Ausgabe als PDF downloaden - Jusos München
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S C H W E R P U N K T<br />
rigkeit, das Malen von Fahnen und<br />
das Abbrennen von bengalischen<br />
Feuern. Von den ca. 120.000 –<br />
160.000 Fußballfans in Deutschland<br />
neigen circa zwei Drittel nur zu<br />
verbaler Gewalt gegen Schiedsrichter<br />
und/oder die gegnerische Mannschaft<br />
und deren Fans. Die Übrigen<br />
tendieren auch zu körperlicher<br />
Gewalt, zum Beispiel bei Frustration<br />
nach einem verlorenen Spiel<br />
oder unter Alkoholeinfluss.<br />
Hooligans<br />
Im deutschen Sprachgebrauch wird<br />
das Wort Hooligan auch für die<br />
Bezeichnungen Rowdy und Randalierer<br />
verwendet. Wurde das Wort<br />
Hooligan bereits 1970 in Großbritannien<br />
erwähnt, so tauchte es in<br />
Deutschland erst 1985 zur Beschreibung<br />
des körperlich gewalttätigen<br />
Teils der Fußballfanszene auf. Der<br />
Hooliganismus beschreibt eine Form<br />
der Angriffe auf Spieler und Ordner<br />
durch Fans, aber vorwiegend die<br />
Kämpfe zwischen den Zuschauergruppen<br />
verschiedener Vereine. Die<br />
initiierten Gewalttätigkeiten geschehen<br />
in Gruppen und richten sich<br />
spontan oder organisiert gegen<br />
ähnlich motivierte Gruppen.<br />
In Deutschland handelte es sich<br />
dabei in der Saison 2002/2003 in<br />
der 1. und 2. Bundesliga um 2452<br />
Personen (nach der ZIS geführt <strong>als</strong><br />
Kategorie C) mit einem Umfeld von<br />
ca. 4850 Kategorie B-Fußballfans<br />
(Fußballfans mit gelegentlicher<br />
Neigung zur Gewalt).<br />
Den Hauptbestandteil der Gruppe<br />
bilden Männer im Alter von ca.<br />
15-35 Jahren, die aus allen sozialen<br />
Schichten vertreten sind.<br />
Rechtsextremismus beim<br />
Fußball<br />
Von Rechtsextremismus spricht man,<br />
wenn politische Handlungsweisen<br />
und Ideologien, die den demokratischen<br />
Verfassungsstaat offen oder<br />
verdeckt ablehnen und durch eine<br />
auf das eigene Volk, eine Nation<br />
oder Rasse bezogene ‚Volksgemeinschaft’<br />
ersetzen wollen. Dieses Ziel<br />
ist stets mit einer ideologischen<br />
Abwertung und aktiven Ausgrenzung<br />
bestimmter Menschengruppen<br />
aus diesem Bereich verbunden.<br />
Vor diesem Hintergrund treffen wir<br />
auch immer wieder im Bereich des<br />
Fußballs auf derartige Handlungen<br />
und Aktivitäten. Gerade der Vorfall<br />
in Lens, wo zur WM 1998 Randalierer<br />
den Polizisten Daniel Nivel<br />
lebensgefährlich verletzten, bleibt<br />
mahnend in Erinnerung. Einer der<br />
Täter war bereits lange vorher in<br />
seiner Stadt <strong>als</strong> Neonazi bekannt. So<br />
werden seitdem immer weitere Fälle<br />
geschildert in denen bekannte<br />
Rechtsextremisten sich unter die<br />
Fußballfanszene mischen und<br />
versuchen für rechte Parteien zu<br />
werben oder rechtsradikales<br />
Gedankengut zu verbreiten sowie<br />
Gewaltakte vor rechtradikalem<br />
Hintergrund zu verüben oder versuchen<br />
anzustiften.<br />
Rassismus in den Stadien<br />
Rassismus liegt immer dann vor,<br />
wenn bestimmte Merkmale von<br />
Menschen (z.B. Hautfarbe,<br />
Herkunft, Geschlecht usw.) mit<br />
bestimmten Eigenschaften gekoppelt<br />
werden, zum Beispiel wenn von der<br />
Herkunft auf die geistige, sexuelle<br />
oder kriminelle Energie oder Ähnliches<br />
geschlossen wird und durch<br />
diese Konstruktion eine Abwertung<br />
konstruiert wird.<br />
Prüft man diese Definition im<br />
Fußballkontext erkennt man schnell<br />
rassistische Parallelen. Zum Beispiel<br />
die Zuschreibung einige Vereine<br />
seien ‚Juden-Clubs’ mit negativen<br />
Beigeschmack ist purer Antisemitismus<br />
oder die „Uh, Uh-Rufe“ am<br />
Spielfeldrand bescheren eine rassistische<br />
Haltung. Sie und andere<br />
Passagen in Liedtexten sind<br />
eindeutiger Beweis für eine rassistische<br />
Unterwanderung des Fußballs,<br />
die jedoch oftm<strong>als</strong> von den Fußballfans<br />
<strong>als</strong> Provokation unterbewertet<br />
wird. Aber warum muss ich, wenn<br />
ich meinen Unmut gegenüber >><br />
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