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Die Zeichen stehen Auf ‚stARt - Liberale Frauen Baden-Württemberg

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1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 198<br />

Evangelische <strong>Frauen</strong> in Württemberg<br />

„Eine Christenheit, die am politischen Leben nicht Anteil<br />

nimmt, verrät ihren Charakter als Salz der Erde.“ 1<br />

1923 beginnt mit der Gründung des Bundes evangelischer <strong>Frauen</strong><br />

(später: <strong>Frauen</strong>Arbeit) eine selbstbewusste und einflussreiche evangelische<br />

<strong>Frauen</strong>verbandsarbeit in Württemberg. <strong>Die</strong> Gründung erfolgt<br />

auf Initiative dreier Verbände: des Deutschen Evangelischen<br />

<strong>Frauen</strong>bundes (DEF/1899), der <strong>Frauen</strong>abteilung des evangelischen<br />

Volksbundes (später: <strong>Frauen</strong>werk/1919) und den Freundinnen junger<br />

Mädchen (heute: Verein für internationale Jugendarbeit/1882). Seit<br />

der Neuordnung evangelischer <strong>Frauen</strong>arbeit 2006 umfassen die<br />

Evangelischen <strong>Frauen</strong> in Württemberg (EFW) als landeskirchliches<br />

Werk alle weiblichen Kirchenmitglieder (1.183.768/53,5 % 2 ), derzeit organisiert<br />

in 24 <strong>Frauen</strong>organisationen und lokalen Gliederungen in<br />

48 Kirchenbezirken.<br />

Auch die <strong>Frauen</strong>Arbeit war während des Nationalsozialismus von <strong>Auf</strong>lösungstendenzen<br />

und geschwächten Strukturen geprägt. Als Teil der<br />

Landeskirche blieb ihr eine äußere Klammer, mit der Restrukturierung<br />

und Weiterarbeit verhältnismäßig schnell zu verwirklichen war.<br />

Kriegsende bedeutete somit <strong>Auf</strong>bruchszeit. Neben der sozialdiakonischen<br />

und gemeindlichen Arbeit gewann die politische Mitwirkung<br />

in der jungen Demokratie als eigenständiges und konstitutives Arbeitsfeld<br />

an Bedeutung. <strong>Die</strong> Teilnahme an der interzonalen, interkonfessionellen<br />

und überparteilichen <strong>Frauen</strong>konferenz 1947 stellt<br />

ein Novum im Selbstverständnis evangelischer <strong>Frauen</strong> dar. Hier beginnt<br />

die Arbeit um breite demokratische und politische Bewusstheit<br />

evangelischer <strong>Frauen</strong>, was sich in den Staatsbürgerlichen Tagungen<br />

kristallisierte. <strong>Die</strong> Verantwortung evangelischer <strong>Frauen</strong> für das öffentliche<br />

Leben, das Politische des <strong>Frauen</strong>alltags und der Abbau von<br />

Hemmungen bei der Beteiligung am politisch-demokratischen Leben<br />

standen hier im Zentrum. 3 Es war unstrittig sich als Gründungsmitglied<br />

einem <strong>Frauen</strong>rat anzuschließen, auch wenn dieser Schritt<br />

kritisch bewertet wurde:<br />

„Wir glauben, dass wir dem Ministerium für lange Zeit einen Vorwand<br />

schaffen, in den Entscheidungsgremien auf die Mitarbeit von <strong>Frauen</strong><br />

zu verzichten oder ihre Mitarbeit nicht in verstärktem Maße anzustreben,<br />

wenn es im <strong>Frauen</strong>rat einen Gesprächspartner für ‚<strong>Frauen</strong>fragen‘<br />

erhält“ 4<br />

„<strong>Die</strong> Wirkungsmöglichkeiten des <strong>Frauen</strong>rats – so wie er bis jetzt geplant<br />

ist – scheinen uns gering zu sein“ 5<br />

Insgesamt waren evangelische <strong>Frauen</strong> über den badischen Schwesterverband<br />

durch Gertrud Hammann von Beginn an mitverantwortlich<br />

engagiert. Aus der württembergisch-evangelischen <strong>Frauen</strong>arbeit<br />

übernahm Gudrun Hummel von 1987–1990 das Amt der Vorsitzenden.<br />

Mit Angelika Klingel, Geschäftsführerin der Ev. Müttergenesung<br />

in Württemberg/EFW, stellen wir seit 2009 die aktuelle Vorsitzende.<br />

1 Aus dem Bericht einer Teilnehmerin der ersten Staatsbürgerlichen Tagung 1951, zitiert in: „Evangelische <strong>Frauen</strong>, wacht auf! <strong>Die</strong> staatsbürgerlichen Tagungen der<br />

<strong>Frauen</strong>arbeit der evangelischen Landeskirche in Württemberg von 1951 – 1969“, Magistra-Arbeit Dorothea Besch, 2004, S. 12.<br />

2 Kirchenamt der EKD, Auswertung des Kirchlichen Meldewesens für die Landeskirche Württemberg zum 31.12.2010.<br />

3 Vgl. hierzu: „Evangelische <strong>Frauen</strong>, wacht auf!“ (s.o.), Magistra-Arbeit Dorothea Besch, 2004.<br />

4 Landeskirchliches Archiv Stuttgart (LKAS), K6, A.2.3.25./C.5.8., zitiert aus: Brief von A. Müller/E. Schindelhauer an Fr. R. Bran, 21.02.1969.<br />

5 LKAS/K6, ebd., zitiert aus: Brief von H. Leuze an Fr. R. Bran, 03.03.1969.<br />

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