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Die Zeichen stehen Auf ‚stARt - Liberale Frauen Baden-Württemberg

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1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 198<br />

Verein für internationale Jugendarbeit e. V.<br />

Landesverein Württemberg<br />

Gründungsdatum: 1882 Gründung des<br />

deutschen Nationalbüros als „Deutscher<br />

Verein der Freundinnen junger Mädchen“.<br />

1940 von der Gestapo aufgelöst, wird der<br />

württ. Verein am 26. April 1947 erneut<br />

gegründet als „Württ. Landesverein der<br />

Freundinnen junger Mädchen“ und<br />

1970 umbenannt in „Verein für internationale<br />

Jugendarbeit e. V.“.<br />

Gründungsanlass: Arbeitsmigration<br />

von <strong>Frauen</strong>, Netzwerk gegen Menschenhandel<br />

Der Verein für internationale Jugendarbeit<br />

(vij) ist aus der ersten <strong>Frauen</strong>bewegung hervorgegangen.<br />

Ziel des 1877 in Genf von Josephine<br />

Buttler gegründeten internationalen<br />

<strong>Frauen</strong>netzwerkes „Union Internationale des Amies des la jeune<br />

Filles“ war es, Menschenhandel und Zwangsprostitution entgegen<br />

zu wirken. Denn viele junge <strong>Frauen</strong>, die im Zuge der Industrialisierung<br />

als <strong>Die</strong>nstbotin Arbeit suchend vom Land in die Stadt kamen,<br />

landeten ungewollt in der Prostitution.<br />

Um die jungen <strong>Frauen</strong> auf ihrem Weg zu einer seriösen Arbeitsstelle<br />

schützen und begleiten zu können, richtete der Verein in den größeren<br />

europäischen Städten Wohnheime ein (fünf davon existieren<br />

noch heute). Aus dem Abholdienst der jungen <strong>Frauen</strong> vom Bahnhof<br />

entstand 1897 die Bahnhofsmission. Waren die Gründerinnen<br />

1882 noch der Überzeugung, dass Prostitution abgeschafft werden<br />

könne ebenso wie die von ihnen beklagte Doppelmoral in der Gesellschaft<br />

– Ehemännern wird der Besuch im Bordell zugestanden,<br />

Ehefrauen verfügen über keinerlei sexuelle Selbstbestimmung – hat<br />

sich der gesellschaftliche Diskurs heute verlagert.<br />

Durch die Legalisierung der Prostitution in Deutschland nach der<br />

Jahrtausendwende hat sich auf den ersten Blick zwar die Situation<br />

der Sexarbeiterinnen verbessert, aber auch Menschenhändlern Tür<br />

und Tor für sexuelle Ausbeutung geöffnet. Denn die Öffnung der<br />

innereuropäischen Grenzen ermöglicht Zuhältern, die <strong>Die</strong>nste von<br />

Zwangsprostituierten zu Dumpingpreisen in sogenannten Flatrate-<br />

Bordellen („so oft du willst“) anzubieten. Das Risiko der Strafverfolgung<br />

ist für sie gering. Nur wenn die Ausgebeuteten die Zuhälter<br />

anzeigen und gegen sie vor Gericht aussagen, können Polizei und<br />

Justiz eingreifen.<br />

Mit der zweiten <strong>Frauen</strong>bewegung in den 1970er Jahren haben sich<br />

<strong>Frauen</strong> sexuelle Selbstbestimmung, aber auch politische Mitbestimmung<br />

und gesellschaftliche Teilhabe erkämpft. <strong>Die</strong> daraus ent<strong>stehen</strong>den<br />

Chancen allen <strong>Frauen</strong> zu erschließen ist noch heute eine<br />

Herausforderung, für die sich der vij im Rahmen seiner Möglichkeiten<br />

durch Beratungs- und Bildungsangebote einsetzt.<br />

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