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Die stattlichen Maße des Sony machen<br />
unmissverständlich klar: Der VPL-<br />
VW85 verlangt nach einem Ehrenplatz<br />
im Heimkino oder Wohnzimmer. Nach dem<br />
Einschalten fährt der praktische Objektivschutz<br />
automatisch zur Seite, im ausgeschalteten Zustand<br />
kann störender Staub dem Projektor somit<br />
nichts anhaben. Das großzügige Gehäuse verhilft<br />
dem Koloss nicht nur zu einer angenehmen<br />
Betriebstemperatur (unsere Wärmegrafik entspricht<br />
dem hohen Lampenmodus), sondern<br />
reduziert auch das Lüftergeräusch. Bei niedriger<br />
Lampenhelligkeit ist der VPL-VW85 kaum noch<br />
wahrnehmbar, dennoch meistert der Projektor<br />
Leinwandbreiten bis 2,2 Meter. Wollen Sie bis<br />
zu drei Meter breite Leinwände ausleuchten, ist<br />
der hohe Lampenmodus zu empfehlen. Obwohl<br />
Sonys Helligkeitsangabe hinter den derzeitigen<br />
Spitzenreitern zurückliegt, müssen Sie bei korrekter<br />
Bildabstimmung keine Kompromisse in<br />
der Leuchtkraft eingehen. Zwar rotieren die Lüfter<br />
wahrnehmbar, das Betriebsgeräusch bleibt<br />
aber jederzeit angenehm und die Helligkeit des<br />
Projektors fasziniert jedes Mal aufs Neue.<br />
Komfortabel<br />
Sonys Projektor ist auch bei der Aufstellung<br />
nicht wählerisch. Neben einer vertikalen Bildverschiebung<br />
um 65 und einer horizontalen<br />
um 25 Prozent leuchtet der VPL-VW85 große<br />
Leinwände bereits auf kurze Distanzen formatfüllend<br />
aus. Sämtliche Einstellungen, darunter<br />
auch Zoom und Fokus, steuern Sie über die beleuchtete<br />
Fernbedienung. Diese wirkt nicht nur<br />
aufgeräumt, sondern bietet viele Direktwahltasten.<br />
Infolge der Bilderzeugung durch drei aufeinander<br />
abgestimmte SXRD-Panels kann es je<br />
nach Modell zu geringen Farbsäumen an feinen<br />
Konturen kommen. Um störende Farbkanten<br />
zu unterbinden, bietet Sony die Möglichkeit,<br />
jedes Panel oder einzelne Bildzonen pixelgenau<br />
in der entsprechenden Grundfarbe zu justieren.<br />
Leider wird dabei ein wenig aussagekräftiger<br />
Hintergrund aufgerufen und das laufende Bild<br />
ausgeblendet, was die praxisnahe Einschätzung<br />
der Korrektur erschwert. Dennoch ein löbliches<br />
Mittel, um Alterserscheinungen oder Abstimmungsmängeln<br />
entgegenzuwirken.<br />
Kontrast ist Trumpf<br />
Nachdem wir bereits im Einstieg über die stattlichen<br />
Lichtreserven des Sony berichteten, folgt<br />
nun die zweite Überraschung: Die Schwarzdarstellung<br />
zeigt ebenfalls deutliche Fortschritte.<br />
Nach wie vor vertraut der Hersteller auf eine<br />
ausgefeilte Echtzeitiris, die anhand des Bildinhaltes<br />
die Helligkeit variiert. Durch eine kombinierte<br />
Gammakorrektur vermeidet Sony, dass<br />
helle Bildelemente zu dunkel wirken, falls sich<br />
die Iris schließt. Allerdings stellten wir leichte<br />
Farbveränderungen fest, als die Blende aktiv<br />
wurde. Dieser Nachteil veranlasste uns zur<br />
Deaktivierung der Lichtschleuse und hierbei<br />
zeigte der Projektor, anders als seine Vorgänger,<br />
gleichbleibend kontraststarke Bilder. Neue<br />
Rekorde stellt Sony zwar nicht auf, den kontraststärksten<br />
Projektoren am Markt bleibt der<br />
VPL-VW85 aber auf den Fersen. Durch die exzellente<br />
Echtzeitiris und hohe Maximalhelligkeit<br />
gehört der Sony zu den vielseitigsten Modellen<br />
am Markt. Es wird kaum eine Heimkinoumgebung<br />
geben, in der das Gerät Schwächen zeigt.<br />
Die Bildschärfe fällt durch den Panelabgleich<br />
und die Motionflow-Zwischenbildberechnung<br />
ebenfalls exzellent aus. Besonders bewegte Inhalte<br />
profitieren von der aufwendigen Bildverarbeitung<br />
und zeigen kaum Detailverluste.<br />
Kinogefühl<br />
Weitere Steigerungsmöglichkeiten erlaubt die<br />
zusätzliche Einfügung von Schwarzbildern.<br />
Dadurch wird das „Nachleuchten“ vorangegangener<br />
Bilder eliminiert und die Bewegtbildschärfe<br />
auf ein nahezu optimales Niveau angehoben.<br />
Leider flimmert das Ergebnis je nach<br />
zugespieltem Signal auffällig, sodass dieser<br />
Modus nur Filmliebhabern zu empfehlen ist, die<br />
ein kinoähnliches Ergebnis in den eigenen vier<br />
Wänden verwirklichen wollen. Die Farbdarstellung<br />
des Projektors fiel im Auslieferungszustand<br />
gut, aber nicht perfekt aus. Über die vielfältigen<br />
Einstellungsmöglichkeiten sowie mittels passender<br />
Messhilfen konnten wir den Projektor<br />
dennoch zur Höchstleistung treiben. In diesem<br />
Fall verweisen wir auf einen kompetenten Fachhändler,<br />
der Ihnen die zeitaufwendige Optimierung<br />
in den eigenen vier Wänden abnimmt. Die<br />
einzige echte Schwäche des Sony betrifft die<br />
Bildverarbeitung. Diese ist keinesfalls schlecht,<br />
allerdings haben wir beispielsweise eine Funktion<br />
zur Schärfeanhebung schmerzlich vermisst.<br />
Spezialisierte Bildchips erlauben die Nachbearbeitung<br />
feiner Konturen („Line Thinning“)<br />
und so die subjektive Verbesserung des Schärfeeindrucks.<br />
Sonys VPL-VW85 bietet lediglich<br />
einen groben Schärferegler, der bereits bei geringer<br />
Anhebung feine Details verschluckt. Die<br />
Rauschreduktion arbeitet ebenfalls zu grob und<br />
wenig intelligent, sodass ein fähiger Zuspieler<br />
das Gesamtergebnis noch einmal sichtbar aufwertet.<br />
Da nahezu jeder gute Blu-ray- und AV-<br />
Receiver über die entsprechenden Technologien<br />
verfügt, ist dieser Nachteil leicht zu verschmerzen,<br />
dennoch bietet die direkte Konkurrenz mit<br />
integrierten HQV-Videoprozessoren mehr.<br />
Sonys Projektorhighlight<br />
Der VPL-VW85 ist kein seichtes Update der<br />
Vorgänger, sondern markiert einen neuen Standard<br />
innerhalb der Serie. Gegen die gleichzeitig<br />
leucht- und kontraststarken Bilder erscheinen<br />
die Vorjahresmodelle wie harmlose Schatten.<br />
Da sich der VPL-VW85 weder in Sachen Bildschärfe<br />
noch Farbdarstellung Fehler erlaubt,<br />
erhalten Sie mit diesem Projektor einen echten<br />
Alleskönner, der dank motorisierter Optik und<br />
leisem Betriebsgeräusch in jeder Umgebung<br />
eine gute Figur macht.<br />
Testergebnisse<br />
Kontrast (nativ) Min: 400 : 1, Max: 5000 : 1<br />
Gleichm. Ausleuchtung 80 %<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb<br />
Betriebsgeräusch<br />
Bildhelligkeit/Bildbreite (Screen-Gain 1,0)<br />
Wärmebild<br />
235 W 290 W<br />
< 100 W 250 W > 400 W<br />
Stand-by<br />
0,2 W<br />
0 W 1 W > 2 W<br />
< 20 dB 25 dB > 30 dB<br />
1 m 2 m 3 m<br />
Nach Kalibrierung neutrale Graustufen ohne Verfärbungen<br />
Nach Kalibrierung fantastisch natürliche Farbdarstellung<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
17 von 20<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
15 von 20<br />
Wiedergabequalität<br />
51 von 60<br />
Wertung 83 von 100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 75