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großen W ert anerkennen. Die Zahlen des Berichtes<br />
geben dem Betriebsführer, der Schachtverwaltung und<br />
dem Vorstande des Gesamtbetriebes ein klares Bild<br />
von dem jeweiligen Stande der Ausbildung und gestatten<br />
einen Ausblick in die zukünftige Entwicklung<br />
der Nachwuchsfrage.<br />
Die Übersicht 1 des Berichtes läßt die Belegung,<br />
den Zu- und Abgang der Bergjungleute erkennen. Bei<br />
einem Vergleich mit der Gefolgschaftszahl ist leicht<br />
festzustellen, ob die Anzahl der Bergjungleute in den<br />
einzelnen Jahrgängen im richtigen Verhältnis zur Gesamtgefolgschaft<br />
steht. Erfahrungsgemäß sind etwa<br />
40/0 der Gesamtgefolgschaftszahl jährlich an Bergjungleuten<br />
einzustellen, wenn einer Überalterung der<br />
Belegschaft vorgebeugt werden soll.<br />
Die Übersicht 2 zeigt die Verteilung der Bergjungleute<br />
auf W erkstatt und Betrieb, während die<br />
3. Übersicht Auskunft über die schulische Ausbildung<br />
gibt. Zur Ergänzung werden hier die willkürlich versäumten<br />
Unterrichtsstunden in der Bergmännischen<br />
Berufsschule eingetragen; damit ist dem Leiter der<br />
Schachtanlage Gelegenheit gegeben, sich über den<br />
mehr oder minder regelmäßigen Besuch zu unterrichten<br />
und, nötigenfalls, durch Einwirkung auf<br />
die nachgeordneten Stellen eine Besserung herbeizuführen.<br />
Aus der 4. Übersicht ist die Verteilung der<br />
bei den Lehrmeistern (Zimmerhauern) beschäftigten<br />
Bergjungleute auf die einzelnen Steigerabteilungen zu<br />
ersehen.<br />
Einen sehr wichtigen Aufschluß über die Durchführung<br />
der praktischen Ausbildung bilden die Angaben<br />
der Übersicht 5. Sie lassen erkennen, ob bei<br />
den Gedingeschleppern und Lehrhäuern ein regelmäßiger<br />
Wechsel der Arbeitsplätze vorgenommen<br />
wird, und ob die Haueranwärter während der Dauer<br />
der Hauerausbildung in Flözstrecken beschäftigt sind.<br />
Beschäftigungsgruppe<br />
Schlepper<br />
1 Jahr<br />
wöchentlich<br />
1 Doppelstunde<br />
Gedinge-<br />
Schlepper<br />
Lehrhäuer<br />
Praktische<br />
Ausbildung<br />
le 1 bis 2 Bergjungleute<br />
unter<br />
Leitung eines<br />
Lehrmeisters<br />
(Zimmerhauers)<br />
bei leichtern<br />
Zimmerhauerarbeiten,<br />
anschließend<br />
im Förderbetrieb<br />
Beschäftigung<br />
mit den verschiedensten<br />
Gedingearbeiten<br />
(Überwachung<br />
des regelmäßigen<br />
Wechsels durch<br />
Listenführung)<br />
Beschäftigung im<br />
1. Halbjahr wie<br />
G ruppe der G e<br />
dingeschlepper,<br />
im 2. Halbjahr als<br />
Haueranwärter<br />
in den Streckenbetrieben<br />
ihres<br />
Reviers<br />
Dauer<br />
4—6<br />
Monate<br />
18-24<br />
Monate<br />
2 Jahre<br />
1 Jahr<br />
Theoretische<br />
Ausbildung<br />
Oberstufe<br />
der Bergberufsschule<br />
Ausbildungslehrgang<br />
für Oedingeschlepper<br />
Belehrungen<br />
über Neuerungen<br />
im<br />
Grubenbetrieb<br />
und in der<br />
Unfallverhütung<br />
Ausbildungslehrgang<br />
für Hauer<br />
Dauer<br />
1 Jahr<br />
wöchentlich<br />
4 Stunden<br />
monatlich<br />
1 Doppelstunde<br />
die letzten<br />
6 Monate<br />
wöchentlich<br />
1 Doppelstunde<br />
In der 6. Nachweisung des Berichtes gibt der<br />
Unterrichtsleiter einen Überblick über den Besuch der<br />
verschiedenen Lehrgänge. Aus dem Anteil der Lehrhäuer<br />
an der Gefolgschaft untertage geht hervor, wie<br />
weit die Schachtanlage ihren Hauernachwuchs gesichert<br />
hat. Angaben über besondere Veranstaltungen<br />
vervollständigen den monatlichen Bericht.<br />
Auf Grund dieser Ausführungen gestaltet sich das<br />
Ausbildungswesen untertage nach dem vorstehenden<br />
Übersichtsplan. Daran schließen sich wie bisher die<br />
Sonderausbildungslehrgänge für Ortsälteste, Schießmeister,<br />
Wettermänner, Grubenlokomotivführer und<br />
-Schlosser, Rutschen- und Bandmeister usw.<br />
Bei der Durchführung des geschilderten Planes<br />
ergibt sich für die untertage beschäftigten jungen<br />
Leute ein festgefügter Ausbildungsgang, der im Verein<br />
mit der Schulung übertage die besten Erfolge verbürgt.<br />
Es ist ein Weg, nicht d e r W eg; da er aber<br />
aus den Bedürfnissen des praktischen Betriebes hervorgegangen<br />
ist, wird er — wie ich hoffe — hier und<br />
da Anregungen geben und dazu beitragen, daß der so<br />
wichtigen Ausbildung untertage mehr Aufmerksamkeit<br />
zugewandt wird, als es jetzt noch vielfach der Fall ist.<br />
Die Sorge um den Nachwuchs bedeutet im Bergbau<br />
eine Pflicht der Betriebsführung; sie muß ihr schon<br />
deshalb Vorbehalten bleiben, weil die praktische<br />
Anleitung untertage das Herzstück der Ausbildung<br />
darstHlt, der gegenüber alle theoretische Schulung nur<br />
vorbereitende oder unterstützende Bedeutung hat.<br />
Z u sa m m e n fa ssu n g .<br />
Von dem Gedanken ausgehend, daß das fachliche<br />
Können eine Vorbedingung für die Arbeitsfreudigkeit<br />
ist, wird die Notwendigkeit der beruflichen Schulung<br />
des bergmännischen Nachwuchses nachgewiesen und<br />
gezeigt, daß die Ausbildung übertage vielfach schon der<br />
Forderung einer wirklichen Berufserziehung genügt.<br />
Anschließend werden die Gründe erörtert, welche<br />
die Ausbildung untertage in mancher Hinsicht verbesserungsbedürftig<br />
erscheinen lassen, und die an den<br />
Ausbildungsbeamten zu stellenden Ansprüche dargelegt.<br />
Ein bewährter Plan umfaßt a) die Gruppe der<br />
Schlepper, b) die Gruppe der Gedingeschlepper, c) die<br />
Gruppe der Lehrhäuer. Für die 1. Gruppe wird eine<br />
sofortige Beschäftigung in der Förderung abgelehnt<br />
und die Anlernung einzeln oder zu zweien durch erfahrene<br />
Zimmerhauer (Lehrmeister) vorgeschlagen.<br />
Die Aufgaben dieser Lehrmeister werden im einzelnen<br />
aufgeführt. Für die Gedingeschlepper wird ein planvoller<br />
Wechsel des Arbeitsplatzes empfohlen. Die Ausbildung<br />
der Haueranwärter soll nicht in Lehrrevieren,<br />
sondern in den Streckenbetrieben ihres Reviers (Flözstrecken)<br />
erfolgen. Für die monatlichen Berichte empfiehlt<br />
es sich, Formblätter zu verwenden, die einen<br />
genauen Überblick über den jeweiligen Stand des Ausbildungswesens<br />
ermöglichen. Zum Schluß wird der<br />
gesamte Ausbildungsgang untertage in einer Übersicht<br />
dargestellt.<br />
UM S C<br />
Neuere englische Untersuchungen<br />
über Wetter- und Temperaturverhältnisse vor Ort<br />
in tiefen Gruben.<br />
Mit der ständig zunehmenden Teufe, in die der Bergbau<br />
vorzudringen genötigt ist, gewinnen die Zusammen-<br />
H A U .<br />
hänge zwischen den Temperatur- und Wetterverhältnissen<br />
und damit die physiologischen Arbeitsbedingungen<br />
steigende Bedeutung. Auch in England haben nunmehr eine<br />
Reihe von Gruben die Teufengrenze erreicht, bis zu der<br />
der Kohlenabbau von einem im Jahre 1905 zur Prüfung<br />
dieser Frage eingesetzten Ausschuß für durchführbar