Die Zeichen stehen Auf âstARt - Liberale Frauen Baden-Württemberg
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2 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994<br />
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Viele Institutionen und Kooperationspartner haben mit dem Netzwerk<br />
und seinen variierenden Tagungsvorbereitungsgruppen an unterschiedlichen<br />
Tagungsorten seitdem zusammengearbeitet: so wie<br />
zum Beispiel 1991 schon im Vorfeld der Gründung die Macherinnen<br />
der Ausstellung „Karlsruher <strong>Frauen</strong> 1715-1945“ zur NS–Geschichte von<br />
<strong>Frauen</strong>. Nach der Vereinsstatuierung kratzten die Themen und Inhalte<br />
der dann jährlich seit 1995 stattfindenden Tagungen mit Bedacht weiterhin<br />
an festbetonierten „männ lichen“ Geschichtsstatements: 1995<br />
mit dem Titel: „<strong>Frauen</strong> und Nation“, 1996 mit der Überschrift: „<strong>Frauen</strong><br />
– Bündnis – Politik in Geschichte und Gegenwart“, 1997 mit dem Ausleuchten<br />
von „Revolutionen und weiblichen Emanzipationsstrategien<br />
1789–1848“, 1998 mit der Frage: „Emanzipiert Revolution? <strong>Frauen</strong><br />
in der Revolution von 1848/49“, 1999 mit dem Rückblick auf „50 Jahre<br />
Grundgesetz, Menschen und Bürgerrechte als <strong>Frauen</strong>rechte“. 2000<br />
mit der Feststellung: „Klio macht Schule“, 2001 mit der Problematik:<br />
„… wie hältst du‘s mit der Religion?“, 2002 mit der Untersuchung „Gedächtnis<br />
und Erinnerung in unserer Gesellschaft – Museen als Erinnerungsorte“,<br />
2003 mit der aufmüpfigen Frage: „Wie weiblich ist das Verbrechen?“,<br />
2004 mit der Jubiläumstagung und der hier vorgestellten<br />
Thematik: „Eroberung der Geschichte – <strong>Frauen</strong> und Tradition“ , 2005<br />
mit der doppeldeutigen Formulierung: „Wie <strong>Frauen</strong> „stiften“ gehen“.<br />
2007 wurde in einer dazu einberufenen Zukunftswerkstatt beschlossen,<br />
eine neue Konzeption umzusetzen, die die Arbeitsergebnisse<br />
des Vereins mit dem Motto „Weniger Verein, mehr lebendiges Netzwerk“<br />
auf neue Bahnen lenken sollte.<br />
Formal notwendige Bürokratie sollte einer „bewegteren“ inhaltlichen<br />
Gestaltung weichen. Ein zwei- bis drei-jähriger Abstand zwischen den<br />
Tagungen sollte Raum für neue Arbeitsformen schaffen und die Vereinbarkeit<br />
von Berufs- und Vereinsarbeit erleichtern. Damit beginnt<br />
thematisch ein verstärkt wirtschaftlich/gesellschaftlich orientiertes Kapitel<br />
des Netzwerkes, wie dies zum Beispiel die nun folgende Tagung<br />
von 2007 unter dem Titel: „<strong>Frauen</strong> und Geld“ zeigt. Alternierend mit den<br />
Tagungen finden nun jährlich Thementage und Treffen statt – „<strong>Frauen</strong>geschichte<br />
on the road“ – die sich bisher zum Beispiel in Mannheim,<br />
Heidelberg, Murnau, Kehl, Straßburg und Villingen-Schwenningen an<br />
lokalen frauenhistorischen Besonderheiten abarbeiteten. Im Jahr 2012<br />
sind Arbeitstreffen in Freiburg und Marburg geplant. <strong>Die</strong> bislang letzte<br />
Tagung fand 2010 mit dem Titel: „zwischenWelten – <strong>Frauen</strong> in Migrationsprozessen<br />
im 18. und 19. Jahrhundert“ statt. Es war eine Tagung,<br />
die in bewährter Tradition Leben und Wissen<br />
miteinander verknüpfte. <strong>Die</strong> Themen der Tagungen<br />
2013 und 2014 – zum zwanzigjährigen<br />
Jubiläum – sind gerade in Vorbereitung.<br />
Fazit: Es war und ist nicht leicht, eine solche Erfolgsbilanz<br />
eines nur rund 160 Mitgliedsfrauen<br />
starken <strong>Frauen</strong>netzwerkes zu präsentieren. Voraussetzung<br />
war und ist ein kontinuierliches<br />
Engagement, eine militante Phantasie und<br />
eine gedeihliche, lustvolle Zusammenarbeit in<br />
den unterschiedlichen Treffen und Gremien.<br />
Und dies besonders im Vorstand, in dem interessierte<br />
Mitgliedsfrauen zum Mitarbeiten stets willkommen sind. Dass<br />
dieses Engagement im Ehrenamt geschah und geschieht, ist netzwerkspezifisch<br />
und immer noch ein besonders notwendiges Agieren<br />
und Lobbyverhalten von <strong>Frauen</strong>. Und last but not least kann das dafür<br />
notwendige Durchhaltevermögen, gekoppelt mit dem Verzicht auf<br />
materielle Werte nur durch eine ideelle Haltung geleistet werden, deren<br />
Ziel es ist, gesellschaftliche Verbesserungen zu erreichen. <strong>Die</strong><br />
Überwindung klischeehafter Einschränkungen von <strong>Frauen</strong> ist dafür<br />
unabdingbar. Und dafür lohnt sich alle Mühe … .<br />
Mascha Riepl-Schmidt<br />
Gründungs- und Ehrenmitglied im Verein<br />
<strong>Frauen</strong> & Geschichte <strong>Baden</strong>-Württemberg e. V.<br />
10 Jahre<strong>Frauen</strong> & Geschichte <strong>Baden</strong>-<br />
Württemberg e. V. – Ehrung einiger<br />
Gründungsmitglieder.<br />
Dokumentationen der letzten drei Tagungen von <strong>Frauen</strong> & Geschichte <strong>Baden</strong>-<br />
Württemberg e. V.: R. Johanna Regnath, Mascha Riepl-Schmidt, Ute Scherb (Hg.):<br />
Eroberung der Geschichte. <strong>Frauen</strong> und Tradition. LitVerlag Hamburg 2007; R.<br />
Johanna Regnath, Christine Rudolf (Hg.): <strong>Frauen</strong> und Geld. Wider die ökonomische<br />
Unsichtbarkeit von <strong>Frauen</strong>. Ulrike Helmer Verlag, Königstein/Taunus 2008; Edeltraud<br />
Aubele, Gabriele Pieri (Hg.): Femina Migrans. <strong>Frauen</strong> in Migrationsprozessen<br />
(18.–20. Jahrhundert), Ulrike Helmer Verlag, Sulzbach/Taunus 2011.<br />
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