Methodenskript
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<strong>Methodenskript</strong> AG Cypionka - 45 -<br />
DNA-Sequenzierung nach Sanger (Kettenabbruch-Methode) am<br />
LiCor DNA Sequencing System 4200 von MWG Biotech<br />
Einleitung<br />
Eine Sequenzierreaktion nach Sanger ist im Prinzip eine PCR mit nur einem Primer. Da hier<br />
ebenfalls mit verschiedenen Temperaturzyklen gearbeitet wird spricht man auch von (engl.) „Cycle<br />
Sequencing“. Die Entschlüsselung einer einzelnen Sequenz erfordert die Verwendung von vier<br />
verschiedenen Ansätzen, bei denen jeder ein anderes Didesoxynukleotid (ddNTP) als „Abbruchnukleotid“<br />
enthält. Die Didesoxynukleotide sind zu 3% der „normalen“ dNTPs im Reaktionsansatz<br />
enthalten. Es gibt also je einen Ansatz mit einem Anteil an ddATP, ddGTP, ddCTP,<br />
oder ddTTP. Die ddNTPs werden von der DNA-Polymerase wie die normalen dNTPs eingebaut,<br />
führen jedoch, da ihnen die OH-Gruppe am 3´-Ende fehlt, zu einem Kettenabbruch. Nach einer<br />
statischen Verteilung des Einbaus der ddNTPs, erhält man somit in jeder Reaktion ein Gemisch<br />
verschieden langer DNA-Fragmente, die alle auf ein bestimmtes Nukleotid enden (im Ansatz mit<br />
ddATP also auf A).<br />
Die vier Ansätze werden nebeneinander auf ein Gel aufgetragen und das Gemisch der DNA-<br />
Fragmente elektrophoretisch ihrer Größe nach getrennt (kurze Fragmente laufen schneller als lange<br />
Fragmente). Die Verwendung eines fluoreszierenden Primers ermöglicht die computergesteuerte<br />
Detektion der DNA-Banden über einen Laser, der ähnlich wie ein Scanner über das Gel läuft.<br />
Die an ihm vorbeilaufenden Banden werden zur Fluoreszenz angeregt und können somit detektiert<br />
werden. Das Ergebnis wird an einen Computer weitergeleitet und in ein Bild des Gels übersetzt.<br />
Ein Vergleich der Lauflängen der Banden aus den vier Ansätzen führt zur Aufdeckung der unbekannten<br />
Sequenz. Der schematische Ablauf einer Sequenzierungsreaktion ist in der nachfolgenden<br />
Abbildung dargestellt.<br />
Die Sequenz kann über das Internet an eine Datenbank (Bsp. EMBL, RDP) übermittelt werden,<br />
wo ein Vergleich mit dort abgelegten Sequenzen erfolgt. Als Ergebnis erhält man die prozentuale<br />
Ähnlichkeit zu bekannten Sequenzen.<br />
Material<br />
Geräte:<br />
Thermocycler<br />
LiCor DNA Sequencing System 4200 (incl. Zubehör)<br />
Chemikalien und Reagenzien:<br />
DYEnamic Direct Cycle Sequencing Kit (Amersham)<br />
Sequenzierprimer (IRD-markiert)<br />
Stammlösungen:<br />
TBE-Puffer (10 ×)<br />
Tris Base (890 mM) 108 g<br />
Boric Acid (890 mM) 55 g<br />
Na 2 EDTA × 2H 2 0 (20mM) 7,44 g<br />
H 2 0 (dest.) ad. 1 l