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A K T U E L L E S Frauen in ihren Heimatländern über die Praktiken von Menschenhändlern. Die Abpfiff-Kampagne des Deutschen Frauenrates will in erster Linie die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren. Der Deutsche Frauenrat ist der Dachverband deutscher Frauenorganisationen in dem auch AsF vertreten ist. „Abpfiff“ ist eine bundesweite Kampagne, die lokale Aktionen einbezieht. Namhafte Unterstützer sind der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger und Klaus Wowereit. Der Frauenrat legt größten Wert darauf, nicht die legale Prostitution zu verteufeln, sondern die Zwangsprostitution als das darzustellen was es ist: Menschenrechtsverletzung und Sklaverei. In München werden vom Stadtbund Münchner Frauenverbände Aktionen gegen Zwangsprostitution organisiert, an denen sich auch die Münchner AsF beteiligen wird. Geplant ist derzeit u.a. eine Demonstration am Flughafen kurz vor Beginn der WM. Der Beitrag der WM-Stadt München besteht in einem Infoscreen-Spot. Er wird während der WM in allen Münchner U-Bahnhöfen mehrmals pro Stunde zu sehen sein und klärt in mehreren Sprachen über Zwangsprostitution auf. Der Spot ist „Überbleibsel“ eines Antrags der SPD-Stadtratsfraktion vom März 2005. Die SPD hatte eine eigene städtische Kampagne beantragt, die auch nach der WM weitergeführt werden sollte. Leider wurde der Antrag von CSU und Grünen im Herbst 2005 im Kreisverwaltungsausschuss abgelehnt. Und was passiert nach der WM? Zwangsprostitution ist eine besonders üble Form der Ausbeutung und Entwürdigung und muss mit allen Mitteln bekämpft werden. Die WM fördert die Auseinandersetzung mit dem Problem, allerdings besteht die Gefahr, dass es nach Ende der WM wieder aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwindet. Der Deutsche Frauenrat fordert eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung von Zwangsprostitution und Frauenhandel. Diese reichen von einer verbesserten Aufklärung der Frauen in ihren Heimatländern über die Praktiken der Menschenhändler bis hin zu einem besseren Opferschutz. Auch durch das Aufenthaltsrecht müssen Opfern von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung Schutz erfahren. Die Kampagnen und Aktionen zur WM 2006 sollten als Auftakt für eine umfassende Diskussion begriffen werden, die –hoffentlich in näherer Zukunft- dazu führt, dass tragfähige Maßnahmen zur Bekämpfung von Zwangsprostitution ergriffen werden. ULRIKE BOESSER Stadträtin und stellv. Vorsitzende der Gleichstellungskommission der LH München, Vorsitzende der AsF München __________________________ Weitere Info im Netz: www.frauenrat.de www.frauenverbaende.de (Stadtbund Münchner Frauenverbände) www.solwodi.de http://www.grafspd.de/cms/Themen/ (Homepage von Angelika Graf, MdB und stellv. AsF-Landesvorsitzende Bayern) www.asf-muenchen.de (ab Ende Mai 2006) 20 21
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