Link Ausarbeitung - Institut für Straßen- und Verkehrswesen
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Fahrerassistenzsysteme – Stand der Technik<br />
Wie bei den Spurhaltewarnsystemen kann die Information des Fahrers optisch, akustisch<br />
oder haptisch erfolgen. Damit der Fahrer seiner Pflicht nachkommt, einen Spiegel-<br />
<strong>und</strong> Schulterblick durchzuführen, erfolgt die optische Information meist über Anzeigen<br />
im entsprechenden Außenspiegel (vgl. Abbildung 14).<br />
2.2.3.2 Systemkomponenten <strong>und</strong> Systemaufbau<br />
Wichtigster Bestandteil der gängigen Fahrstreifenwechselassistenten ist die Umfeldsensorik.<br />
Bei den Serienfahrzeugen kommen entweder Digitalkameras, also bildverarbeitende<br />
Systeme (vgl. Kapitel 3.4), oder (Nahbereichs-)Radarsensoren (vgl. Kapitel<br />
3.2) zum Einsatz. Für Systeme vom Typ II <strong>und</strong> III kommen lediglich die Radarsensoren<br />
in Frage. Die Anforderungen an die Umfeldsensorik ergeben sich aus dem gewünschten<br />
Systemumfang. Bei Systemen vom Typ II <strong>und</strong> III muss die Erfassung der sich von<br />
hinten annähernden Fahrzeuge auch deren Fahrstreifen sowie deren Relativgeschwindigkeit<br />
ermitteln können, da z.B. Warnungen über gleichschnelle Fahrzeuge hinter dem<br />
eigenen Fahrzeuge nicht zur Fahrerakzeptanz des Systems beitragen.<br />
2.2.3.3 Ausblick<br />
Verbesserungen bei dem vorgestellten Fahrstreifenwechselassistent sind abhängig<br />
von der Umfeldsensorik. Außerdem sind Systeme in der Entwicklung, die den Fahrer<br />
beim eigentlichen Spurwechselvorgang, z.T. aktiv, unterstützen sollen.<br />
Die ersten Weiterentwicklungen der LCDA-Systeme stellen dabei sogenannte manöverbasierte<br />
Assistenzsysteme dar, die den Fahrer bei entsprechenden Fahrmanövern<br />
durch Handlungsempfehlungen unterstützen (Habenicht, 2012), siehe auch Kapitel 2.3.<br />
Das von der TU Darmstadt sowie der Continental AG entwickelte Antikollisionssystem<br />
PRORETA gehört ebenfalls zur Kategorie der manöverbasierten Assistenzsysteme,<br />
das den Fahrer bei Überholvorgängen unterstützt. Hierzu wurde der abzudeckende<br />
Bereich der Umfelderfassung vor dem Fahrzeug deutlich erweitert. Durch Datenfusion<br />
der verschiedenen Umfeldsensoren (u.a. Radar <strong>und</strong> Bildverarbeitung) kann ermittelt<br />
werden, ob ein sicheres Überholen, abhängig vom Gegenverkehr, durchgeführt werden<br />
kann (Winner et al., 2012).<br />
Das Deutsche Zentrum <strong>für</strong> Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt (DLR), <strong>Institut</strong> Verkehrssystemtechnik<br />
in Braunschweig, hat ebenfalls ein Konzept <strong>für</strong> ein Assistenzsystem zur Unterstützung<br />
des Fahrers bei Ein- <strong>und</strong> Ausfädelvorgängen entwickelt, wobei der Systemumfang hier<br />
von der Informations- <strong>und</strong> Warnebene bis hin zur automatisierten Längsführung reicht<br />
(Knake-Langhorst et al., 2013). Der Kern des Systems bildet, wie bei der manöverbasierten<br />
Assistenz von Habenicht (2012), die Lückenanalyse, die die Lücken erfasst <strong>und</strong><br />
über einen Algorithmus entsprechend bewertet. Das System gibt dem Fahrer „zu Be-<br />
VuV 2013 44