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406 G lückau f Nr. 18 versteppt hier also nach der Abholzung der Wälder ähnlich wie in Nordamerika, obwohl es im regenreichen Subtropengebiet liegt. Am Ende seiner Reise besuchte der Vortragende die Manganerz-Vorkommen in der Nähe der Stadt Bello Horizonte. Der Absatz dieser Erze hatte während des Krieges einen lebhaften Aufschwung genommen, war aber infolge der Wirtschaftskrise zurückgegangen; zur Zeit ist die Förderung wieder stark im Steigen begriffen. Der anschließende Vortrag von Dr. Dietz, Berlin, behandelte die geologischen Verhältnisse am Rio Marahü im Staate Bahia (Brasilien). Gegenwärtig sind starke Bestrebungen im Gange, die an der Ostküste Brasiliens vorkommenden ölhaltigen Gesteine auszubeuten und daraus Treibstoffe zu gewinnen. Die ölreichen Schichten bestehen aus dem sogenannten Marahunit, einer dem Schichtenverbande des Alttertiärs eingelagerten Algenkohle. .An der Küste des Staates Bahia liegt östlich von der aus archaischen Gesteinen bestehenden Brasilianischen Masse ein 10 —30 km breiter Streifen Tertiär. Nur bei Itacare an der Mündung des Rio de Contas und bei Bahia stoßen die Gneise und Granite des Archaikums an die Küste des Atlantischen Ozeans. An mehreren Stellen konnte eine Störung zwischen dem Archaikum und dem Tertiär festgestellt werden, unter dem bei Bahia noch Schichten der Kreide hervortreten. Hier ist das junge Gebirge grabenartig im Archaikum versenkt. D,a das Tertiär der Küsteu*- zone aus weichen Schichten besteht, denen gelegentlich Riffkalke eingelagert sind, hat die Erosion die Landschaft flachhügelig herausgearbeitet. Die Erhebungen reichen bis 50 m über den Meeresspiegel. Mit einem Steilrand beginnt das Kristallin des eigentlichen Gebirges, das von 100 m aus dem Küstengebiet bis zu 400 m weiter landeinwärts bei Jequie ansteigt. Der Vortragende hatte die Küstenzone im Gebiet des Rio Marahü, 100 km südlich von Bahia, auf die Lagerung und die Mächtigkeit des hochwertigen Marahunits zu untersuchen, der hier bereits vor 50 Jahren von einer englischen Gesellschaft in großzügiger Weise ausgebeutet worden war. Diesen Betrieb hatte aber die weite Entfernung vom Mutterlande bald wieder zum Erliegen gebracht. Jetzt will die brasilianische Regierung die Ö l gewinnung in eigene Verwaltung nehmen. Der Marahunit, aus dem man das Öl durch Destillation gewinnt, enthält nach deutschen Analysen 25 —32o/o Schwelteer, der dann weiter auf Benzin, Dieselöl und Paraffin verarbeitet wird. An einer ganzen Anzahl von Punkten ist das Marahunitflöz in abbauwürdiger Mächtigkeit im Bereich des Rio Marahü festgestellt worden. ln der Küstenzone sind die Tertiärschichten flachwellig gelagert. Am Gebirgsrande treten mürbe Sandsteine des Eozäns zutage, die Einlagerungen von Schiefer, Kalk und Marahunitflözen enthalten. Diskordant liegen darüber die bunten Sandsteine und Tone des Jungtertiärs und schneiden die ältere Schichtenfolge spießwinklig ab. An der Basis der Transgressionsfläche liegt häufig ein mächtiges grobes Basalkonglomerat. Diese Schichtenfolge wird wiederum diskordant von reinen, weißen, locker gelagerten Quarzsanden abgeschnitten. Die Quarzkörner sind gut abgerollt und erreichen bis 5 mm im Durchmesser. Die weißen Sande bilden in der Küstenzone des Rio Marahü fast überall die Kuppen der Berge. Außer dem Marahunit kommen folgende nutzbaren Gesteine am Rio Marahü vor: Ölschiefer, der genetisch mit dem Marahunit in engster Verbindung steht, eine junge Blätterkohle mit sehr hohem Ölgehalt, Braunkohle auf der Insel Jurumama und Asphalt bei Taipü-mirim, der auf einer unregelmäßigen Ölimprägnierung der alluvialen Sande im Strand beruht. Die Mächtigkeit der Imprägnationszone, die das Vorhandensein von Erdöl anzeigt, ist durch Bohrungen einmal mit 7 m und gleich daneben mit nur 2 m festgestellt worden. In Lobato, einer Vorstadt von Bahia, hat man Erdöl in geringen Mengen in einem kleinen Schürf neben der Bruchspalte Tertiär gegen Archaikum erschlossen. Das Öl tropft hier aus tertiären Sandsteinen. Auf der Insel Camamü ist am Rio Marahü in der jungtertiären Schichtenfolge eine 1,80 m mächtige Korallenbank eingelagert und durch metasomatische Vorgänge in einen verhältnismäßig reinen Schwerspat verwandelt worden. Breite Mangrovewälder umsäumen das Festland und die Inseln; der Schlick erreicht Mächtigkeiten bis zu 10m. In jüngerer Zeit hebt sich das Land, da kleine Meeresbuchten und Seen im Küstenstreifen vom Ozean abgetrennt sind und Süßwasser führen. Der Rio Marahü ist bis Joäo Branco mit 10000-t-Schiffen zu befahren, so daß ein guter Frachtweg offensteht. C. Dietz. Kokereiausschuß. In der 41. Sitzung des Kokereiausschusses, die am 22. April unter dem Vorsitz von Direktor Dr.-Ing. Krueger, Waldenburg, im Hause des Bergbau-Vereins zu Essen stattfand, wurden folgende Vorträge gehalten. Dr. Engelhardt, Frankfurt (Main): Verwendung aktiver Stoffe im Kokerei- und Gaswerksbetrieb; Dr. Wucherer, Wiesbaden: Druck-Kälte-Verfahren zur Abscheidung von Benzol aus Koksofengas; Dr. De mann, Essen: Überblick über die Verbesserungen des Waschölverfahrens. Die Vorträge werden in der Zeitschrift Stahl und Eisen oder hier zum Abdruck gelangen. Monatsdurchschnitt bzw. Monat WIR T S C H A F T L I C H E S. arinsges. Preßkohlenherstellung 1000 t , 1000 t © auf Zechen o und Hütten -• Der Ruhrkohlenbergbau im März 1937. Koksgewinnung o davon “ o auf Zechen täglich c c ; c L> (Li J3
1. Mai 1937 Glückauf 407 ł - i ¡as Wagenstellung in den wichtigem deutschen Bergbaubezirken im März 1937. (Wagen auf 10 t Ladegewicht zurückgeführt.) Insgesamt Arbeitstäglich Bezirk gestellte Wagen + 1937 1936 1937 1936 1937 g e g % .1936 Steinkohle Insgesamt . . . . 904941 111698234867 44679 + 28,14 davon R u h r .................... 538 321 711 700 20 705 28 468 + 37,49 Oberschlesien . . 159 525 180 825 6 136 7 233 + 17,88 Niederschlesien 34 893 36 436 1342 1 457 + 8,57 Saar........................ 81 141 92 460 3 182 3 698 + 16,22 Aachen ................ 53 327 54 776 2 051 2 191 + 6,83 Sachsen ................ 25 096 27 059 965 1083 + 12,23 Ibbenbüren, Deister und Obernkirchen 12 638 13 726 486 549 + 12,96 Braunkohle Insgesamt . . . . 331 661 364 489 12 759 14 580 + 14,27 davon Mitteldeutschland 152 786 172 646 5 877 6 906 + 17,51 Westdeutschland1. 7 868 8 475 302 339 + 12,25 Ostdeutschland . . 80 592 79 000 3 101 3 160 + 1,90 Süddeutschland. . 10 184 11 679 393 467 + 18,83 Rheinland . . . . 80 231 92 689 3 086 3 708 + 20,16 i Ohne Rheinland. Güterverkehr im Hafen Wanne im 1. Vierteljahr 1937. Güterumschlag 1936 t 1937 Westhafen..................................... 473 987 552 179 davon B rennstoffe................. 458222 531235 Osthafen......................................... 19 732 24 525 davon B ren n sto ffe................ 2943 9430 insges. 493 719 576 704 davon Brennstoffe 461 165 540665 In bzw. aus der Richtung Duisburg-Ruhrort (Inland) . 83 381 143 849 Duisburg-Ruhrort (Ausland) 233 443 292 743 Emden......................................... 103 627 52 411 B rem en..................................... 29 346 34 297 Hannover ................................. 43 922 53 404 Kohlengewinnung Deutschlands im Februar 1937'. Die Lage am Kohlenmarkt war im Februar gegenüber dem Vormonat im großen und ganzen unverändert. Die Abrufe an Hausbrandkohle ließen der Jahreszeit entsprechend etwas nach; der Absatz an Industriekohle dagegen blieb unverändert gut. Im Kahnversand traten infolge Hochwassers in der zweiten Hälfte des Monats einige Störungen auf. Arbeitstäglich ergibt sich bei der Steinkohlenförderung eine weitere Zunahme um 2286 t oder 0,38% auf 596663 t, während die Braunkohlenförderung um 24768 t oder 4,07% zurückgegangen ist. Uber die Kohlengewinnung in den ersten beiden Monaten des Berichtsjahres im Vergleich mit der Gewinnung in den Vorjahren unterrichtet die folgende Zahlentafel (in 1000 t). Monatsdurchschnitt bzw. Monat Koks Steinkohle Preßsteinkohle Braunkohle (roh) t Braunkohlenkoks Preßbraunkohle 1932 . . . . 8 728 1594 365 10218 65 2479 1933 . . . 9 141 1763 405 10 566 70 2505 1934 . . . 10 405 2040 433 11 439 75 2615 19352 . . 11 918 2463 456 12 282 69 2742 1936 . . . . 13 198 2988 511 13 445 149 3007 1937: Jan. 14 856 3349 580 15186 209 3419 Febr. 14 297 3037 565 14 002 195 3218 Jan.-Febr. 14 576 3193 572 14 594 202 3319 1 Nach Angaben der W irtschaftsgruppe Bergbau. 1 Seit März 1935 einschl. Saarland. Die Qewinnungsergebnisse der einzelnen Bergbaubezirke sind aus der folgenden Zahlentafel zu ersehen. Februar Januar-Februar ± 1937 Bezirk 1937 1936 1937 t t t % geg. 1936 Steinkohle Ruhrbezirk .... 9899855 17937182 20180880 + 12,51 Aachen .................... 604676 1288317 1244200 - 3,42 Saarland.................... 1070424 1867387 2157894 + 15,56 Niedersachsen . . . 167593 314323 334144 + 6,31 Sachsen .................... 309461 617308 635960 + 3,02 Oberschlesien . . . 1826718 3438746 3745499 + 8,92 Niederschlesien . . 412166 829848 842180 + 1,49 Übrig. Deutschland 5741 10495 11942 + 13,79 zus. 14296634 26303606 29152699 + 10,83 Koks Ruhrbezirk .... 2347867 4266208 4925510 + 15,45 Aachen .................... 103290 211478 213832 + 1,11 Saarland.................... 207583 432780 438401 + 1,30 Niedersachsen . . . 21347 43212 44360 + 2,66 Sachsen .................... 22813 52 487 51136 2,57 Oberschlesien . . . 137372 249963 297703 + 19,10 Niederschlesien . . 96597 172 555 206231 + 19,52 Übrig. Deutschland 100476 197872 209300 + 5,78 zus. 3037345 5626555 6386473 + 13,51 Preßsteinkohle Ruhrbezirk .... 361210 617068 732168 + 18,65 Aachen .................... 30237 46614 62766 + 34,65 Niedersachsen . . . 35334 62615 72849 + 16,34 Sachsen .................... 11513 23334 23684 + 1,50 Oberschlesien . . 25411 40529 48723 + 20,22 Niederschlesien . . 6622 14045 13661 - 2,73 Oberrhein. Bezirk . 44725 88706 92929 + 4,76 Übrig. Deutschland 49522 112740 98207 - 12,89 zus. 564574 1005651 1144987 + 13,86 Braunkohle Rheinland................ Mitteldeutschland 4057829 7564630 8451083 + 11,72 westelbisch . . 6019320 10871 496 12634038 + 16,21 ostelbisch . . . 3695383 6828767 7629720 + 11,73 B a y e rn .................... 225317 398258 464094 + 16,53 Übrig. Deutschland 4508 9415 9080 - 3,56 zus. 14002357 25672566 29188015 + 13,69 Mitteldeutschland Braunkohlen-Koks westelbisch . . 195145 174207 404002| +131,91 Preßbraunkohle Rheinland................ Mitteldeutschland 873459 1648028 1799129 + 9,17 westelbisch . . 1383561 2 197 506 2883136 + 31,20 ostelbisch . . . 949102 1701 597 1930177 + 13,43 B a y e rn .................... 12366 28813 25034 - 13,12 zus. 3218488 5575944 6637476 + 19,04 Brennstoffausfuhr Großbritanniens im Februar 1937'. K o h le.................... K o k s .................... Preßkohle .... Februar Januar-Februar 1936 1937 1936 1937 2624 205 62 9,96 12,00 10,66 Menge in 1000 metr. t 2651 204 48 5461 447 102 5686 436 100 Wert je metr. t in Jt 10,38 10,06 10,33 13,78 12,04 13,93 11,80 10,79 11,72 ± 1937 gegen 1936 % + 4,13 - 2,50 2,29 + 2,68 + 15,70 + 8,62 Ladeverschiffungen K o h le.................... K o k s .................... Preßkohle .... Bunkerverschiffungen 1000 metr. t 983 936 2024 1942 - 4,02 r Acc. rel. to Trade a. Nav.
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