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Vier Zoll größer, Aluminiumblenden statt<br />
Plastik, ein überarbeitetes Lautsprecherchassis<br />
und umfangreiche Multimedia-<br />
Funktionen samt WLAN sowie Internetzugang:<br />
Der Philips 46PFL9704 schlägt das Vorjahresmodell<br />
bereits auf dem Papier um Längen und baut<br />
diesen Vorsprung im Praxisbetrieb noch weiter<br />
aus. Philips’ größter Trumpf im Wettstreit um<br />
die Bildkrone schlummert unscheinbar im Inneren<br />
des 46PFL9704. Statt einer herkömmlichen<br />
Hintergrundbeleuchtung verrichten nunmehr<br />
224 LED-Segmente ihre Arbeit, während sich<br />
das Vorgängermodell noch mit 128 Segmenten<br />
begnügen musste. Somit erlaubt es das Gerät,<br />
unterschiedliche Bildinhalte unabhängig und mit<br />
hoher Energieeffizienz auszuleuchten, wodurch<br />
sich auch der reale Kontrast erhöht. Der größte<br />
Vorteil der verbesserten Ansteuerung ist die Wiedergabe<br />
feiner Helligkeitsabstufungen: Während<br />
der 42PFL9803 Details in dunklen Bereichen einfach<br />
verschluckte, meistert der 46PFL9704 diese<br />
Aufgabe mit Bravour. Überaus bemerkenswert<br />
ist die saubere Ausleuchtung über die gesamte<br />
Bildfläche, sodass auch Randbereiche nur unwesentlich<br />
an Leuchtkraft einbüßen.<br />
Kontrastmeister<br />
Bei der Ansteuerung der LEDs geht Philips weiterhin<br />
einen eigenständigen Weg: Schwarze Bildbereiche<br />
werden nahezu auf null Prozent Helligkeit<br />
heruntergedimmt und mit den entsprechenden<br />
Bildinhalten ist der Fernseher auch im dunklen<br />
Heimkino nicht mehr zu orten. Schauen Sie einen<br />
Kinofilm im 21 : 9-Format, werden Sie die<br />
schwarzen Balken an der Bildober- und -unterseite<br />
ebenfalls nicht länger stören. Demgegenüber<br />
ist die maximale Helligkeit sehr hoch, was<br />
nicht zuletzt dank der kaum reflektierenden<br />
Kontrastscheibe unter allen Lichtbedingungen<br />
einen makellosen Kontrasteindruck verspricht.<br />
Während Plasmafernseher dem Philips im Filmbetrieb<br />
Paroli bieten können, zieht der LED-LCD<br />
bei ganzflächig leuchtstarken Bildinhalten davon.<br />
Leider quittierte unser Testgerät entsprechende<br />
Sequenzen mit einem Störgeräusch des Netzteils<br />
und Veränderungen des Eingangssignals provozierten<br />
ein kurzes Bildflimmern.<br />
Die Bildschärfe des Philips ist, wie bereits in unserem<br />
entsprechenden Hintergrundartikel geschildert,<br />
sehr gut. Vorsicht sollten Sie allerdings<br />
beim gleichnamigen Bildregler walten lassen,<br />
denn die Anhebung von Stufe zwei auf Stufe<br />
drei fördert bereits Doppelkonturen zutage.<br />
Die Zwischenbildberechnung, die zwingend für<br />
eine gute Bewegtbildschärfe aktiviert werden<br />
muss, leistet sich im Normalbetrieb nur wenige<br />
Aussetzer und erzeugt sogar in Kinofilmen butterweiche<br />
Bewegungsphasen. An ihre Grenzen<br />
stößt die Bildverarbeitung allerdings bei schnellen<br />
Bewegungsabläufen, in denen Artefakte<br />
und Bildfehler zu erkennen sind. Zudem ist die<br />
Bezeichnung „200 Hertz“ leicht irreführend: Der<br />
LED-LCD berechnet lediglich 100 Bilder und verringert<br />
durch eine Echtzeithintergrundbeleuchtung<br />
deren Anzeigedauer, um Unschärfen zu<br />
minimieren. Der Unterschied zu vergleichbaren<br />
Philips-100-Hertz-Modellen ist in der Praxis dementsprechend<br />
gering.<br />
Balanceakt<br />
Einer der wenigen echten Kritikpunkte betrifft<br />
die Farbwiedergabe des Philips. Erscheint diese in<br />
unseren theoretischen Messgrafiken vorbildlich,<br />
wandelt sich der Eindruck in der Praxis. Durch<br />
den Einsatz weißer LEDs und die Ausnutzung des<br />
maximalen Dynamikspielraums verändert sich die<br />
Farbtemperatur, je nachdem welche Bildinhalte<br />
angezeigt werden. Kleine, leuchtstarke Elemente<br />
wirken immer etwas bläulich, während größere<br />
Flächen eine korrekte Farbtemperatur aufweisen.<br />
Betrachtet man die Darstellung einzelner<br />
Farben, erscheinen insbesondere Blau- und Magentatöne<br />
zu dunkel, Grüntöne hingegen leicht<br />
über- und Gelbtöne ungesättigt. Mittels aktiver<br />
Farboptimierung lässt sich dieser Nachteil geringfügig<br />
korrigieren, Rotflächen erscheinen<br />
daraufhin aber weinrot. Generell sollten Sie nach<br />
dem Einschalten die Farbsättigung reduzieren,<br />
denn im Auslieferungszustand wirkt der Philips<br />
übertrieben bunt. Ein Grund hierfür könnte der<br />
stark eingeschränkte Blickwinkel sein: Selbst<br />
kleine Abweichungen quittiert der Fernseher mit<br />
flauen bzw. verfremdeten Farben, sodass mehr<br />
als drei Zuschauer nur selten in den Genuss einer<br />
ebenbürtigen Bildqualität kommen. Die LED-<br />
Hintergrundbeleuchtung verrichtet bei seitlicher<br />
Betrachtung ebenfalls sichtbar ihren Dienst: Um<br />
helle Details bildet sich ein auffälliger Heiligenschein.<br />
Optimal auf Augenhöhe positioniert und<br />
inklusive frontaler Sitzplätze wirkt das Gesamtergebnis<br />
dennoch überzeugend, denn die Abweichungen<br />
sind meist nur im Vergleich zu einem<br />
neutralen Display sichtbar. Viele Pluspunkte sammelt<br />
der Fernseher durch die gute Klangqualität<br />
der Lautsprecher. Mithilfe von Tieftönern auf der<br />
Rückseite und einem ausgereiften Chassis-Konzept<br />
an der Vorderseite brilliert der Philips sogar<br />
im Filmbetrieb. Dank der automatischen Lautstärkekorrektur<br />
bleibt die Sprachverständlichkeit<br />
auch bei dynamischen Filminhalten gewahrt.<br />
Masse mit Klasse<br />
Mit einem derzeit führenden Lautsprecherkonzept,<br />
reichhaltiger Ausstattung sowie einer<br />
makellosen Verarbeitung im edlen Aluminiumfinish<br />
grenzt sich Philips mit dem 46PFL9704<br />
positiv von der direkten Konkurrenz ab. Den<br />
vielfältigen Multimediafunktionen sowie der<br />
WLAN-Unterstützung mangelt es zwar noch<br />
an Stabilität und Filmliebhaber oder Zuschauer,<br />
die eine natürliche Farbwiedergabe über alles<br />
schätzen, sind mit Plasmafernsehern weiterhin<br />
besser beraten, doch die kontraststarken Bilder<br />
des Philips-LED-LCDs samt Ambilight sind<br />
jederzeit beeindruckend. Dem Ökotrend trägt<br />
der 46PFL9704 durch seinen niedrigen Stromverbrauch<br />
Rechnung: Bei guter Bildhelligkeit begnügt<br />
sich der Fernseher bereits mit 140 Watt.<br />
Testergebnisse<br />
Kontrast (nativ) Min: 1300 : 1, Max: >10 000 : 1<br />
Gleichm. Ausleuchtung 90 %<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb<br />
50 W 250 W<br />
< 100 W 250 W > 400 W<br />
Stand-by<br />
0,1 W<br />
0 W 1 W > 2 W<br />
Bildkontrast<br />
Beleuchtung<br />
Heimkino Zimmerbeleuchtung Tageslicht<br />
Betrachtungswinkel<br />
90 ° 120 ° 150 °<br />
Wärmebild<br />
Neutrale Farbtemperatur, in der Praxis jedoch schwankend<br />
Nicht im Diagramm erkennbar: ausbleichende Farben bei<br />
seitlicher Betrachtung und etwas zu dunkle Farbtöne<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
19 von 20<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
14 von 20<br />
Wiedergabequalität<br />
51 von 60<br />
Wertung 84 von 100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Kaufberatung 65