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Ausgabe als PDF downloaden - Jusos München

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S C H W E R P U N K T<br />

der gegnerischen Mannschaft<br />

ausdrücken will, gleich rassistisch<br />

werden?<br />

Fazit<br />

Hooligans sind in erster Linie<br />

gewaltorientiert. Sicher bezeichnen<br />

sich einige von ihnen auch offen <strong>als</strong><br />

Rechte, und bei näherer Betrachtung<br />

eignen sich auch mehrere von<br />

ihnen zumindest latent rechte<br />

Tugenden an und stehen unterschwellig<br />

für rechte Eigenschaften<br />

ein. Überschneidungen sind sicherlich<br />

das gestärkte ‚Mann-Sein’,<br />

bewusste Härte und Chauvinismus.<br />

Häufig sind Hooligans durch ihr<br />

äußeres Erscheinungsbild, wie zum<br />

Bsp. ihrer Kleidung nicht eindeutig<br />

von den rechten Akteuren zu unterscheiden.<br />

Allein rechtsradikal<br />

bedingte Gewalt richtet sich aber<br />

vordergründig gegen Andere<br />

aufgrund diskriminierender Haltungen.<br />

Hooliganismus kann sicherlich<br />

auch rechtextremistisch bedingt sein,<br />

ist aber oftm<strong>als</strong> die reine Freude an<br />

der Gewalt.<br />

Stadion ohne Politik?<br />

Geht man von dem Grundprinzip<br />

des Fußballgeschehens aus, so soll<br />

es ein Raum frei von Politik sein.<br />

Aber wie tauchen dann<br />

rechtsradikale Symbole in politikfreien<br />

Stadien auf? Das heißt so lange<br />

Politik in dieser untragbaren Form<br />

vorhanden ist, muss auch massiv<br />

Gegenwehr gegen Rassismus und<br />

Rechtsradikalismus betrieben<br />

werden, um diese aus den Stadien<br />

zu vertreiben.<br />

Die Argumentation des Rassismus<br />

<strong>als</strong> reine ‚Provokation’ bietet keinen<br />

Rechtfertigungsgrund und offenbart<br />

nur eigene, persönliche Richtschnüre.<br />

Auch die Vereine und Fan-Clubs<br />

können nicht zu lassen, dass<br />

Rassismus offen betrieben wird. Aber<br />

bei Kampagnen gegen rechtsradikale<br />

Haltungen, bekommt man<br />

dann von Fans zu hören: „Politik hat<br />

beim Fußball nichts verloren“. Aber<br />

warum ist dann Politik von einer<br />

Seite zulässig? „Auch wer Reichskriegsfahnen<br />

in Stadien duldet, hat<br />

Mitschuld...“ war es in den 90er<br />

Jahren auf einem Transparent von<br />

St.Pauli-Fans zu lesen. Denn auch<br />

wer wegschaut und nichts dagegen<br />

macht, dient der Verbreitung von<br />

Rassismus in den Stadien und<br />

unterwirft sich so den rechten<br />

Tendenzen und dient ihnen<br />

zusätzlich.<br />

Was ist zu tun?<br />

Initiativen und Arbeit zur<br />

Bekämpfung von Rassismus in<br />

den Stadien<br />

Fanclubs gegen Rechts<br />

Insbesondere ist auf einzelne<br />

Fanclubs hinzuweisen, die durch<br />

vorbildliche Arbeit zur Bekämpfung<br />

rechter Strukturen in den Stadien ihre<br />

Beiträge leisten. Dies geschieht,<br />

indem sie Flugblätter und Fanzines<br />

in den Stadien verteilen, aber auch<br />

Aufklärungsarbeit leisten und regelmäßige<br />

Treffen anbieten, um<br />

antirassistische Fanarbeit in die<br />

Stadien zu transportieren (z. Bsp.<br />

beim TSV 1860: Löwenfans gegen<br />

Rechts).<br />

B.A.F.F.<br />

B.A.F.F. ist ein Zusammenschluss<br />

von inzwischen etwa 50 Gruppen<br />

(Fanzines, Fanprojekte, Faninitiativen,<br />

Fanclubs, etc.) und mehr <strong>als</strong><br />

200 Einzelpersonen. Unter dem<br />

Motto „Reclaime the game“ - „Holt<br />

Euch das Spiel zurück“ gründete<br />

sich 1993 dieser Dachverband.<br />

Gemeinsam setzen sich Fans<br />

verschiedener Vereine gegen Rassismus<br />

in den Kurven, aber auch<br />

gegen die totale Kommerzialisierung<br />

des Fußballs und für den Erhalt von<br />

Stehplätzen ein. Sie wollten wieder<br />

mitgestalten und mitmischen, wenn<br />

es um Entscheidungen bezüglich<br />

ihres Vereins ging. Zwar wurde 1995<br />

das A von B.A.F.F. von<br />

antifaschistisch in aktiv umgewandelt.,<br />

dennoch beschäftigten sie sich<br />

aber weiter mit der Bekämpfung des<br />

Rassismus in den Stadien. Im Jahr<br />

1999 gründete B.A.F.F. mit anderen<br />

europäischen Organisationen das<br />

europaweite Netzwerk ‚Football<br />

Against Racism in Europe’ (FARE).<br />

In den letzten Jahren stellte B.A.F.F.<br />

einen Forderungskatalog an den<br />

DFB und die Vereine. In diesem sind<br />

Punkte enthalten, die von den<br />

Vereinen gefordert werden, um<br />

gegen Rassismus bei den Fans vorzugehen.<br />

Des Weiteren fand eine

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