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Tagebau am Meeresgrund <<br />

71<br />

Abbaumaschine<br />

Hebemechanismus<br />

Panzerschlauch<br />

Förderstrang<br />

Sammelbehälter und Ventile<br />

2.16 > Manganknollen<br />

sollen künftig<br />

mit Erntemaschinen<br />

vom Meeresboden<br />

aufgelesen und über<br />

feste Schläuche zum<br />

Schiff gepumpt werden.<br />

Bislang wurden<br />

aber noch keine<br />

Maschinen gebaut.<br />

Konzeptstudien sehen<br />

vor, die Apparate mit<br />

speziellen Gehäusen<br />

zu versehen, die<br />

verhindern sollen,<br />

dass viel Sediment<br />

aufgewirbelt wird.<br />

Tiefseemaschinen ausgeschrieben, die Deutschland künftig<br />

im eigenen Lizenzgebiet in der CCZ einsetzen will.<br />

Daran beteiligte sich unter anderem eine Firma, die bereits<br />

Maschinen für den Diamantenabbau im Atlantik vor<br />

Namibia herstellt. Allerdings werden die Geräte bei der<br />

Diamantengewinnung in 150 Meter Tiefe nahe der Küste<br />

eingesetzt. Für Tiefen wie in der CCZ und die Einsatzbedingungen<br />

auf der Hohen See müssen sie noch angepasst<br />

werden. Immerhin müssen die Maschinen für den Manganknollenabbau<br />

dem hohen Wasserdruck in bis zu<br />

6000 Meter Tiefe standhalten können. Außerdem sollen<br />

sie lange zuverlässig arbeiten, denn die Reparatur von<br />

Tiefsee-geräten ist ausgesprochen aufwendig, weil die bis<br />

zu 250 Tonnen schweren Maschinen dafür zunächst an<br />

Bord geholt werden müssten.<br />

Derzeit geht man davon aus, dass künftig allein im<br />

deutschen Lizenzgebiet in der Clarion-Clipperton-Zone<br />

jährlich rund 2,2 Millionen Tonnen Manganknollen gefördert<br />

werden müssen, damit der Abbau wirtschaftlich ist.<br />

Dafür benötigt man aber nicht nur Abbaumaschinen, sondern<br />

auch Technik für die folgenden Arbeitsschritte. Die<br />

Förderung beginnt mit den Abbaumaschinen, die den<br />

Meeresboden bis in eine Tiefe von 5 Zentimetern durchpflügen<br />

und die Knollen aus dem Sediment klauben. Der<br />

größte Teil der Sedimente soll bereits vor Ort abgetrennt<br />

werden und am Meeresboden verbleiben. Das restliche<br />

Knollen-Sediment-Gemisch wird dann vom Meeresboden<br />

über feste Schläuche zu Produktionsschiffen an die Wasseroberfläche<br />

gepumpt. Auf den Schiffen werden die Manganknollen<br />

vom restlichen Sediment getrennt und gereinigt.<br />

Anschließend verlädt man sie auf Frachter, die sie<br />

zum Festland transportieren, wo sie aufbereitet und die<br />

Metalle abgetrennt werden. Diese gesamte Prozesskette<br />

muss noch entwickelt werden. Zudem fehlt es heute noch<br />

zum Teil an metallurgischen Verfahren, um die verschiedenen<br />

Metalle aus den Manganknollen zu gewinnen.<br />

Zerstörung der Tiefseelebensräume?<br />

Wissenschaftler sind sich darin einig, dass der Abbau von<br />

Manganknollen einen erheblichen Eingriff in den Lebensraum<br />

Meer darstellt. Derzeit geht man von folgenden<br />

Beeinträchtigungen aus:<br />

• Die Erntemaschinen wirbeln beim Durchpflügen des<br />

Meeresbodens Sediment auf. Diese Sedimentwolke<br />

kann aufgrund der Meeresströmung durch die Gegend<br />

driften. Rieselt das Sediment schließlich wieder zum

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