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24<br />

> Kapitel 01<br />

bestimmte Bodenstrukturen zu Abweichungen in diesem<br />

Magnetfeld führen, zu sogenannten magnetischen Anomalien,<br />

die messbar sind. Wie groß die Abweichungen<br />

sind, hängt unter anderem davon ab, wie stark der Untergrund<br />

magnetisiert ist. Diese Magnetisierung wiederum<br />

ist von den Eisenverbindungen abhängig, die im Untergrund<br />

enthalten sind: Magnetit, Maghemit und Hämatit.<br />

So ist Hämatit schwächer magnetisch als die beiden anderen<br />

Verbindungen. An einer Lagerstätte ist das Magnetfeld<br />

in der Regel schwächer, weil das Sedimentgestein, in dem<br />

Öl und Gas lagern, weniger magnetisch ist als das umgebende<br />

Gestein, beispielsweise vulkanisches Gestein.<br />

Magnetfeldmessungen werden meist von Flugzeugen aus<br />

mit hochempfindlichen Messgeräten gemacht. So lassen<br />

sich in kurzer Zeit große Flächen untersuchen.<br />

ELEKTROMAGNETIK (Georadar): Bei elektromagnetischen<br />

Verfahren werden wie bei der Rundfunkantenne<br />

elektromagnetische Impulse, in diesem Fall Radarwellen,<br />

ausgesendet. Ähnlich wie die Schallwellen bei der Seismik<br />

werden die elektromagnetischen Signale von Bodenstrukturen<br />

verändert.<br />

Hat man mit den geophysikalischen Methoden ein Meeresgebiet<br />

erkundet, schließen sich Explorationsbohrungen<br />

an, die meist von schwimmenden Bohranlagen, sogenannten<br />

Halbtauchern, aus durchgeführt werden. Während des<br />

Bohrens wird das Bohrklein permanent von den Spezialisten<br />

an Bord untersucht. Von Interesse sind die Gesteinsart<br />

und das Alter sowie die Zusammensetzung der durchbohrten<br />

Schichten. Tonschiefer kann auf Muttergesteine<br />

hindeuten, Sandstein auf Lagerstätten. Die Überreste von<br />

Meeresorganismen wiederum, etwa die Kalkschalen von<br />

Meeresalgen, die zu bestimmten Zeiten und unter bestimmten<br />

Klimabedingungen gelebt haben, geben Hinweise<br />

darauf, wie alt die Gesteinsschichten sind.<br />

Während des Bohrens wird außerdem ständig der Erdgas-<br />

und Kohlenwasserstoffgehalt des Bohrkleins gemessen.<br />

Gibt es konkrete Hinweise auf eine Lagerstätte, wird<br />

durch zusätzliche Bohrungen untersucht, wie groß die<br />

Lagerstätte ist, wie gut sich die Rohstoffe daraus fördern<br />

lassen und welche Qualität das Gas oder Öl hat. Erst wenn<br />

all diese Informationen vorliegen, kann die Förderung<br />

beginnen.<br />

Lieber horizontal als senkrecht<br />

Um Gas- und Ölvorkommen zu erschließen, müssen mehrere<br />

Tausend Meter mächtige Gesteinsschichten durchbohrt<br />

werden. Dafür benötigt man baumstammdicke<br />

Bohrmeißel, die mit großen Zähnen aus Hartmetall oder<br />

Keramik besetzt sind. Die Bohrmeißel zertrümmern das<br />

1.18 > Dank der<br />

Richtbohrtechnik können<br />

von einer Plattform<br />

aus Lagerstätten<br />

in weitem Umkreis<br />

erschlossen werden.<br />

MEERESBODEN<br />

GESTEIN<br />

Bohrkrone<br />

mit Bohrmeißel<br />

hydraulisch betriebene<br />

Steuerrippen<br />

GESTEIN<br />

Motor

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