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Link Ausarbeitung - Institut für Straßen- und Verkehrswesen

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Fahrerassistenzsysteme – Stand der Technik<br />

schwindigkeit abhängige, Servolenkung dar. Hierdurch werden sowohl Komfort als<br />

auch Sicherheit gesteigert.<br />

Bei der HPS wird die Lenkhelfpumpe, wie bereits erwähnt, ständig vom Verbrennungsmotor<br />

angetrieben. Dadurch ergeben sich vor allem bei Autobahnfahrten hohe<br />

Verluste, da in diesem Fall kaum Lenkkraftunterstützung benötigt wird. Abhilfe schafft<br />

eine elektrisch angetriebene, <strong>und</strong> damit ansteuerbare Lenkhelfpumpe. Diese Systeme<br />

sind auch unter der Abkürzung EHPS (Electro-Hydraulic Power Steering) bekannt <strong>und</strong><br />

haben durch die Ansteuermöglichkeit einen geringeren Energiebedarf als HPS-<br />

Systeme.<br />

Bei Nutzfahrzeugen kommen nach wie vor HPS-Systeme zum Einsatz, wobei auch hier<br />

seit 2013 das erste EHPS System im Mercedes-Benz Arocs eingesetzt wird (zusätzlich<br />

zur vorhandenen hydraulischen Lenkkraftunterstützung). Dadurch können aus dem<br />

Pkw bekannte Assistenzfunktionen wie eine aktive Lenkrückstellung sowie eine geschwindigkeitsabhängige<br />

Lenkkraftunterstützung umgesetzt werden (vgl. Zürn et al.,<br />

2013).<br />

Prinzipiell könnten aktive Lenkeingriffe über die (elektro-)hydraulischen Hilfskraftlenkungen<br />

umgesetzt werden, der technische Aufwand ist jedoch relativ hoch. Hier haben<br />

elektromechanische Lenksysteme deutliche Vorteile.<br />

2.2.1.2 Elektromechanische Lenksysteme<br />

Die elektromechanische Hilfskraftlenkung EPS (Electric Power Steering) findet mehr<br />

<strong>und</strong> mehr Verbreitung, da sie durch ihre Parametrierbarkeit Vorteile beim Lenkkomfort<br />

bietet sowie einen geringeren Energiebedarf <strong>und</strong> Installationsaufwand gegenüber hydraulischen<br />

Hilfskraftlenkungen aufweist. Der Aufbau einer EPS ist in Abbildung 10 dargestellt.<br />

Bei den EPS gibt es verschiedene Anordnungsmöglichkeiten des Elektromotors.<br />

In der verwendeten Prinzipskizze ist der Elektromotor (hier: BLDC, bürstenloser<br />

DC-Motor) achsparallel angeordnet (EPSapa). Bei weiteren gängigen Ausführungen<br />

kann der Elektromotor – je nach Anforderungen an Bauraum <strong>und</strong> aufzubringendem<br />

Unterstützungsmoment – auch an der Lenksäule (EPSc), direkt am Lenkritzel (EPSp<br />

bzw. EPSdp), oder konzentrisch um die Zahnstange (EPSrc) angeordnet werden (vgl.<br />

Pfeffer & Harrer, 2011). Das vom Fahrer aufgebrachte Lenkmoment wird über einen<br />

Drehstab <strong>und</strong> Momentensensor ermittelt <strong>und</strong> in der ECU (engl. Electronic Control Unit,<br />

Steuergerät) ausgewertet. Dieses steuert wiederum den Motor an.<br />

Mit elektromechanischen Servolenkungen können neben der gr<strong>und</strong>sätzlich geforderten<br />

Servounterstützung verschiedenste Zusatz-/Assistenzfunktionen umgesetzt werden.<br />

Auf Fahrzeugebene sind hier unter anderem der Parklenkassistent, eine fahrdynamische<br />

Lenkmomentempfehlung sowie die später betrachteten Spurführungs- <strong>und</strong> Spurwechselsysteme<br />

zu nennen (vgl. Pfeffer & Harrer, 2011). Die EPS-Lenksysteme bilden,<br />

VuV 2013 36

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