Jahrbuch 2011 - Ingenieurkammer Thüringen
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Redaktion<br />
dium dann mit einer i. d. R. in Zusammenarbeit<br />
mit der Praxis erstellten<br />
Masterarbeit und einem Kolloquium<br />
abgeschlossen.<br />
NTI: Welche Zulassungsvoraussetzungen<br />
müssen die zukünftigen<br />
Master of Science erfüllen?<br />
Prof. Dr. Eibner: Für die Aufnahme<br />
des Studiums im Masterstudiengang<br />
Wirtschaftsingenieurwesen<br />
(M. Sc.) ist ein Abschluss (7 Semester)<br />
in einem Bachelor-Studiengang<br />
oder ein als gleichwertig anerkannter<br />
akademischer Grad im<br />
Bereich Wirtschaftsingenieurwesen<br />
Voraussetzung. Absolventen<br />
anderer mindestens 7-semestriger<br />
Bachelor-Studiengänge des Ingenieurwesens<br />
können das Masterstudium<br />
Wirtschaftsingenieurwesen<br />
(M. Sc.) aufnehmen, wenn sie vor<br />
Beginn des Master-Studienganges<br />
Vorleistungen in den Gebieten Controlling,<br />
Wirtschaftsrecht, Produktionsplanung<br />
und -steuerung, Angewandte<br />
Wirtschaftspolitik und<br />
Wirtschafts- und Finanzpolitik erbringen.<br />
Die als Voraussetzung zu<br />
belegenden Module werden vom<br />
Fachbereich festgelegt. Absolventen<br />
6-semestriger Bachelor-Studiengänge<br />
des Ingenieurwesens oder Wirtschaftsingenieurwesens<br />
können<br />
das Masterstudium Wirtschaftsingenieurwesen<br />
(M. Sc.) beginnen,<br />
wenn sie vor Aufnahme des Master-<br />
Studienganges Vorleistungen erbringen<br />
(mindestens 30 ECTS-Punkte).<br />
Auch hier werden die als Voraussetzung<br />
zu belegenden Module<br />
vom Fachbereich festgelegt.<br />
Die Zulassung zum Studium im<br />
Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />
setzt ferner ein<br />
positives Ergebnis in einem von<br />
dem Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen<br />
der FH Jena durchgeführten<br />
Auswahlverfahren voraus.<br />
Das Auswahlverfahren wird im<br />
Rahmen eines Einzelgespräches<br />
und Gruppenarbeit durchgeführt.<br />
Hierbei muss der Bewerber logi-<br />
sches Denkvermögen, Sozialkompetenz<br />
sowie gute Sprachkenntnisse<br />
in Deutsch und Englisch nachweisen.<br />
Im Auswahlverfahren werden<br />
auch Auslandsstudien, Praktika und<br />
Berufserfahrung berücksichtigt.<br />
Das Interview führte<br />
JÜRGEN RAABE.<br />
Am Ball bleiben<br />
Insbesondere für Beratende Ingenieure könnte sich in naher Zukunft ein<br />
neues Geschäftsfeld erschließen, denn Ingenieurleistungen werden stärker<br />
bei der Prozessoptimierung erforderlich, aus der sowohl neue Technologien<br />
als auch der Neubau einer Produktionsanlage resultieren können.<br />
Können Sie sich noch erinnern,<br />
wann Sie das letzte Mal eine Diskette<br />
gebraucht haben? Immerhin<br />
war dieser kleine 3,5-Zoll-Datenträger<br />
vor nur 15 Jahren mit seinen<br />
1,44 Megabyte Speichervolumen<br />
ein Muss für jeden Computer. Die<br />
technische Entwicklung hat ihn<br />
inzwischen genauso in das Archiv<br />
technischer Museen befördert, wie<br />
Röhrenmonitore, Analogkameras<br />
oder die CD-ROM. Damit zeigt sich,<br />
in welch hoher Geschwindigkeit<br />
gegenwärtig Technologien entwickelt<br />
werden.<br />
Beispielsweise werden in der Hoch-,<br />
Elektro-, Halbleiter- oder der Nanotechnolgie<br />
in rascher Folge neue<br />
Forschungsergebnisse generiert,<br />
deren kurzfristige Umsetzung zum<br />
Entscheidungsfaktor über ein Unternehmerleben<br />
werden kann.<br />
Denn aus dem generellen Ziel der<br />
Prozessoptimierung, die Qualität<br />
zu optimieren, die Kosten zu senken<br />
und die Kundenzufriedenheit zu<br />
steigern, kann nur allzu schnell ein<br />
entscheidender Wettbewerbsvorteil<br />
werden.<br />
Um es insbesondere kleinen und<br />
mittleren Unternehmen in <strong>Thüringen</strong><br />
zu erleichtern, mit der technologischen<br />
Entwicklung Schritt zu<br />
halten, stellt der Freistaat <strong>Thüringen</strong><br />
dafür spezielle Fördermittel<br />
zur Verfügung. Insbesondere werden<br />
die dazu notwendigen Beraterleistungen<br />
bis zu 70 Prozent bezuschusst.<br />
Solche Berater können<br />
beispielsweise Maßnahmen zur<br />
Rationalisierung entwickeln, Fertigungsprozesse<br />
optimieren oder<br />
die Einführung eines Qualitätssystems<br />
planen. Also Leistungen,<br />
die durch einen Beratenden Ingenieur<br />
mit technischem Studienabschluss,<br />
dreijähriger Berufspraxis<br />
und entsprechenden Referenzen<br />
erbracht werden können. Die erforderliche<br />
Akkreditierung sowie die<br />
Antragstellung erfolgt dazu über<br />
die RKW <strong>Thüringen</strong> GmbH.<br />
Interessant erscheint diese Möglichkeit<br />
auch für eine Vielzahl produzierender<br />
Unternehmen im Freistaat.<br />
Wenn also ein Unternehmer<br />
in den letzten 15 Jahren mehrere<br />
kleine technische Erweiterungen<br />
realisierte, die zwischenzeitlich<br />
in ihrer Gesamtheit nicht mehr<br />
effizient zusammenarbeiten, kann<br />
so ein externer Berater den Fertigungsprozess<br />
analysieren, Engpässe<br />
feststellen und Lösungswege<br />
entwickeln. Ohne dass der<br />
Unternehmer sein Tagesgeschäft<br />
vernachlässigen muss. Wenn Absolventen<br />
eine Innovation für den<br />
Elektronikmarkt zur Marktreife entwickelt<br />
haben, kann durch einen<br />
Berater die industrielle Serienfertigung<br />
durchgeplant werden und<br />
die Existenzgründer können in<br />
kürzeren Zeiträumen liefern.<br />
BERND KUHN<br />
24 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>