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B 1 - Jusos

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Beschlüsse Bundeskongress 2008, Weimar<br />

o Rund ein Viertel der SchulabgängerInnen stecken in sinnlosen und<br />

überflüssigen Warteschleifen. Diese wirken demotivierend und führen zu meist<br />

zu keinem qualifizierenden Schul- und Berufsabschluss. Die Zahl der<br />

StudienanfängerInnen steigt trotz steigender Anzahl der Studienberechtigten<br />

nicht. Ursache hierfür sind flächendeckende Zulassungsbeschränkungen als<br />

Folge zu geringer Studienkapazitäten. Zusätzlich verstärkt wird diese<br />

Entwicklung durch die abschreckende Wirkung allgemeiner Studiengebühren,<br />

wie sie in den unionsgeführten Ländern eingeführt worden sind.<br />

o Nur ein Prozent der zugelassenen Studierenden haben ihre<br />

Hochschulzugangsberechtigung über eine berufliche Bildung erworben, obwohl<br />

es in jedem Bundesland unterschiedlich ausgestaltete Verfahren gibt, durch das<br />

auch beruflich Gebildeten die Aufnahme eines Studiums ermöglicht wird. Dies<br />

zeigt: Durchlässigkeit ist faktisch nicht vorhanden.<br />

o Die Weiterbildungsausgaben der Bundesagentur für Arbeit aber auch der<br />

Wirtschaft sinken seit Jahren.<br />

Diese Zahlen sind Kennzeichen eines schlecht funktionierenden Systems. So abstrakt diese<br />

Zahlen auch klingen mögen, was sie bedeuten ist dramatisch. Das sozial selektive und<br />

qualitativ schlechte Bildungssystem zerstört in Deutschland jedes Jahr die Perspektive von<br />

tausenden jungen Menschen. Auch ihnen werden viele Chancen verbaut. Bildung verkommt zu<br />

einem knappen Gut. Bildung als Möglichkeit zur Emanzipation, Bildung als Selbstzweck verliert<br />

immer mehr an Bedeutung und wird sogar belächelt. Wir <strong>Jusos</strong> wissen: dies ist falsch. Ohne<br />

eine qualitativ hochwertige Bildung für alle, ohne einen Stopp der sozialen Selektivität werden<br />

Perspektiven zerstört und Bildung wird nur noch als Voraussetzung zum Nachgehen einer<br />

anspruchsvolleren Erwerbstätigkeit angesehen. Dies beeinträchtigt nicht nur das einzelne<br />

Individuum, sondern wirkt negativ auf die gesamte Gesellschaft: Denn eine Gesellschaft, in der<br />

Bildung nur noch als Qualifikation begriffen wird, aber selbst im Hinblick auf diesen Aspekt<br />

nicht funktioniert, verliert die Fähigkeit zur kritischen Reflexion und stumpft ab.<br />

Nicht labern! Handeln!<br />

Über die Bewertung des Bildungssystems herrscht bei allen relevanten politischen Akteuren<br />

weitgehende Einigkeit: Das Bildungssystem ist schlecht und bedarf dringend Verbesserungen.<br />

Alle wesentlichen politischen Akteure, auch die Union unter Führung von Angela Merkel,<br />

bekennen sich zur Notwendigkeit einer solchen Verbesserung und werden deshalb<br />

bildungspolitisch aktiv.<br />

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