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B 1 - Jusos

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Beschlüsse Bundeskongress 2008, Weimar<br />

Die Konservativen halten weiterhin an einem gegliederten Schulsystem fest. Eine Einteilung<br />

junger Menschen auf Haupt- und Realschulen, Gymnasien für Privilegierte und Sonderschulen<br />

entspricht einem elitären Weltbild. Die aus dieser Differenzierung entstehenden<br />

gesellschaftlichen Strukturen sollen bewusst beibehalten und nicht aufgelöst werden. Eine<br />

solche Politik zielt bewusst darauf ab, Menschen vom Zugang zu höherer Bildung abzuhalten<br />

und ist inakzteptabel.<br />

Die SPD kämpft für die Einführung der Gemeinschaftsschule. Aber auch die Chancen, die sich<br />

aus einer solchen richtigen Politik eröffnen, die nebenbei auch bei der Bevölkerung immer<br />

mehr Sympathie erhält, werden durch Inkonsequenz und Unehrlichkeit vertan. Zunächst ist in<br />

diesem Zusammenhang die Tatsache zu nennen, dass die SPD nicht offensiv genug für diese<br />

Politik eintritt. Stattdessen wirkt es mitunter so, als wolle sie diese Forderung durch<br />

umschreibende Formulierungen wie „Eine Schule für alle!“ kaschieren. Viel schlimmer noch ist,<br />

dass die SPD ihre Politik da, wo sie es könnte, nicht umsetzt. In Berlin hätte sie die Möglichkeit<br />

zusammen mit der Linkspartei die Gemeinschaftsschule einzuführen, in Rheinland-Pfalz<br />

könnte sie es sogar alleine. Geschehen ist in beiden Ländern zu wenig. Diese Unehrlichkeit und<br />

Inkonsequenz führt – nicht zu Unrecht – zu massiver Unglaubwürdigkeit. Besonders<br />

kritikwürdig sind Bestrebungen, innerhalb entgegen den Beschlüssen des Hamburger<br />

Parteitages ein zweigliedriges System zu etablieren.<br />

Wir <strong>Jusos</strong> wollen diese soziale Selektion auflösen und das mehrgliedrige Schulsystem<br />

abschaffen! Wir fordern stattdessen die Einführung einer Gemeinschaftsschule, in der alle<br />

SchülerInnen gemeinsam unterrichtet werden. Wie internationale Vergleichsstudien zeigen,<br />

haben in einer solchen Schulform sowohl leistungsschwächere als auch leistungsstärkere<br />

SchülerInnen einen größeren Bildungserfolg als in einem differenzierten Schulsystem. Wir<br />

<strong>Jusos</strong> wollen, daher die flächendeckende Einführung von Gemeinschaftsschulen. Der Erfolg der<br />

Gemeinschaftsschule ist bewiesen, wir brauchen keine Modellprojekte und keine Tests mehr.<br />

Die SPD steht daher in der Pflicht, wann immer sie Regierungsverantwortung in einem<br />

Bundesland trägt, die Umstellung der Schulstruktur voranzutreiben.<br />

Für eine Öffnung der Hochschulen!<br />

BildungspolitikerInnen aller Parteien fordern die Ausweitung der Kapazitäten an den<br />

Hochschulen, damit mehr Studierende einen Studienplatz erhalten können. Dies hat allerdings<br />

noch keine Auswirkungen auf die Realität. Dadurch, dass in erster Linie die Bundesländer für<br />

die Zulassungsregelungen und die Finanzierung der Studienplätze zuständig sind, wird die<br />

Frage der Kapazitäten zu sehr von fiskalischen Gesichtspunkten geleitet. Durch die Einigung<br />

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