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Prof. Dr. Stefan Gäth,<br />

Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

Foto: privat<br />

Die Knappheit<br />

im Auge behalten!<br />

So wenig wie die Energie gemäß des ersten<br />

Hauptsatzes der Thermodynamik erzeugt<br />

und verbraucht werden kann, sondern nur<br />

in andere Energiearten umgewandelt wird,<br />

so wenig lassen sich Kupfer, Gold, Palladi-<br />

um, Indium und die anderen Ressourcen<br />

erzeugen und verbrauchen. Man kann sie<br />

nur (immer) wiedergewinnen.<br />

Unsere Erde verlangt im Hinblick auf unse-<br />

ren Rohstoffbedarf zunehmend strategisches<br />

Handeln. Das gilt aber nicht nur für die<br />

Gruppe der Energieträger, sondern zuneh-<br />

mend auch für andere essentielle Ressour-<br />

cen wie Metalle und Nichtmetalle sowie<br />

unter anderen den lebensnotwendigen<br />

Phosphor. Die Schere zwischen Rohstoff-<br />

konsum und Rohstoffangebot wird sich in<br />

den kommenden Jahren bei ungebremst<br />

wachsender Weltbevölkerung und zuneh-<br />

mendem Wohlstand in den Schwellenlän-<br />

dern drastisch verschärfen, sofern der spezi-<br />

fische individuelle Rohstoffbedarf nicht<br />

gesenkt und unsere Rohstoffe durch Recy-<br />

cling nicht möglichst vollständig dem Pro-<br />

duktionskreislauf wieder zugeführt werden.<br />

Auftakt<br />

Elektronikgeräte wie Mobiltelefone stellen<br />

schon heute hochkonzentrierte Minen dar.<br />

Eine nachhaltige Rohstoffpolitik sollte das<br />

Ziel verfolgen, diese Minen vollständig ein-<br />

zusammeln und zu lagern, bis die Aufberei-<br />

tungstechnologien und die Weltmarktpreise<br />

eine nahezu vollständige Rohstoffwiederge-<br />

winnung wirtschaftlich erlauben. In diesem<br />

Sinne sollte eine neue Depotverordnung das<br />

Zwischenlagern werthaltiger Abfallfraktio-<br />

nen wie E-Schrott regeln.<br />

Dazu gehört es, den individuellen Rohstoff-<br />

gehalt unserer verschiedenen Produkte Wert<br />

zu schätzen. Ob Mobiltelefon oder Wohnge-<br />

bäude – alles hat im Sinne des Urban Mining<br />

seinen Rohstoffwert.<br />

Die Beispiele zeigen, nachhaltiges Handeln<br />

erfordert schon heute das vorsorgende Den-<br />

ken an morgen. – Behalten wir die Knapp-<br />

heit unserer Rohstoffe im Auge!<br />

Stefan Gäth<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · 5/2011 3

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