1h8BlOz
1h8BlOz
1h8BlOz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Tagebau am Meeresgrund <<br />
55<br />
2.1 > Erze für die<br />
Metallerzeugung<br />
fördert man in großen<br />
Tagebauen wie der<br />
Dexing-Kupfermine<br />
nahe der ostchinesischen<br />
Stadt<br />
Shangrao. Dabei<br />
fressen sich die<br />
Bagger tief in den<br />
Erdboden.<br />
• steigende Nachfrage durch Neuentwicklungen: Manche<br />
Innovationsforscher erwarten, dass in den kommenden<br />
Jahren der Bedarf an bestimmten Metallen<br />
aufgrund neuer technischer Entwicklungen deutlich<br />
zunehmen wird. Ein Beispiel sind sogenannte Seltenerdmetalle,<br />
die künftig in stark steigenden Mengen<br />
beispielsweise für den Bau von Motoren für Elektroautos<br />
oder Generatoren in Windrädern benötigt werden<br />
könnten;<br />
• steigende Nachfrage und Konkurrenz durch das Wirtschaftswachstum<br />
in den BRIC-Staaten und Schwellenländern<br />
sowie starkes Wachstum der Erdbevölkerung;<br />
• begrenzte Verfügbarkeit: Viele Rohstoffe werden als<br />
Nebenprodukt bei der Förderung anderer Metalle<br />
gewonnen. So sind Germanium und das für die Herstellung<br />
von LCD-Displays essenzielle Indium Nebenprodukte<br />
der Blei- und Zinkgewinnung. Sie treten<br />
in den Blei- und Zinklagerstätten nur in geringen Mengen<br />
auf. Um mehr Germanium und Indium zu<br />
gewinnen, müsste man folglich die Blei- und Zinkproduktion<br />
erheblich erhöhen. Das wäre allerdings<br />
unwirtschaftlich, weil es keine entsprechend große<br />
Nachfrage für Blei und Zink gibt;<br />
• Monopolstellung von Staaten: Viele für die Industrie<br />
wichtige Rohstoffe kommen nur in wenigen Ländern<br />
vor oder werden zurzeit nur in wenigen Ländern produziert.<br />
Diese Nationen haben quasi eine Monopolstellung.<br />
Auf China zum Beispiel entfallen 97 Prozent<br />
der weltweiten Produktion von Seltenerdmetallen.<br />
Auch für andere Rohstoffe ist der ostasiatische Staat<br />
heute der wichtigste Produzent. Die Importnationen<br />
fürchten, dass China und auch andere Staaten die Verfügbarkeit<br />
der Rohstoffe durch hohe Zölle oder andere<br />
wirtschaftspolitische Maßnahmen einschränken<br />
könnten. Diese Situation wird dadurch verschärft,<br />
dass für moderne Hochtechnologien Rohstoffe von<br />
besonders hoher Qualität oder Reinheit nötig sind.<br />
Auch diese kommen in vielen Fällen weltweit nur in<br />
wenigen Regionen vor;<br />
• Oligopole durch Firmenkonzentration: In einigen Fällen<br />
werden Rohstoffe nur von wenigen Unternehmen<br />
abgebaut. Da in den vergangenen Jahren große Rohstoffunternehmen<br />
kleinere aufgekauft haben, hat sich<br />
die Wettbewerbssituation bei manchen Rohstoffen<br />
noch verschärft;<br />
• politische Situation: Problematisch ist auch die Versorgung<br />
aus politisch fragilen Staaten wie etwa der<br />
Demokratischen Republik Kongo, die durch den jahrelangen<br />
Bürgerkrieg destabilisiert ist. Das Land erbringt<br />
40 Prozent der weltweiten Kobaltproduktion.<br />
Ob ein Rohstoff für ein Land oder ein Unternehmen verfügbar<br />
ist, hängt also nicht allein von der Größe der Lagerstätten<br />
weltweit ab, sondern von vielen Faktoren, die