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36<br />

> Kapitel 01<br />

Von der Verölung der Ozeane<br />

> Immer noch ist das Meer durch Ölverschmutzung gefährdet. Ölunfälle<br />

haben allerdings einen geringen Anteil daran. Das größte Problem bleibt die schleichende Verölung<br />

durch Abwässer oder die Schifffahrt. Schutzkonventionen, eine bessere Überwachung der Seewege<br />

und Notfallpläne aber tragen dazu bei, dass inzwischen weniger Öl ins Meer gelangt. Und auch aus<br />

der Explosion der Plattform „Deepwater Horizon“ scheint man gelernt zu haben.<br />

1.30 > Die „Torrey<br />

Canyon“ lief im März<br />

1967 vor Südengland<br />

auf ein Riff. Das<br />

Öl des havarierten<br />

Tankers verschmutzte<br />

nicht nur die englische<br />

Südküste, sondern<br />

trieb innerhalb von<br />

3 Wochen bis zur<br />

Bretagne und zur<br />

Normandie.<br />

Das böse Erwachen nach der Havarie der<br />

„Torrey Canyon“<br />

Die weltweite Ölförderung führt immer wieder zu<br />

Umweltproblemen. An Land verseuchen marode Pipelines<br />

die Böden, und im Meer vergiften havarierte Öltanker<br />

Lebewesen, verkleben das Gefieder von Seevögeln und<br />

verdrecken Küsten. Welche Probleme die Gewinnung und<br />

der Transport von Erdöl mit sich bringen, wurde insbesondere<br />

in den 1960er und 1970er Jahren deutlich. Als damals<br />

die ersten Supertanker in den Dienst gestellt wurden,<br />

stieg zugleich auch das Gefahrenpotenzial für die Umwelt.<br />

Von den ersten schweren Ölunfällen, die sich in diesen<br />

Jahren ereigneten, waren meist viele Tausend Menschen<br />

betroffen. Die erste große Ölkatastrophe geschah 1967,<br />

als der Tanker „Torrey Canyon“ bei den Scilly-Inseln vor<br />

der Südwestspitze Englands mit einer Ladung von<br />

119 000 Tonnen Öl auf ein Riff lief und leckschlug. Das Öl<br />

bildete einen 1000 Quadratkilometer großen Ölteppich,<br />

der die Küste von Cornwall, der Kanalinsel Guernsey und<br />

von Frankreich stark verschmutzte.<br />

Newquay<br />

Penzance<br />

19. 3.1967<br />

Großbritannien<br />

Plymouth<br />

29. 3.1967<br />

5. 4.1967<br />

Die schleichende Ölpest<br />

Auch heute noch ereignen sich immer wieder Schiffsunglücke<br />

oder Explosionen von Bohrinseln wie die der<br />

„Deepwater Horizon“ im Frühjahr 2010, bei denen in kurzer<br />

Zeit viel Öl frei wird. Am meisten Öl gelangt aber nicht<br />

durch derartige spektakuläre Ereignisse, sondern auf<br />

unauffälligeren Wegen ins Meer. Insgesamt geht man heute<br />

von gut 1 Million Tonnen Öl jährlich aus, die ins Meer<br />

fließt. Rund 5 Prozent stammen aus natürlichen Quellen,<br />

zum Beispiel im Golf von Mexiko, wo Öl durch Risse und<br />

Spalten im Untergrund aus den Lagerstätten bis zum Meeresboden<br />

aufsteigt. In anderen Regionen wie etwa dem<br />

Kaspischen Meer gelangt Erdöl in großen Mengen durch<br />

Schlammvulkane aus dem Untergrund ins Wasser.<br />

Schlammvulkane sind keine Vulkane im eigentlichen<br />

Sinn, sondern Erhebungen im Meeresboden, aus denen<br />

wasserhaltiges Sediment hervorquillt. Das Sediment<br />

erhitzt sich in großer Tiefe im Untergrund, steigt dadurch<br />

auf und kann Öl aus benachbarten Lagerstätten mit nach<br />

oben tragen.<br />

1.31 > Die Royal Air<br />

Force bombardierte<br />

das Schiff, um es samt<br />

seiner restlichen<br />

Ladung zu versenken,<br />

und steckte den<br />

Ölteppich in Brand.<br />

Die Rauchfahne war<br />

mehr als 100 Kilometer<br />

weit zu sehen.<br />

25. 3.1967<br />

Hauptölteppich<br />

Durchzugsgebiet des Öls<br />

Guernsey<br />

11. 4. 1967 Jersey<br />

Paimpol<br />

Perros-Guirec<br />

Frankreich

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