV-Geräte<br />

verfügen bereits heute über mindestens eine<br />

USB-2.0-Schnittstelle, um Speichermedien wie<br />

Festplatten anzuschließen. Samsung stellt sogar<br />

zwei USB-Schnittstellen zur Verfügung, wobei<br />

ein Anschluss explizit für Festplatten geeignet<br />

ist. Auf Nachfrage verneinte Samsung allerdings<br />

die USB-Aufzeichnung für bislang ausgelieferte<br />

Fernseher, auch ein nachträgliches Software-<br />

Update ist nicht angedacht.<br />

Fernsehempfang ohne Grenzen<br />

Aktuelle IDTV-Geräte zeigen großes Potenzial,<br />

um integrierte Tuner-Konzepte auch im <strong>HDTV</strong>-<br />

Zeitalter zu etablieren. Die Lösung der Kopierschutzproblematik<br />

samt CI-Plus-Kompatibilität<br />

ist aber noch kein Garant für ein maßgeschneidertes<br />

Fernseherlebnis, weshalb einzig die richtige<br />

Vorbereitung und Beratung vor dem Kauf<br />

den Ärger danach erspart.<br />

Bilder: Panasonic, Samsung, Sony<br />

46 HD+TV | 6.2009 | www.hdplustv.de

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