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B 1 - Jusos

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Beschlüsse Bundeskongress 2008, Weimar<br />

konsumieren einen geringeren Anteil ihres Einkommens. Auch damit sinkt die Nachfrage nach<br />

Waren und Dienstleistungen. Und drittens reduziert der Druck auf das gesamte Tarifgefüge die<br />

Lohnquote trotz höherer Tarifabschlüsse in diesem Jahr immer weiter. Ausdruck dieser<br />

Entwicklung sind die im Zeitraum zwischen 2000 und 2008 um 0,8% gesunkenen Reallöhne<br />

pro Kopf.<br />

Die Prekarisierung der Arbeitswelt ist also Ausdruck eines veränderten Kräfteverhältnisses von<br />

Arbeit und Kapital zu Ungunsten der ArbeitnehmerInnen. Durch die Politik der Agenda 2010<br />

wurde die Ausweitung atypischer Beschäftigungsformen in Deutschland deutlich befördert.<br />

Wir <strong>Jusos</strong> sind nicht bereit weiter zuzuschauen, wie sich auf dem Arbeitsmarkt immer mehr<br />

menschenunwürdige Verhältnisse durchsetzen. Hier müssen wir uns in den politischen Kampf<br />

für konkrete staatliche Regulierungen begeben. Unser Ziel muss es sein, den heute prekär und<br />

atypisch Beschäftigten eine gesicherte und gute Arbeit zu ermöglichen.<br />

Der Prekarisierung politische Regulierung entgegensetzen!<br />

Prekäre Beschäftigung ist sehr vielfältig. Im Folgenden möchten wir die negativen<br />

Auswirkungen der am meisten verbreiteten Formen prekärer Beschäftigung skizzieren und<br />

Forderungen für eine politische Regulierung aufstellen.<br />

Wir wollen die Situation der betroffenen Beschäftigten verbessern und ihnen die Perspektive<br />

auf eine menschenwürdige Arbeit zu eröffnen.<br />

Befristete Beschäftigungsverhältnisse<br />

Junge ArbeitnehmerInnen sind überproportional häufig von Befristung betroffen. Einmal<br />

wegen ihres jugendlichen Alters – mit jungen Menschen werden eher befristete Verträge<br />

geschlossen – und dann, weil sie häufig BerufseinsteigerInnen sind. Dabei sind sowohl<br />

ArbeitnehmerInnen mit unter- als auch solche mit überdurchschnittlicher Qualifikation<br />

besonders von Befristung betroffen. ArbeitnehmerInnen mit mittleren beruflichen<br />

Ausbildungsabschlüssen sind unterdurchschnittlich häufig in einer befristen Stelle beschäftigt.<br />

Viele ArbeitgeberInnen nutzen befristete Arbeitsverträge, um den Kündigungsschutz teilweise<br />

zu umgehen. Befristete Arbeitsverhältnisse bergen erhebliche Einschränkungen für die<br />

betroffenen ArbeitnehmerInnen. Durch häufig wechselnde Arbeitsverhältnisse sind die<br />

ArbeitnehmerInnen zu erhöhter Mobilität gezwungen. Die Entlohnung, die Aufstiegs- und<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten sowie die soziale Situation im Betrieb sind in den meisten Fällen<br />

schlechter als in unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen. In der Langzeitbetrachtung ist die<br />

Nutzung befristeter Beschäftigung zudem prozyklisch. In Zeiten guter Konjunktur werden<br />

besonders viele befristete Stellen geschaffen, die wieder verloren gehen, wenn die Konjunktur<br />

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